Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 22.1908

DOI Heft:
[Mitteilungen - Mémoires]
DOI Artikel:
Clauss, Joseph: Das Nekrolog der Cisterzienser-Abtei Pairis
DOI Artikel:
Adam, A.: Die Pfarrei Jedersweiler
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24954#0116

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die

Pfarrei Jedersweiler.

Einleitung'.

Jedersweiler, heute Jettersweiler und zum Kanton Maursmünster ge-
hôrend, war von jeher ein kleinerer Ort. Wie dortige Einrichtungen
einer Besprechung môgen wert sein, leuchtet darum nicht gleich ein;
wird aber berücksichtigt, dass diese Einrichtungen und Gebràuche zum
grossen Teile auch sonstwo bestanden, so gewinnen unsere Aufzeich-
nungen dadurch einen allgemeinern Wert, dass sie uns ein konkretes
Bild von der einstigen Stellung eines Dorfpfarrers, sowohl zu derBauern-
schaft, als zu dem Inhaber des Patronatsrechtes der Pfarrei liefern.

Jedersweiler lag im Amte Kochersperg und gehôrte mit seiner Filiale
Krastatt zu dem Landkapitel Betbür. Es besass nach Grandidier (Ét. ecclés.
du dioc. de Sir., p. 36) schon 1454 ein der Abtei Maursmünster einver-
leibtes Rectorat mit einem Plebanat, zu dem der Abt ernannte, und einer
Frühmesserpfründe. Krastatt hieng damais pfarrlich noch von Wasselnheim
ab. Unsere Mitteilungen über Jedersweiler beruhen beinahe ausschliesslich
auf einem im dortigen Pfarrarchiv befindlichen Register mit der Über-
schrift «Liber vitae parochiae Idersweyler, ex antiquo descriptus 'WH)).

Den Abschreiber aus dem alten Pfarr- oder Seelenbuch verrat uns
folgende von dem Kàmmerer Peter Bauer, aus dem Protokollbuch des
Kapitels, auf die vordere Decke eingetragene Notiz : «Anno 1612 erat
in Jettersweiler parochus sacerdos saecularis, nomine Joanries Brassel,
Tabernensis, venerabilis capituli (Betburensis) deputatus. — Anno 1630
erat in Jettersweiler parochus sacerdos saecularis, nomine Michael Woltz,
et hic primae classis.»

Wolz war Brassels unmittelbarer Nachfolger, denn wir begegnen diesem
noch arn 7. Sept. 1628 im Zaberner Stadtarchiv (L. 437, A. fol. 68) als
Pfarrer zu Jettersweiler. Im Liber Vitae tragen zwei Aufsatze Brassels
Unterschrift. Indem sie von der nàmlichen Hand sind, wie aile aus dem
alten Bûche übernommenen Urkunden, kann über die Anlegung des
neuen Registers durch Brassel nicht der geringste Zweifel bestehn.

Beilaufîg sei hier bemerkt, dass 1590 ein Johan Brassel Stadtmüller
in Zabern (Stadtarch. L. 428) und 1630 (ibid. L. 436) ein Marzloff Brassel
Müller in Rohr war.
 
Annotationen