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Bode, Wilhelm [Gefeierte Pers.]
Forschungen aus den königlichen Museen zu Berlin: Wilhelm von Bode zum 70. Geburtstag — Berlin, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.45264#0011
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EUER EXZELLENZ

Wer in diesem Jahre der gewaltigen Entscheidungen, die auf unabsehbare Zeit
das Geschick des deutschen Volkes bestimmen, einen Festtag seines eigenen Lebens
begeht, wird von dem Gefühl beherrscht werden, daß alles Persönliche zurücktritt gegen-
über der Größe der weltgeschichtlichen Ereignisse. Aber in einer solchen Zeit ist es
auch gerade wieder die einzelne Persönlichkeit, die uns durch ihr Wirken in der Ver-
gangenheit und durch die Stütze, die sie für das Kommende zu bieten vermag, zu be-
sonderer Dankbarkeit und Hingabe herausfordert.
Wir können nicht still an dem Tage vorübergehen, der Euer Exzellenz, dem un-
ermüdlichen Förderer und Mitarbeiter dieser Zeitschrift, die Vollendung des 70. Jahres
bringt, einem Tage, den Sie in unverminderter Kraft und Frische begehen, und an
dem wir uns alles dessen erinnern, was Ihre kraftvolle und geniale Arbeit für die
Museen und für die Forschung geschaffen hat.
Allerdings werden die Grenzen einer Darbietung, wie sie dies Heft zur Erinne-
rung an einen solchen Abschnitt Ihres Lebens bilden möchte, nur sehr bescheidene
bleiben in einem Augenblick wie der jetzige, in dem die Schranken zwischen den Ländern
unübersteigbar, und viele der besten einheimischen Kräfte im Dienste des Vaterlandes
gebunden sind. In Friedenszeiten hätte niemand mehr als Euer Exzellenz sich des
internationalen Anteiles der Vertreter der Kunstforschung und der Kunstsammlungen
zu erfreuen gehabt, und die Zahl derjenigen, die im In- und Auslande Ihnen durch
einen Beitrag ihrer Arbeit gern ein Zeichen der Bewunderung Ihrer Leistungen gegeben
hätten, wäre ungewöhnlich groß gewesen. So aber hat sich die Widmung im kleinsten
Kreise gehalten, sie ist im eigenen Hause geblieben, und nur die Vertreter der einzelnen
Abteilungen der Königlichen Museen haben dazu beigetragen. Wenn ich selbst, trotz-
dem ich nicht in diese Reihe gehöre, einleitend das Wort ergreife, so geschieht es nur
 
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