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Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 5.1909/​1910

DOI issue:
Heft 6 und 7
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Gemäldepreise
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Nr. 6 und 7

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

139

Angeblich Peeter Brueghel d. j. (viel-
mehr ein später Dav. Vinckboons, falsch
signiert P. Breughel), 1350 K. — Wien, Auktion
G. v. Hoschek, 1909.
Carmontelle (Louis Carrogis, dit),
Zeichnungen 1200 bis 3800 Franken. — Paris,
Ende April 1909, Vente Sardou (Chr. d. a.).
Casanova: L’Attaque d’une voiture par
des Brigands (37 X 45)> 7oo Franken. — Paris,
2. April 1909.
Casanova: Halte de Soldats (80X100),
605 Franken. — Paris, Hotel Drouot, 2. Juni
1909 (L. j. d. a.). Zwei andere Casanova zu-
sammen 885 Franken.
J. C. Cazin: Faubourg de Charenton,
7200 Franken. — Paris, 3. Juni 1909. (L. j. d.
a.) „La tombee de la nuit ä Arbonne“ 10.000
Franken, „Route Louis XV.“ 33.000. Andere
Cazin zu 2900, 1600 bis herunter zu 430
Franken.
Challe: Finissez! (32X24), 7550 Franken.
— Paris, 2. April 1909.
Dagnan-Bouveret: La Sicilienne, 6100
Franken. — Paris, 3. Juni 1909. (L. j. d. a.)
J. Louis David: Femme nue, assise sur
un lit de repos (65X81), 4600 Franken. —
Paris, 2. April 1909.
J. Louis David: Eucharis et Telemaque,
6000 Franken. — Paris, 2. Juli 1909. (L. j. d. a.)
Demachy: Le nouvel Hotel des Mon-
naies, 3500 Franken. — Paris, Hotel Drouot,
1. April 1909. (L. j. d. a.)
E. Fichel: Le Bibliophile, 320 Franken.
— Paris, 3. Juni 1909. (L. j. d. a.)
Fragonard: Zeichnung: Les Jets d’eau
10.600 Franken. — Paris, Ende April 1909,
Vente Sardou (Chr. d. a. S. 147).
Freudeberg: Zeichnung „Le petit Jour“
8500 Franken. — Paris, Ende April, Vente
Sardou (Chr. d. a. S. 147).
Goya: Bildnis der Marquise de Llano
(89X70), 7200 Franken. — Paris, Hotel Drouot,
1. April 1909.
Jan Griffier: Winterlandschaft, 1050 K.
— Wien, Versteigerung G. v. Hoschek bei
Pisko, 1909. (D. N.)
Jan Griffier: Landschaft mit reicher Ar-
chitektur, 1500 M. — München, Versteigerung
aus Mannheimer Privatbesitz durch Helbing
12. Oktober 1909. (Der Kunstmarkt.)
Ingres: La vierge ä l’hostie, 9000 Fran-
ken. — Paris, 3. Juni 1909 (L. j. d. a.).
Largillieres: Bildnis, 4500 Franken. —
Paris, Hotel Drouot, 1. April 1909.
Fr. Lemoine: La Baigneuse, 11.100 Fran-
ken. — Paris, Ende April 1909, Vente Sardou
(Chr. d. a.). — Zeichnungen von Lemoine eben-
dort 2400 und 1300 Franken.

BRIEFKASTEN.
Herrn — in B. Zum Porträtmaler L. Le-
tronne folgendes, und zwar als Nachtrag zu
den Andeutungen in meinen Beethoven-Stu-
dien, Band I: Letronne dürfte schon 1805
nach Wien gekommen sein. So scheint es nach
den Mitteilungen in der „Österreichischen
Revue“ von 1865 zu schließen, in der bekannten,
wertvollen Biographie Jos. Danhausers, die in
jenem Jahrgang der alten Revue erschienen
ist. Dort wird erzählt, daß der Vater des
Malers Danhauser eine große Möbelfabrik inne-
hatte. In dieser waren seit den französischen
Invasionen Gehilfen tätig, die als Eleven fran-
zösischer Kunstschulen nach Wien gekommen
waren. Mehrere derselben ließen sich später
in Wien nieder, unter anderen der nachmals
bekannt gewordene Porträtmaler Letronne.
Nebstbei bemerkt, ist diese Stelle auch beach-
tenswert für die Geschichte des französischen
Einflusses auf die Wiener Möbel aus klassi-
zistischer Zeit. — Letronne hatte 1813 Zeich-
nungen in der Ausstellung bei Sankta Anna.
In der Zeitschrift „Paris und Wien“ (1813,
S. 276) wurden sie höchlich gelobt. Daß er
um jene Zeit gelegentlich in Baden bei Wien
gewesen, hat P. Tausig aus den Badener Kur-
listen ermittelt und in der Badener Zeitung
mitgeteilt (Jahr und Nummer wird Ihnen
nächstens mitgeteilt). 1819 war Letronne noch
immer in Wien. Denn er porträtierte damals
den Arzt Baron Andreas Jos. von Stiffi. Nach
Letronnes Vorlage schabte V. Kininger 1818
dieses Bildnis.
Herrn — in B. Ihnen die Geschichte der
alten Winklerschen Galerie in Leipzig
auszuarbeiten, fehlt es mir an Zeit. Auf alle
Fälle müssen Sie mit dem Studium des älte-
sten gedruckten Kataloges beginnen („Histo-
rische Erklärungen der Gemälde, welche Herr
Gottfried Winkler in Leipzig gesammelt“,
Leipzig, B. C. Breitkopf und Sohn 1768). F. W.
Kreuchauf ist der Verfasser dieses Kataloges.
Der bekannte Sammler Dr. Martin Schubart
besaß ein Exemplar dieses Kataloges mit den
Zeichnungen Oesers zu den von Bause radier-
ten Vignetten. Üderdies besaß Schubart die
Skizzen und Probedrucke der Vignetten. In
Frage kommt auch das „Verzeichnis von 172
Nummern Originalölgemälden des vormals
Gottfried Winklerschen Kabinetts in Leipzig,
welche den 18. Oktober 1819 versteigert werden
sollen“. Nicht zu übersehen Goethe: Dichtung
und Wahrheit, ferner W. Freiherr von Bieder-
mann: Goethes Briefwechsel mit Friedrich
Rochlitz. Friedrich Rochlitz war Winklers
Schwiegersohn und hat einen großen Teil der
Sammlung geerbt. Baisch: Joh. Chr. Rein-
hardt und seine Kreise, S. 69. Nicht zu über-
 
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