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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 5.1909/​1910

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Heft 4 und 5
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Notizen
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Nr. 4 und 5

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

in

vember) übel mitgespielt worden. Ohne Wick-
hoffs schlecht gefestete Vermutung zu beachten
und ohne auf das ausgedehnte Werk des
Meisters der weiblichen Halbfiguren besonders
einzugehen, reihte später Bodenhausen in
seiner Monographie über Gerard David
(S. 201 ff.) den Halbfigurenmeister in der un-
mittelbaren Nähe des Ambrosius Benson
ein. Möglicherweise hat er damit Recht, doch
scheint es, daß das Werk beider Meister eine
noch schärfere Trennung zuläßt, als sie bei
Bodenhausen durchgeführt ist. Eine Hypothese
in Wurzbachs „Niederländischem Künstler-
lexikon“, wonach Lukas de Heere der Meister
der weiblichen Halbfiguren sein soll, kann
mich, nach dem zu schließen, was ich an
sicheren Arbeiten des L. de Heere kenne, nicht
überzeugen. Zugunsten des Jean Clouet ist
aber gar nichts nennenswertes beigebracht
worden, ja in neuester Zeit hat L. Dimier
wieder einige Fehlschlüsse bei Wickhoff be-
tont, und zwar in dem Kapitel „Jean Clouet
et le Maitre desFemmes ä mi-corps“ in seinem
Buch „Critique et controverse“ (Paris, Jean
Schemit 1909), S. 154 ff.
Zu Carlo Cignani und Lor. Pasinelli
„Rassegna bibliografica dell’ arte italiana“ 1908,
S. 203 f. Zu Carlo Maratta ebendort.
Zu Fr. Furini eine Notiz von H. Popp
in „Monatshefte für Kunstwissenschaft“,
Juni 1909.
Ein Bartolom. Vermejo aus der Bir-
mingham Art Gallery, veröffentlicht durch
A. B. Chamberlain im Aprilheft des „Burling-
ton Magazine“ 1909.
Über die große von Giov. Batt, de Rossi
herausgegebene Ansicht von Rom in Man-
tua, die um 1530 nach einer älteren Vorlage
angefertigt worden ist, sprach Prof. H. Brock-
haus im kunstgeschichtlichen Institut zu
Florenz. (Seemanns „Kunstchronik“, XX,
Sp. 464.)
Eine Notizenreihe zur Bildniskunde
muß in eines der nächsten Hefte geschoben
werden. — Aus Anlaß der Veröffentlichung
der Bildnisse Beethovens in Heft 3 habe
ich jedoch schon heute etwas auszusprechen,
nämlich den wärmsten Dank für die freund-
liche Aufnahme jener Veröffentlichung durch
die Presse. (Pf’)

BRIEFKASTEN.
Herrn Dr. — in W. „Francois Haussy“
ist ein Scheinname, ein Pseudonym für Fre-
deric Humbert.

Herrn —. Die wichtigste Literatur über
die Gemäldesammlung in Kremsier ist zu-
sammengestellt in der „Festschrift zum 25-
jährigen Jubiläum des Vereins Concordia“ zu
Kremsier (dem Vereinsvorstande Dr. Aug.
Benesch gewidmet und 1889 vom genannten
Verein herausgegeben), S. 210.
Herrn Dr. . . . T. In der zweiten Zeile
der Unterschrift unter dem langen Klischee
auf S. 54 in Bd. IV, Heft 3 hat es zu heißen:
„Hofphotographen“, statt: „Hofphotograph“.
Herrn Dr. E. W. — Unter den Miniaturen
beim Duke of Bucceleuch in Montagu-House
befindet sich ein Bildchen, das, nach der Ab-
bildung zu schließen, genau dem männlichen
Brustbild auf dem sogenannten Antonello da
Messina in der fürstlich Liechtensteinschen
Galerie zu Wien entspricht. Daß das Bild-
chen in Wien vom Jacometto des Marc-
Anton Michiel gemalt sein dürfte, das habe
ich im zweiten Heft der „Beilage“, wie ich
hoffe, wahrscheinlich gemacht. Danach möchte
ich auch die Miniatur in Montagu-House,
wenn sie alt und nicht eine Kopie ist, dem
Jacometto zuweisen.
Herrn — in W. Den folgenden Scherz:
„Konzertbericht aus dem Jahre 2009“
habe ich gegen Ende Mai entworfen. Damals
habe ich den Entwurf Herrn Photographen
A. M. aus G. vorgelesen, einem persönlichen
Bekannten des Dr. W. K. wieder aus G. Dies
wird Ihnen den Zusammenhang, der Ihnen
privatim unrichtig erzählt worden ist, voll-
kommen aufklären. Der Scherz aber lautet so:
Das war unlängst eine Musteraufführung!
Ganz in modernem Geschmack. Wir können
damit zufrieden sein. Die heutige Musik hat
durchaus die Vierteltöne eingeführt, und in
unserem Musterkonzert wurden sie reichlichst
angewendet. Auch das Hinüberziehen von
einem Ton zum anderen, das Verschleifen
und Verstreichen der Intervalle wird allgemein
geübt. Dank der Verfeinerung unseres groß-
städtischen musikalischen Gehörs durch das
Geheule der Dynamos, das Tag und Nacht
unseren musikalischen Geschmack verbessert,
dank den vielen Werkstattgeräuschen und
dem gesteigerten Straßenlärm, kennen wir
jetzt in der Musik Klangfarben, von denen
unsere Väter kaum eine Ahnung hatten. Wer
hätte es vor einigen Jahrzehnten gemerkt,
daß das kräftige Verladen schwerer eiserner
Traversen eine Unsumme von Tonpoesie ent-
hält. Das Schnarren der Motocycles, rhyth-
misch gegliedert ehemals angefeindet, wird
heute vielfach künstlerisch verwertet. Kon-
gresse für Tonstärke werden in allen großen
Städten abgehalten, wo man sich auf Massen-
besetzungen und vornehme Klangwirkung ver-
steht. In distinguierten Orchestern sind statt
 
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