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BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Nr. i
auf den Tafeln 36 und 79 entsprechen ziem'
lieh genau dem Typus, der auf dem signierten
Gemälde in Verona vorkommt, weniger
die Zeichnung auf Tafel 56 (ausgebogener
Körper). Eine Pieta bereitet unmittelbar das
vor, was Giovanni Bellini in dem bekannten
Bilde der Brera später geschaffen hat. Bezug'
lieh einzelner weiterer Erörterungen muß ich
wohl auf Golubews große Arbeit hinweisen, die
jeder Tafel eine wertvolle Beschreibung bei'
gibt und dazu die Literatur nennt, die sich
mit den einzelnen Blättern beschäftigt hat.
andere beigefügte Blätter eine wesentliche
Erleichterung im Studium der Zeichnungen
des Jacopo Bellini.
Daß Golubew aus der Pariser Reihe die
farbige Blumenstudie ausschließt, kann nur
beifällig aufgenommen werden. Die gute Nach'
bildung erlaubt eine Überprüfung dieses Aus'
schließens vom Werk des Jacopo Bellini. Über-
haupt verdient die Art und Qualität der
Tafeln mit Anerkennung hervorgehoben zu
werden.
(Fortsetzung mit zwei weiteren Abbildungen folgt.)
Aus dem Pariser Skizzenbuch des Jacopo Bellini.
(Nach Golubew, Tafel 82.)
Die Freunde altvenezianischer Kunst dürften
an der Veröffentlichung Golubews ihre Freude
haben. Spielt doch Jacopo Bellini, der Schüler
und künstlerische Nachkomme des Gentile
da Fabriano, in der Kunstgeschichte eine wich-
tige Rolle durch seine Beeinflussung Mantegnas
und der Mantegnesken, durch seine Einwir-
kung auf Giovanni und Gentile Bellini. Vom
alten Jacopo Bellini sind nicht allzuviele
sichere Gemälde da.*) Um so mehr Zeichnungen
hat man zur Verfügung, die nun für viele
verlorene Bilder Ersatz bieten müssen. So be-
deuten denn die 97 Tafeln bei Golubew aus
dem eigentlichen Skizzenbuch und einige
• *) In dieser Beziehung zu beachten die Zusam-
menstellung im Artikel Jacopo Bellini des allgemeinen
Künstlerlexikons von Julius Meyer. Die Verkündigung
in Sant Alessandro zu Brescia ist gar nicht gesichert.
Binnen kurzem dürfte das Beethoven-
Jahrbuch (in München bei Georg Müller)
erscheinen. Es bringt unter anderem ein Bild-
nis des Beethoven-Forschers A. W. Thayer und
enthält folgende Arbeiten: Beethoven und
Fürst Kinsky — von V. Kratochvil. — Die
C-Moll-Symphonie als Ausgang der modernen
Motivtechnik — von Max Chop. — Beethovens
Sonate op. 110, eine Erläuterung ihres Baues
von Dr. Hermann Wetzel. — Zu Beethovens
Briefwechsel mit Varena von F. Bischoff. —
Ein Konversationsheft Beethovens aus dem
Jahre 1825, mitgeteilt vom Herausgeber. —
Ein Brief Beethovens an F. Ries, mitgeteilt von
Alfred Einstein. — Brief an M. Schlesinger, mit-
geteilt von Edward Speyer. — Briefe aus den
Jahren 1808 bis 1824, mitgeteilt vom Heraus-
geber. — Briefe und andere Schriftstücke L.
v. Beethovens, nach den Textanfängen geordnet
von Emerich Kastner. — Verzeichnis der Beet-
hovenschriften in der Sammlung von Edward
Speyer in Shenley bei London, zusammenge-
stellt von Edward Speyer. — Beethoven-
Schriften bei Herrn Professor Hofrat Dr. F.
Bischoff in Graz. — Briefchen des Erzherzogs
Rudolf, mitgeteilt von F. Bischoff. — Mit-
teilungen über Franz Hölzl, mitgeteilt von
Constantin Danhelowsky. — Zu Paul und
Peter Maschek, Mitteilungen des Herausge-
bers.— Überdies ist dem Buche das Register
für den I. und II. Band beigegeben.
Meine Ausgabe der Briefe Beet-
hovens wird vermutlich erst 1910 begonnen.
Sie soll gründlich vorbereitet sein, ehe die
erste Lieferung ausgegeben wird. Noch immer
findet sich Neues zu dem, was bisher an zer-
streuten Orten veröffentlicht ist. Ich verfüge
zwar über rund zweihundert Briefe mehr,
als sie in den bisherigen Ausgaben gedruckt
sind, doch dürfte ich nicht behaupten, daß
alle wesentlichen Vorarbeiten geleistet wären.
Im Laufe des März und April halte ich
Vorträge ab „Zur Charakteristik Beet-
hovens“. Vom März an hierüber mündliche
Auskünfte im Wiener Konzertkartenbureau
K. Kehlendorfer.
Druck von Friedrich Jasper in Wien. — Klischees zum Teil von der Graphischen Union in Wien.
