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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 22.1908

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Fundberichte und kleinere Mitteilungen
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Adam, A.: Zwei Inschriften in Wilwisheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.24954#0394

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Zwei Insehriften in Wilwisheim.

i.

Am Kirchturm zu Wilwisheim steht eine Inschrift in gotischen Minus-
keln, die schon Grandidier (Œuvres VI, 454) zu lesen versucht halte.
Slraub corrigierte bei diesem, in der vierten Zeile, den Namen Roten-
husen zu Jordaestein, mit einem Fragezeichen, welche Lesung von Kraus
{K: u. A. im U.-Els.) unbeanstandet gegeben wird.

Sowohl Grandidier als Straub hatten die zwei letzten Zeilen unbe-
achtet gelassen.

Die Inschrift lautel tatsàchlich :

^tntUT . ïmi. m. cccr.

Irtii0. iucrptnm. c. pus.
optts. rntb. tma. am
rnïut. rrttsamljitsen.
redore. ljuiuô. eccksie.
bec. scripta. eut. per
ioane. eeile. plebmtum.

«Anno domini MCCGGLXIII inceptum est presens opus sub domino
Cunrado (de) Ratsamhusen, redore huius ecclesie. Hec scripla sunt per
Joannem Seile plebanum.»

Über der Inschrift ist von fremder, wenig geiibter Hand das kleinere
Schild aus dem ralsamhausischen Wappen angebracht. Bezüglich des
Wortes «praesens» (gegenwàrtig) für «hoc», verweisen wir auf die
beinahe gleichzeitige Inschrift (1475) auf der alten Zaberner Glocke,
wo «precens vocat ad opus Bartolomei devotos» demnach heissen muss :
«Sie ruft die Frommen zu gegenwàrtigem Bau der H. Bartholomaeus.»

Wie die obige Richtigstellung zeigt, hatte Grandidier den Namen in
der vierten Zeile beinahe herausgefunden. Es muss selbst wunder-
nehmen, dass er mit Rotenhusen nicht auf Rolsenhusen kam, das die
Volksaussprache war für Rathsamhausen. Lelztere Schreibung ist, wie
die ganze Lesung, vôllig sicher.
 
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