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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 22.1908

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[Mitteilungen - Mémoires]
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Wolff, Felix: Grabstätten in der Klosterkirche St. Maria zu Niedermünster
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https://doi.org/10.11588/diglit.24954#0261

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— 243 —

Gràber V, VI und VII (s. Tafel II). Diese Gruppe von Grabern, die
letzten, die geôffnet wurden, liegt in dem nôrdlichen Querarm der
Vierung, dicht vor einem Altare, der als der Oswaldallar bezeichnet
wird. Das Wappen auf der Grabplatte (Fig. 5) ist das der Farnilie
Landsberg, die daneben liegende Grabplatte zur recliten ist scbmal und
durcbgebrochen; sie zeigt ein Reliefkreuz, dessen Langsbalken im Boden
stehen kann (Fig. 6). Die unverkennbare Âhnlichkeit in der Zeichnung
mit dem berühmten Kreuze von
Niedermünsler lasst auf die Be-
grabnisslàlte der Wiederher-
slellerin des Kreuzes Âbtissin
Edelindis von Landsberg schlies-
sen. Aus der Farnilie der Lands-
berg ist als Abtissin nur Ede-
lindis, eine Verwandte und Zeit-
genossin der Herrad zu nennen.

Sie amtierte von 1175 bis nacli
1223. Herrad von Landsberg
war Âbtissin in Hohenburg und
starb am 23. Juli 1195. Ein
weiteres Mitglied der Farnilie
Landsberg war Cisela, die als 7.

Canonissa von Niedermünster
1336—1340 genannt wird. In
dem Kirchenraum selbst sind nur die Gràber der Àbtissinncn gefunden,
wie die Inschriflen auf den Grabplalten besagen, wahrend die anderen
zum Kloster Zugehôrigen, ebenfalls nach Aussage der Inschriflen, im
Vorhofe am Eingange zum nôrdlichen Seitenschiff begraben liegen.
Aus diesen Daten kônnte man die Vermutung aufslellen, dass hier die
Âbtissin Edelindis von Niedermünster (Grab V) und die Âbtissin Herrad
von Landsberg von Hohenburg (Grab VI) begraben wâren. Das würde
zur Folge haben, dass der vor den Grabern stehende Altar der heilige
Kreuz-Altar gewesen wàre. Hier fur spràche die grosse Ôffuung auf der
umgestürzlen Altarplatte; dagegen jedoch spràche, dass der sich im
Gurtbogen wôlbende Raum hinter dem Altar niclil Hinterwand genug
fur die Aufstellung des grossen Kreuzes gàbe. Die lelzte Grabplatte auf
Grab VII (Fig. 7) zeigt auf der Ansicht das Wappen der Farnilie Beger.
Aus dieser Farnilie war Glaranne Beger Âbtissin von Niedermünster in
der Zeil von 1400—1473.

Fig. 6.
 
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