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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0107

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II. Grössere Ausbreitung und Streben nach freier Kntwickelung, von Ol. 00—80. 103

tathlen und Pankratiaaten. Darunter musste sich derjenige befinden,
welchen er im Wettstreite mit Pythagoras aufstellte (ib. 59).

18) Athletisch, aber so viel wir wissen, nicht Portrait, ist der berühmte
Diskoswerfer: Plin. 34, 57. Die Stellung desselben beschreibt Lucian (Phi-
loPs. 18): „Von dem Diskoswerfer sprichst du, der sich zum Wurfe niederbeugt,
mit dem Gesicht weggewendet nach der Hand, welche die Scheibe hält, und
mit dem einen Fusse etwas niederkauert, als wolle er zugleich mit dem Wurfe
sich wieder erheben-'" Die Bemerkungen, welche Ouintilian (II, 13) bei Ge-
legenheit dieses Werkes macht, sind unten näher zu beleuchten. Ueber die
zahlreichen Wiederholungen finden sich die ausführlichsten Nachweisungen bei
Welcher: Alte Denkm. I, S. 417 flgnd. '

Ii)) Nach Plinius (36, 33) befand sich -von jenem Myron, der als Erz-
hildner bekannt ist, in Smyrna eine trunkene Alte aus Marmor von be-
sonderer Berühmtheit/ Eine Statue des capitolinischen Museums kann, wenn
wir sie nicht geradezu für eine Copie nach Myron erklären wollen, wenigstens
lehren, welcher Auffassung dieser Gegenstand fähig ist: Beschreibung Roms
v- Bimsen III, 1, p. 1G8. Mus. Cap. III, tab. 37.

Unter den Thierbildungen steht obenan: 14

20) Die Kuh: Sie hatte Myron's Namen bei der Menge am meisten be-
kannt gemacht und auf die vielfältigste Weise den Witz der Epigrammendichter
herausgefordert: Plin. 34, 57. Die Epigramme finden sich:

Anall. 1, p. 165, n. 10. 11 von Euenos.

„ „ p. 231, n. 42 von Leonidas aus Tarent.
„ _ p. 497, n. 18. 19 von Dioskorides.

II, p. 21, n. 54—58 von Antipater aus Sidon.
„ „ p. 65, n. 1. 2 von Demetrios aus Bithynien.
„ ,, p. 225, n. 49 von Philippos.
„ .. p. 272, n. 25 von M. Argentarius.
„ ,. p. 280, n. 6 von Tullius Geminus.

„ p. 496—98, n. 14—22 von Julianus aus Aegypten.
.. III, p. 195, n. 218-229* Adespota.
Ein Theil dieser Epigramme ist übersetzt von Ausonius, Epigr. 58—68.
Vgl- auch Tzetzes Chil. VIII, 194. Zu Cicero's Zeiten befand sich das Werk
«och auf der Pnyx zu Athen (in Verr. IV, 60), während Prokop (de bello Go-
thico IV, 21) es im Friedenstempel zu Rom sah. Ueber die künstlerische Be-
deutung wird unten gesprochen werden. Uebrigens vergl. Böttiger Andeut.
8. 144 flgd.; Goethe über Kunst und Alterthum II, 1.

21) Vier Stiere um den Altar im Porticus des Apollotempels auf dem
palatin in Rom: Prop. II, 23, 7.

22) Ein Hund: Plin. 34. 57.

23) „Pristas-, ib. TIoioTic, ist eine Art Wallfisch; doch wird das Wort auch
allgemeiner von Seedrachen gebraucht, wie sie sich die Phantasie der Künstler in
nianninfachen Zusammenstellungen erdacht hat. Vergl. Böttiger Andeut. S. 147.

24) Endlich cisellirte Myron auch in Silber. Martial (VI, 92) erwähnt
von ihm eine Schlange in einer Schaale. Auch gab es nach Phaedrus lab. V,
pi'ol.) silberne Gelasse, auf denen sein Name gefälscht war.
 
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