Nr. 2
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
47
Am 25. Februar zu Paris der berühmte
Zeichner Caran d’Ache (eigentlich Emanuel
Poire), der am meisten als Karikaturist des
Pariser Blattes „Le Figaro“ bekannt geworden
ist. Caran d'Ache war 1858 in Moskau ge-
boren (Nachrufe in fast allen großen Tages-
blättern). — Am 26. Februar zu Volosca die
Wiener Malerin Adrienne Gräfin Pötting
(„Neue Freie Presse“, 3- März). — Um dieselbe
Zeit zu Brüssel die weitbekannte Tiermalerin
Henriette Ronner im Alter von 70 Jahren
(„Münchener Neueste Nachrichten“ vom
4. März). Fr.
AUS DER LITERATUR.
(Fortsetzung zu Seite 24.)
Münchener Jahrbuch der bildenden
Kunst; unter Mitwirkung der Vorstände der
staatlichen Kunstsammlungen, herausgegeben
von Ludwig von Buerkel, 1908. (München,
Georg D. W. Callwey. 4°. Reich illustriert.)
Der neue Band bringt nach einer archäo-
logischen Abhandlung von J. Sieveking den
Anfang einer Studie von Moritz Dreger: „Bei-
träge zur Kenntnis alter Stoffe und Stickereien“,
den Beginn eines Artikels über „Die Sammlung
Tücher“ von Franz Wickhoff (die Blätter
kommen darauf bei Gelegenheit zurück), Ar-
beiten von Gustav Münzel, Franz v. Reber (über
die Adolf von Menzel-Stiftung in München),
Heinrich Palimann, Karl Voll, E. Bassermann-
Jordan, Georg Hager, Heinrich Röttinger (Bei-
trag zu H. Burgkmair), Otto Weigmann,
Georg Swarzenski und anderen. Der Heraus-
geber, Ludwig v. Buerkel, ist durch einen Ar-
tikel vertreten, der gerade für die Leser dieser
Blätter von Interesse sein dürfte. Buerkel
spricht (im zweiten Halbbande) „Von Malern
des Seicento“, und zwar über einige Bilder von
Francesco Furini, Giulio Carpione, über
eine Magdalena von Pietro Ricchi, über
einiges von Guercino da Cento (die „Ma-
donna dell’ ucellino“ aus dem Palazzo Pitti
ist abgebildet).
Dem freundlichen Entgegenkommen der
Verlagsbuchhandlung wird die Abbildung
nach Carpione verdankt, die auf S. 49 ein-
gereiht ist.
Dr. Theodor Henner:„Altfränkische
Bilder.“ (Druck und Verlag der kgl. Univer-
sitäts-Druckerei von H. Stürtz, Würzburg.)
1908. Fünfzehnter Jahrgang. Der Hennersche
Kunstkalender, der unter obigem Titel seit
Jahren um Weihnachten versendet wird, hat
sich längst durch mannigfachen Inhalt und
musterhafte Ausstattung viele Freunde ge-
macht. Der neueste, überaus gelungene Jahr-
gang zeichnet sich durch besonders anregende,
reich illustrierte Artikel aus. Dem fränkischen
Bildhauer Joh. Peter Alexander Wagner
(1730 bis 1809) ist der erste große Aufsatz ge-
widmet. „Der letzte geistliche Fürst von
Würzburg und Bamberg“ (Georg Karl Frei-
herr von Fechenbach) wird im nächsten Ar-
tikel behandelt. Unter den weiteren Ab-
schnitten seien genannt die über Riemen-
schneiders Crucifixu in der Pfarrkirche zu
Steinach a. S. und über das romanische Elfen-
kruzifix im Dom zu Bamberg.
Jacopo Bellini: Zeichnung aus dem Skizzen-
buch im Louvre zu Paris. (Nach Golubew,
Tafel 66.)
Jahrbuch des Stiftes Klosterneu-
burg, herausgegeben von Mitgliedern des
Chorherrenstiftes. Bd. I, 1908 (Wien, Verlag
von Heinrich Kirsch). Gr.-8".
