Bode, Wilhelm [Gefeierte Pers.]: Forschungen aus den königlichen Museen zu Berlin: Wilhelm von Bode zum 70. Geburtstag (Berlin, 1915)

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ÄGYPTISCHE ZEICHNUNGEN AUF SCHERBEN

haben mag, statt des täglichen Pinselns der gewöhnlichen kursiven Schriftzeichen auch
einmal mit größerem Pinselschwunge die bildhaften Formen der Hieroglyphen hin-
zumalen ').
Man wäre gewiß nicht darauf verfallen, in diesen Scherbenbildern die Entwürfe
von Künstern zu großen Schöpfungen zu sehen, wenn nicht viele von ihnen wirk-



Abb. 31. Nr. 85. (Nach Aquarell)


Abb. 30. Nr. 10. (Nach Aquarell)

Abb. 32. Nr. 5. (Nach Aquarell)


lieh auf einer sehr großen künstlerischen Höhe ständen. In der Tat brauchte sich
einer Skizze wie etwa der des gehenden Pavians Nr. 10 (Abb. 30) keiner der bedeu-
tendsten Künstler aller Zeiten zu schämen* 2). Und doch spricht gerade aus dieser
Skizze zu mir nicht so sehr das einzelne Genie als vielmehr jahrtausendlange künst-
>) Schriftzeichen bei Daressy 25022. 25072 Rs. 25163. 25175. 25179. 25195. 25210 Rs.
Darunter sehr schöne Stücke.
2) Wie hölzern ist gegen dies Bild der schreitende Pavian bei Daressy 25089. Ein
hübscher sitzender (der Mondgott) bei Daressy 25055 a.