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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0106

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102

Die Bildhauer.

4) Dionysos, welchen Sulla den Minyern in Orchomenos genommen und
auf dem Helikon geweiht hatte. Pausanias nennt dieses Bild eines der sehens-
werthesten Werke des Myron: IX, 30, 1. Auf dasselbe dürfen wir daher auch
ein Epigramm der Anthologie beziehen: Anall. III, p. 206, n. 270.

5) Zeus, Athene, Herakles auf einer Basis im Hypaethron des
Heratempels zu Samos. Antonius hatte sie von dort weggeführt, Augustus gab
Athene und Herakles zurück, behielt aber den Zeus und weihte ihm eine Ka-
pelle auf dem Kapitol: Strab. XIV, p. 637.

6) Ein anderer Herakles stand in Rom beim Gircus maximus in aede
Pompeii Magni: Plin. 34, 57.

, 7) Einen dritten Herakles raubte Verres aus dem Privatheiligthum des

^ Mamertiners Heius. Nach Cicero's Meinung ward er mit Recht dem Myron bei-
gelegt: in Verr. IV, 3, § 5.

8) Ein Satyr, der die Flöten anstaunt, und Minerva: Plin. 34, 57.
Richtig hat man erkannt, dass beide Figuren eine zusammengehörige Gruppe
bilden und sich auf die Erfindung der Flöten beziehen, welche Marsyas aufhol),
nachdem sie Minerva von sich geworfen hatte.

9) Nike auf einem Stiere: Tatian. c. Gr. 54, p. 117 Worth. Eine Be-
ziehung auf den Raub der Europa, welche Tatian annimmt, scheint nicht noth-
wendig darin zu liegen.

10) Perseus nach Besiegung der Medusa: Plin. 34, 57. Paus. I, 23, 7.

11) Erechtheus zu Athen, den Pausanias für das vorzüglichste Werk
des Myron zu halten scheint: IX, 30, 1.

12) Der Lakedaemonier Ladas, berühmt durch seine ausserordentliche
Schnelligkeit im Laufe. Nach Pausanias (III, 21, 1) scheint er bald nach seinem
olympischen Siege im Dolichos in Folge übergrosser Anstrengung gestorben zu
sein. Seine Statue von Myron wird wegen ihrer Lebendigkeit in einem Epi-
gramme der Anthologie hoch gepriesen: Anall. III, p. 218, n. 313 a; cf. 312.
Nicht entscheiden lässt es sich, ob die von Pausanias (II, 1!), 7) erwähnte Statue,
welche sich im Tempel des Apollon Lykios zu Argos befand, dieses berühmte
Werk des Myron war.

144 13) Zwei Statuen, welche der Lakedaemonier Lykinos wegen eines Sieges

im Wagenrennen zu Olympia aufgestellt hatte: Paus. VI, 2, 2.

14) Timanthes aus Kleonae, Sieger im Pankration zu Olympia: Pau-
san. VI, 8, 4.

15) Philippos aus Pallene im Gebiete von Azania in Arkadien, Sieger
im Faustkampfe der Knaben: Paus. VI, 8, 5.

16) In Olympia befand sich eine Stele, auf welcher die Siege des Lake-
daemoniers Chionis verzeichnet waren. Diese fallen in Ol. 29 — 31; die In-
schrift aber ward nach Pausanias (VI, 13, 2) erst später gesetzt. Daneben aber
stand eine Statue von der Hand des Myron, welche man für das Bild des Ghionis
hielt. Pausanias zweifelt aus chronologischen Bedenken an der Richtigkeit
dieser Annahme. Allein, ebenso wie die Inschrift, konnte auch die Statue dem
Chionis in späterer Zeit errichtet worden sein.

17) Ohne Angabe der Namen nennt Plinius (34, 57) delphische Pen-
 
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