Nr. 3
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
79
Otto Bauriedl: Eine Frühlingsland'
schäft, abgebildet im „Kunstwart“, April 1909.
Das Märzheft der Zeitschrift „Die Kar'
pathen“ bringt Abbildungen nach Ätzdrücken
von R. Nagy und nach einer Zeichnung von
Anna Dörschlag.
Zu Otto Fischer „Zeitschrift für bil-
dende Kunst“, Bd. XX, S. 120 ff.
Strathmann. Nach seiner launigen
Komposition: „Der gnädige Herr Jean“ (Be-
dienter, Zeitung betrachtend, bequem im
Lehnstuhl sitzend; die Füße auf dem Hock-
stuhl) mit Gedicht dazu von Rudolf Schanzer,
abgebildet in der Berliner Illustrierten Zeitung,
Januar 1909, Nr. 5, S. 77.
Renoir: „Dame mit Fächer“, Halbfigur,
nachgebildet in „L’Art et les Artistes“ 1909,
Anfang.
Zu Willette, Februarheft von „L’Art et
les Artistes“ 1909.
Zu Maurice Denis „L’Art et les Artistes“,
Januar 1909.
„Byzantinische Malerei und O. Smigel-
schis Malereien in der Hermannstädter ru-
mänischen Kathedrale“, Artikel von E. Miron
Christea in der Zeitschrift „Die Karpathen“ II,
Nr. 9 (mit Abbildungen nach Smigelschi).
Mosaiken des Ch. Lemaire, ausgeführt
von Rene Martin für die Grabkapelle der
Madame de Bonald zu Breteuil (Eure) sind
abgebildet in „L’Art decoratif“, Januar-
heft 1909.
Über neueste Ausübung der Batiktech-
nik (der aus Java stammenden Färbeart mit
ausgesparter, anfangs in Deckwachs aufgetra-
gener Ornamentik) äußert sich die „Berliner
Architekturwelt“, XL Bd., 10. Heft.
Bilder aus einigen amerikanischen
Kunstsammlungen werden mitgeteilt in
„Gazette des beaux-arts“, S. 177 ff. In derselben
Zeitschrift wird S. 353 ff. die Sammlung Que-
rini-Stampalia zu Venedig besprochen.
BRIEFKASTEN.
Frl. M. M. Ja so! Sie meinen die Pro-
fessur für Schönrednerei und Kunst-
gewäsch. Die wird nur an Kandidaten mit
tadelloser Leutnantsuniform und mit fein-
sten Lackschuhen abgegeben. Die Wissenschaft
spielt dabei die mindeste Rolle.
Herrn Dr. — Darf ich Sie darauf aufmerk-
sam machen, daß der Neptunbrunnen in Mes-
sina schon von Abraham Casembrot ra-
diert ist?
Herrn Dr. Rz. in Wien. Für die Beur-
teilung der kleinfigurigen Bilder, die mehr
oder weniger an Bout und Boudewyns er-
innern, ist ein signierter Van der Meiren
im Museo Filangieri zu Neapel von großer Be-
deutung. Es ist ein Hafenbildchen mit vielen
Figuren. Empfang einer vornehmen Persön-
lichkeit. Körnige Technik, wie an den Figür-
chen Ihres Bildes. Van der Meiren scheint,
gleich Bout, auch mit Boudewyns gemeinsam
gemalt zu haben. Wenigstens möchte ich die
Inschriften auf einigen alten Stichen so deuten.
C. le Vasseur hat nämlich 1761 zwei Land-
schaften mit Jagdszenen gestochen, augen-
scheinlich nach Bildchen in der Art des Ihrigen.
