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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 5.1909/​1910

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Heft 4 und 5
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Frimmel, Theodor von: Beobachtungen über Sprünge und Risse an Bildern aus dem XIX. Jahrhundert
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BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 4 und 5

wenigstens von Zeit zu Zeit Material
aus einzelnen Beobachtungen herbei.
Es ist zumeist auf Reisen in zerstreuten
Notizen niedergeschrieben worden und
würde gänzlich verloren sein, wollte
ich auf einer in absehbarer Zeit von
mir nicht zu leistenden methodischen
Abrundung des Stoffes bestehen. Zu^

Kniestück, sehr pastös gemalt. Gerade--
wegs von Rembrandtscher Kraft. Kopf
und Hände, sorgfältig gemalt, sind gut
erhalten. In der Kleidung dagegen, und
zwar in den tiefen Schatten und Halb'
schatten wurden spätestens 1906 grobe
Risse bemerkt.
Ein viel jüngeres Bild in demselben

Dem Tizian zugeschrieben: Verlobung des Christkindes mit’der Heiligen Katharina.
(Hermannstadt, Brukentalsches Museum.) Klischee aus dem Führer.


nächst also Einzelnes und Ansätze zu
einer Gruppenbildung.
Im Kunstmuseum zu Bern bietet
ein Jean Francois Millet(i8i3 —1875)
interessante Beispiele von groben Rissen
in den dunklen Farben. Das Bildnis
des Konsuls Wanner von Millet*), das
ich meine, ist ein überlebensgroßes

■*■) Signiert „F. MILLET“.

Museum hatte 1906 ebenfalls Risse auf'
zuweisen. Auf Eugene Burnands gro'
ßem, vorzüglichem Bilde: Abstieg von
der Alp, das mit 1886 datiert ist, zeigte
sich die linke Hand des Älplers im
Vordergründe tüchtig zerrissen. Sonst
schien mir das Bild gut erhalten.
Im Musee Rath zu Genf sind J.
B. C. F. Corots Studien (Nr. 85, 86,
87) und seine liegende Nymphe (Nr. 83)
 
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