Der prächtig ausgestattete Band bringt
Beiträge von Prof. Hermann Pfeiffer, B. Cernik,
V. O. Ludwig und Dr. Wolfgang Pauker. Es
sind wertvolle Studien zumeist von kultur-
geschichtlichem Interesse. Für die Gemälde-
kunde kommt hauptsächlich die Studie von
Dr. Pauker in Betracht, welche „Daniel
Gran und seine Beziehungen zum Stifte
Klosterneuburg“ behandelt. Paukers Arbeit
fußt auf urkundlichem Material, das in extenso
mitgeteilt wird und bildet dadurch einen be-
3*
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
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Am 25. Februar zu Paris der berühmte
Zeichner Caran d’Ache (eigentlich Emanuel
Poire), der am meisten als Karikaturist des
Pariser Blattes „Le Figaro“ bekannt geworden
ist. Caran d'Ache war 1858 in Moskau ge-
boren (Nachrufe in fast allen großen Tages-
blättern). — Am 26. Februar zu Volosca die
Wiener Malerin Adrienne Gräfin Pötting
(„Neue Freie Presse“, 3- März). — Um dieselbe
Zeit zu Brüssel die weitbekannte Tiermalerin
Henriette Ronner im Alter von 70 Jahren
(„Münchener Neueste Nachrichten“ vom
4. März). Fr.
AUS DER LITERATUR.
(Fortsetzung zu Seite 24.)
Münchener Jahrbuch der bildenden
Kunst; unter Mitwirkung der Vorstände der
staatlichen Kunstsammlungen, herausgegeben
von Ludwig von Buerkel, 1908. (München,
Georg D. W. Callwey. 4°. Reich illustriert.)
Der neue Band bringt nach einer archäo-
logischen Abhandlung von J. Sieveking den
Anfang einer Studie von Moritz Dreger: „Bei-
träge zur Kenntnis alter Stoffe und Stickereien“,
den Beginn eines Artikels über „Die Sammlung
Tücher“ von Franz Wickhoff (die Blätter
kommen darauf bei Gelegenheit zurück), Ar-
beiten von Gustav Münzel, Franz v. Reber (über
die Adolf von Menzel-Stiftung in München),
Heinrich Palimann, Karl Voll, E. Bassermann-
Jordan, Georg Hager, Heinrich Röttinger (Bei-
trag zu H. Burgkmair), Otto Weigmann,
Georg Swarzenski und anderen. Der Heraus-
geber, Ludwig v. Buerkel, ist durch einen Ar-
tikel vertreten, der gerade für die Leser dieser
Blätter von Interesse sein dürfte. Buerkel
spricht (im zweiten Halbbande) „Von Malern
des Seicento“, und zwar über einige Bilder von
Francesco Furini, Giulio Carpione, über
eine Magdalena von Pietro Ricchi, über
einiges von Guercino da Cento (die „Ma-
donna dell’ ucellino“ aus dem Palazzo Pitti
ist abgebildet).
Dem freundlichen Entgegenkommen der
Verlagsbuchhandlung wird die Abbildung
nach Carpione verdankt, die auf S. 49 ein-
gereiht ist.
Dr. Theodor Henner:„Altfränkische
Bilder.“ (Druck und Verlag der kgl. Univer-
sitäts-Druckerei von H. Stürtz, Würzburg.)
1908. Fünfzehnter Jahrgang. Der Hennersche
Kunstkalender, der unter obigem Titel seit
Jahren um Weihnachten versendet wird, hat
sich längst durch mannigfachen Inhalt und
musterhafte Ausstattung viele Freunde ge-
macht. Der neueste, überaus gelungene Jahr-
gang zeichnet sich durch besonders anregende,
reich illustrierte Artikel aus. Dem fränkischen
Bildhauer Joh. Peter Alexander Wagner
(1730 bis 1809) ist der erste große Aufsatz ge-
widmet. „Der letzte geistliche Fürst von
Würzburg und Bamberg“ (Georg Karl Frei-
herr von Fechenbach) wird im nächsten Ar-
tikel behandelt. Unter den weiteren Ab-
schnitten seien genannt die über Riemen-
schneiders Crucifixu in der Pfarrkirche zu
Steinach a. S. und über das romanische Elfen-
kruzifix im Dom zu Bamberg.
Jacopo Bellini: Zeichnung aus dem Skizzen-
buch im Louvre zu Paris. (Nach Golubew,
Tafel 66.)
Jahrbuch des Stiftes Klosterneu-
burg, herausgegeben von Mitgliedern des
Chorherrenstiftes. Bd. I, 1908 (Wien, Verlag
von Heinrich Kirsch). Gr.-8".
Der prächtig ausgestattete Band bringt
Beiträge von Prof. Hermann Pfeiffer, B. Cernik,
V. O. Ludwig und Dr. Wolfgang Pauker. Es
sind wertvolle Studien zumeist von kultur-
geschichtlichem Interesse. Für die Gemälde-
kunde kommt hauptsächlich die Studie von
Dr. Pauker in Betracht, welche „Daniel
Gran und seine Beziehungen zum Stifte
Klosterneuburg“ behandelt. Paukers Arbeit
fußt auf urkundlichem Material, das in extenso
mitgeteilt wird und bildet dadurch einen be-
3*