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Bredius, Abraham [Bearb.]
Künstlerinventare: Urkunden zur Geschichte der holländischen Kunst des XVIten, XVIIten und XVIIIten Jahrhunderts (Band 5) — Haag, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.33495#0053

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1509

ZU NICOLAES LISSANT.
Im April 1893 sah ich in in der Sammlung Buschhammer,
damals in Amsterdam, ein lehensgrosses Doppelbildnis, das voll
bezeichnet war: IV. .Z/issa/nh Die Dame trägt ein weisses Atlas
Heid mit einem blauseidenen Mantel darüber; sie sitzt von links
nach rechts gewendet und reicht ihre linke Hand einem neben
ihr sitzenden Herrn. Dieser hat lange, herabwallende blonde
Haare und trägt ein orange-braunes Hauskleid. Rechts sieht
man in einen Park mit Fontäne und Schloss. Links beßnden
sich die beiden Wappen unter einem Eichhorn als Helmzier.
Das Bild hatte einen prachtvollen, reichgeschnitzten Rahmen
und machte etwa den Eindruck eines lebensgrossen Caspar
Netscher.
Nicolaes Lissant wurde am 25. Juni 1668 als Mitglied der
Haag'schen Schildersconfrerie eingetragen, nachdem er schon
am 13. August 1661 als Schüler des Johannes Mtjtens in die
Grildebücher eingeschrieben worden war *). Sein Vater war der
Kunstfreund Philemon Lissant, dem man öfters auf Auktionen
als Käufer begegnet.
a.) 1658.
Nicolaes Lissant unterzeichnet als Zeuge verschiedene Ur-
kunden. 2)
h.) 1661. (vor 1. April).
Philemon Lissant giebt sein Söhnchen Jacob zu dem Schul-
meister Josephus van Rentsen in dem Dorfe Wateringen (beim
Haag), damit dieser ihm ein Jahr lang Unterricht gehe in
Lesen, Schreiben und Rechnen, anfangend am 1. April. Als
Vergütung soll der Schulmeister dafür bekommen:
Ein Kopie, gemalt nach dem Original des Co7*etm (Correggio),
darstellend eine nackte Frau mit einem Kind und einem Satyr
(Jupiter und Antiope?).
Ein Original von seinem, des Lissant, Sohn (d. i. Nicolaes
Lissant), darstellend Joseph mit Saphira, Potiphars Frau.

1) Vergl. Obreens Archief V S. 135, 146.
2) Prot. Not. Joh. Lissant, den Haag.
 
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