Als Malernamen sind angegeben „Baudouin
et Van der mer“. Das kann im Zusammen-
hang mit den körnig behandelten Figürchen,
wie sie auf dem Stich zu sehen sind, kaum etwas
anderes bedeuten als Van der Meiren und
Boudewyns. Dieser Annahme steht der Um-
stand kaum hinderlich im Wege, daß Boude-
wyns Brüsseler, Van der Meiren dagegen Ant-
werpener gewesen ist. Denn von Boudewyns
weiß man es sicher, daß er jahrelang nicht
in Brüssel gewirkt hat, und von Van der
Meiren läßt es sich nach Gegenständen mancher
Bilder entnehmen, daß er Reisen, vermutlich
nach Italien oder Spanien, gemacht hat. Die
Möglichkeit, daß sie irgendwo gemeinsam ge-
arbeitet haben, ist nicht auszuschließen. Über
P. Bout finden Sie Mehreres in diesen Blättern.
J. B. van der Meiren wird Ihnen klar werden
nach den signierten Werken in Budapest,
Dresden, Feldsberg, Hermannstadt, Mainz
(Museum und Sammlung Jacob Fischer), Rom
(Galerie Corsini), Stockholm (Galerie und Ga-
lerie-Vorrat), Wien bei Wilh. Freyberg.
Vor Jahren habe ich Bildchen seiner Art
auch bei C. Srna in Wien gesehen. Als
Literatur nenne ich in aller Kürze die Liggeren,
„Zeitschrift für bildende Kunst“ VII, 200 ff.
und 260, W. Schmidt, „Kunstchronik“ VIII,
Sp. 29, und meine Kleinen Galeriestudien.
Schließlich merke ich noch an, daß Van
der Meirens Name wenig beachtet worden ist.
Daher jedenfalls die Verstümmelung des
Namens auf den oben erwähnten Stichen, da-
her eine Verfälschung der Signatur auf einem
Bildchen in der Sammlung Jacob Fischer zu
Mainz. Man hat Jan van der Meer daraus ge-
macht, jedenfalls um einen gangbaren Namen
für das Bildchen zu gewinnen.
Frau — Den angeblichen Carpaccio der
Galerie L. in Wien habe ich schon vor Jahren
in meinen Kursen als Werk des Ger. Mocetto
besprochen.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
79
Otto Bauriedl: Eine Frühlingsland'
schäft, abgebildet im „Kunstwart“, April 1909.
Das Märzheft der Zeitschrift „Die Kar'
pathen“ bringt Abbildungen nach Ätzdrücken
von R. Nagy und nach einer Zeichnung von
Anna Dörschlag.
Zu Otto Fischer „Zeitschrift für bil-
dende Kunst“, Bd. XX, S. 120 ff.
Strathmann. Nach seiner launigen
Komposition: „Der gnädige Herr Jean“ (Be-
dienter, Zeitung betrachtend, bequem im
Lehnstuhl sitzend; die Füße auf dem Hock-
stuhl) mit Gedicht dazu von Rudolf Schanzer,
abgebildet in der Berliner Illustrierten Zeitung,
Januar 1909, Nr. 5, S. 77.
Renoir: „Dame mit Fächer“, Halbfigur,
nachgebildet in „L’Art et les Artistes“ 1909,
Anfang.
Zu Willette, Februarheft von „L’Art et
les Artistes“ 1909.
Zu Maurice Denis „L’Art et les Artistes“,
Januar 1909.
„Byzantinische Malerei und O. Smigel-
schis Malereien in der Hermannstädter ru-
mänischen Kathedrale“, Artikel von E. Miron
Christea in der Zeitschrift „Die Karpathen“ II,
Nr. 9 (mit Abbildungen nach Smigelschi).
Mosaiken des Ch. Lemaire, ausgeführt
von Rene Martin für die Grabkapelle der
Madame de Bonald zu Breteuil (Eure) sind
abgebildet in „L’Art decoratif“, Januar-
heft 1909.
Über neueste Ausübung der Batiktech-
nik (der aus Java stammenden Färbeart mit
ausgesparter, anfangs in Deckwachs aufgetra-
gener Ornamentik) äußert sich die „Berliner
Architekturwelt“, XL Bd., 10. Heft.