Preis dieses Heftes 2 K 40 h = 2 M. — Für unverlangte Beiträge wird keine Bürgschaft geleistet.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Nr. i
auf den Tafeln 36 und 79 entsprechen ziem'
lieh genau dem Typus, der auf dem signierten
Gemälde in Verona vorkommt, weniger
die Zeichnung auf Tafel 56 (ausgebogener
Körper). Eine Pieta bereitet unmittelbar das
vor, was Giovanni Bellini in dem bekannten
Bilde der Brera später geschaffen hat. Bezug'
lieh einzelner weiterer Erörterungen muß ich
wohl auf Golubews große Arbeit hinweisen, die
jeder Tafel eine wertvolle Beschreibung bei'
gibt und dazu die Literatur nennt, die sich
mit den einzelnen Blättern beschäftigt hat.
andere beigefügte Blätter eine wesentliche
Erleichterung im Studium der Zeichnungen
des Jacopo Bellini.
Daß Golubew aus der Pariser Reihe die
farbige Blumenstudie ausschließt, kann nur
beifällig aufgenommen werden. Die gute Nach'
bildung erlaubt eine Überprüfung dieses Aus'
schließens vom Werk des Jacopo Bellini. Über-
haupt verdient die Art und Qualität der
Tafeln mit Anerkennung hervorgehoben zu
werden.
(Fortsetzung mit zwei weiteren Abbildungen folgt.)
Aus dem Pariser Skizzenbuch des Jacopo Bellini.
(Nach Golubew, Tafel 82.)
Die Freunde altvenezianischer Kunst dürften
an der Veröffentlichung Golubews ihre Freude
haben. Spielt doch Jacopo Bellini, der Schüler
und künstlerische Nachkomme des Gentile
da Fabriano, in der Kunstgeschichte eine wich-
tige Rolle durch seine Beeinflussung Mantegnas
und der Mantegnesken, durch seine Einwir-
kung auf Giovanni und Gentile Bellini. Vom
alten Jacopo Bellini sind nicht allzuviele
sichere Gemälde da.*) Um so mehr Zeichnungen
hat man zur Verfügung, die nun für viele
verlorene Bilder Ersatz bieten müssen. So be-
deuten denn die 97 Tafeln bei Golubew aus
dem eigentlichen Skizzenbuch und einige
• *) In dieser Beziehung zu beachten die Zusam-
menstellung im Artikel Jacopo Bellini des allgemeinen
Künstlerlexikons von Julius Meyer. Die Verkündigung
in Sant Alessandro zu Brescia ist gar nicht gesichert.
Binnen kurzem dürfte das Beethoven-
Jahrbuch (in München bei Georg Müller)
erscheinen. Es bringt unter anderem ein Bild-
nis des Beethoven-Forschers A. W. Thayer und
enthält folgende Arbeiten: Beethoven und
Fürst Kinsky — von V. Kratochvil. — Die
C-Moll-Symphonie als Ausgang der modernen
Motivtechnik — von Max Chop. — Beethovens
Sonate op. 110, eine Erläuterung ihres Baues
von Dr. Hermann Wetzel. — Zu Beethovens
Briefwechsel mit Varena von F. Bischoff. —
Ein Konversationsheft Beethovens aus dem
Jahre 1825, mitgeteilt vom Herausgeber. —
Ein Brief Beethovens an F. Ries, mitgeteilt von
Alfred Einstein. — Brief an M. Schlesinger, mit-
geteilt von Edward Speyer. — Briefe aus den
Jahren 1808 bis 1824, mitgeteilt vom Heraus-
geber. — Briefe und andere Schriftstücke L.
v. Beethovens, nach den Textanfängen geordnet
von Emerich Kastner. — Verzeichnis der Beet-
hovenschriften in der Sammlung von Edward
Speyer in Shenley bei London, zusammenge-
stellt von Edward Speyer. — Beethoven-
Schriften bei Herrn Professor Hofrat Dr. F.
Bischoff in Graz. — Briefchen des Erzherzogs
Rudolf, mitgeteilt von F. Bischoff. — Mit-
teilungen über Franz Hölzl, mitgeteilt von
Constantin Danhelowsky. — Zu Paul und
Peter Maschek, Mitteilungen des Herausge-
bers.— Überdies ist dem Buche das Register
für den I. und II. Band beigegeben.
Meine Ausgabe der Briefe Beet-
hovens wird vermutlich erst 1910 begonnen.
Sie soll gründlich vorbereitet sein, ehe die
erste Lieferung ausgegeben wird. Noch immer
findet sich Neues zu dem, was bisher an zer-
streuten Orten veröffentlicht ist. Ich verfüge
zwar über rund zweihundert Briefe mehr,
als sie in den bisherigen Ausgaben gedruckt
sind, doch dürfte ich nicht behaupten, daß
alle wesentlichen Vorarbeiten geleistet wären.
Im Laufe des März und April halte ich
Vorträge ab „Zur Charakteristik Beet-
hovens“. Vom März an hierüber mündliche
Auskünfte im Wiener Konzertkartenbureau
K. Kehlendorfer.
Druck von Friedrich Jasper in Wien. — Klischees zum Teil von der Graphischen Union in Wien.
Preis dieses Heftes 2 K 40 h = 2 M. — Für unverlangte Beiträge wird keine Bürgschaft geleistet.