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Nr. 11

Böblingerstr. 233,


r
Die einlpalt. Petitzeile 30 Pf.
Stellengeſuche 20 Pf., Bei-
lagen p. 1000 Expl. IR. 10.—

1. Jahrg.

Pigmentdrucke, Kohle⸗ und Gummidrucke

N

müſſen von der Rückſeite gefeuchtet und auf ſaubere Unterlagen
auseinander (nicht aufeinander) gelegt werden, bis ſie ſich ge-
nügend geſtreckt haben und man annehmen kann, daß ſie ſich
beim Anſchmieren nicht mehr „ringeln“. Zwar werden ſolche
Bilder auch nach dem Feuchten die Neigung nach vorne be-
halten, weshalb man die Ränder nach einiger Zeit vorſichtig
nach hinten biegt. Es darf keine ſichtbare oder ſtark fühlbare
Feuchtigkeit mehr auf der Rückſeite ſein, wenn die Bilder zum
Anſchmieren aufeinander gelegt werden. Es ſollen auch nie
mehr als 3— 5 Stück aufgelegt werden. Noch beſſer iſt es,
wenn man ſie einzeln auflegt und anſchmiert. Das letztere
beſorgt man am beſten mit dünnem Leim und zwar deshalb,
weil Pigmente und Gummidrucke wegen der härteren Schicht
der Vorderſeite auch nach dem Aufziehen noch nach vorne
ziehen und die Ränder ſich lange noch abſtellen, was immer
zu Aergernis Anlaß gibt. Guter Leim hält ſofort die Rän-
der feſt und macht das viele Anreiben, das der Sauberkeit
keineswegs förderlich iſt, überflüſſig. Nachdem die Bilder
auch von der Rückſeite beklebt ſind, was man aber beſſer zu-
erſt macht, damit das klebrige Bild nicht mehr auf die Vor-
derſeite gelegt zu werden braucht, legt man dieſelben einzeln
auseinander, bis ſie nicht mehr klebrig ſind. Das dauert
immer ½ Stunde und länger; dann werden ſie zwiſchen Deckeln
beſchwert.

In Bezug auf die Säurefreiheit iſt die Annahme nicht
unrichtig, daß das Aufkleben von Photographien mit Kleiſter
zu geſchehen hat, und mag das beim Aufziehen von Photo-
graphien zu Sammelzwecken immer Anwendung finden.

Zum Einrahmen beſtimmte Photographien werden zweck-
mäßig mit Leim aufgezogen. Alle Photographien werden vor
dem Aufziehen gefeuchtet und der Karton gegenkaſchiert mit
der immerwährenden Beachtung, daß die Bilder vor dem
Einrahmen gut ausgetrocknet ſind. Bei dem dünnen Albu-
minpapier, das ſich beim Feuchtwerden zuſammenrollt wie eine
Zimmtſtange, iſt einige Vorſicht ſehr am Platze; größere
Schwierigkeiten entſtehen aber bei richtiger Behandlungsweiſe
nicht.

Beim Aufziehen von Photographien auf Karton „mit
Rand“, was eine Erſparnis des Paſſepartouts bedeutet, muß
erfahrungsgemäß die ganze Rückſeite gegenkaſchiert und gut be-

ſchwert werden. Gut wird es immer ſein, wenn man die
Vorderſeite des Kartons vor dem Aufziehen anfeuchtet und
dabei beſonders die Ränder in Vorzug bringt. Zum Feuchten
bedient man ſich eines weichen Schwammes, der nur für der-
artige Arbeiten verwendet werden darf.

Beſondere Schwierigkeiten machen oft Bilder mit breitem,
welligem Rand, die ſchon aufgezogen waren, wie das bei Sol-
datenbildern wohl am häufigſten in die Erſcheinung tritt. Hier
iſt das Aufziehen auf eine glatte Pappe das einfachſte Mittel,
zumal wenn man mit einem Druck in der Preſſe nachhelfen
kann. Erweiſt ſich die Preſſe als zu klein, ſo muß das Preſſen
zwiſchen Brettern geſchehen, die mindeſtens die Größe der Kar-
tons haben müſſen. Natürlich werden zwiſchen Karton und
Brett auch Deckel aufgelegt. Noch beſſer iſt, eine Lage Papier
auf die Vorderſeite zu legen; dieſe bewirkt, daß die Ränder,
die dünner ſind als die Mitte, wo das Bild ſitzt, ſich beim
Preſſen beſſer der Pappe anſchmiegt. Auf dieſe Weiſe preßt man
dann zwei⸗, drei-, oder viermal, je nach Erfordernis, ſo daß
das Bild ruhig zwiſchen den Brettern liegen bleibt, während
man die Bretter mit dem Bild in der Preſſe nach Bedarf ſchiebt.
Wenn man ein ſolches Bild von der Mitte aus preſſen kann, iſt
es inſofern zweckmäßiger, als die Wellen dann nach außen ge-
trieben werden. Ein einmaliger Druck über das ganze iſt
aber das Sicherſte.

Ein ſehr beachtenswerter Punkt beim Aufziehen von
Photographien iſt: dieſelben richtig zu beſchneiden. Viele Bil-
der weiſen Verzeichnungen auf, das ſind Aufnahmen, bei wel-
chen der Apparat nicht richtig eingeſtellt war, und infolgedeſſen
das Ojekt auf dem Bilde ſpitz zuläuft. Es iſt ausgeſchloſſen,


Seiten winkelrecht ſteht. Man vermittelt ſeine Ungleichheiten,
indem man ſich nach der mittleren Senkrechten richtet. Dieſe
iſt maßgebend für das ganze Bild. Ein weiterer Punkt, der
Beachtung verdient, iſt darin zu finden, daß man die Ränder
um ein Bild richtig verteilt, um dem Bilde ein gefälliges An-
ſehen zu geben. So z. B. macht man den unteren Rand je
nach Größe des Geſamtbildes um 1—3 em breiter als die 3
übrigen, weil der untere Rand, wenn das Bild hochhängt,
perſpektiviſch immer verkürzt wird. Bei Querbildern, die mehr
nach der Quadratform neigen als nach einem ſchönen Recht-
eck, nimmt man die Seiten breiter als unten der Rand iſt,

und oben weniger noch als unten.
MN SEr
 
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