Bilder aus einigen amerikanischen
Kunstsammlungen werden mitgeteilt in
„Gazette des beaux-arts“, S. 177 ff. In derselben
Zeitschrift wird S. 353 ff. die Sammlung Que-
rini-Stampalia zu Venedig besprochen.
BRIEFKASTEN.
Frl. M. M. Ja so! Sie meinen die Pro-
fessur für Schönrednerei und Kunst-
gewäsch. Die wird nur an Kandidaten mit
tadelloser Leutnantsuniform und mit fein-
sten Lackschuhen abgegeben. Die Wissenschaft
spielt dabei die mindeste Rolle.
Herrn Dr. — Darf ich Sie darauf aufmerk-
sam machen, daß der Neptunbrunnen in Mes-
sina schon von Abraham Casembrot ra-
diert ist?
Herrn Dr. Rz. in Wien. Für die Beur-
teilung der kleinfigurigen Bilder, die mehr
oder weniger an Bout und Boudewyns er-
innern, ist ein signierter Van der Meiren
im Museo Filangieri zu Neapel von großer Be-
deutung. Es ist ein Hafenbildchen mit vielen
Figuren. Empfang einer vornehmen Persön-
lichkeit. Körnige Technik, wie an den Figür-
chen Ihres Bildes. Van der Meiren scheint,
gleich Bout, auch mit Boudewyns gemeinsam
gemalt zu haben. Wenigstens möchte ich die
Inschriften auf einigen alten Stichen so deuten.
C. le Vasseur hat nämlich 1761 zwei Land-
schaften mit Jagdszenen gestochen, augen-
scheinlich nach Bildchen in der Art des Ihrigen.
Als Malernamen sind angegeben „Baudouin
et Van der mer“. Das kann im Zusammen-
hang mit den körnig behandelten Figürchen,
wie sie auf dem Stich zu sehen sind, kaum etwas
anderes bedeuten als Van der Meiren und
Boudewyns. Dieser Annahme steht der Um-
stand kaum hinderlich im Wege, daß Boude-
wyns Brüsseler, Van der Meiren dagegen Ant-
werpener gewesen ist. Denn von Boudewyns
weiß man es sicher, daß er jahrelang nicht
in Brüssel gewirkt hat, und von Van der
Meiren läßt es sich nach Gegenständen mancher
Bilder entnehmen, daß er Reisen, vermutlich
nach Italien oder Spanien, gemacht hat. Die
Möglichkeit, daß sie irgendwo gemeinsam ge-
arbeitet haben, ist nicht auszuschließen. Über
P. Bout finden Sie Mehreres in diesen Blättern.
J. B. van der Meiren wird Ihnen klar werden
nach den signierten Werken in Budapest,
Dresden, Feldsberg, Hermannstadt, Mainz
(Museum und Sammlung Jacob Fischer), Rom
(Galerie Corsini), Stockholm (Galerie und Ga-
lerie-Vorrat), Wien bei Wilh. Freyberg.
Vor Jahren habe ich Bildchen seiner Art
auch bei C. Srna in Wien gesehen. Als
Literatur nenne ich in aller Kürze die Liggeren,
„Zeitschrift für bildende Kunst“ VII, 200 ff.
und 260, W. Schmidt, „Kunstchronik“ VIII,
Sp. 29, und meine Kleinen Galeriestudien.
Schließlich merke ich noch an, daß Van
der Meirens Name wenig beachtet worden ist.
Daher jedenfalls die Verstümmelung des
Namens auf den oben erwähnten Stichen, da-
her eine Verfälschung der Signatur auf einem
Bildchen in der Sammlung Jacob Fischer zu
Mainz. Man hat Jan van der Meer daraus ge-
macht, jedenfalls um einen gangbaren Namen
für das Bildchen zu gewinnen.
Frau — Den angeblichen Carpaccio der
Galerie L. in Wien habe ich schon vor Jahren
in meinen Kursen als Werk des Ger. Mocetto
besprochen.