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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0355

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V. Die Kunst der Diadochenperiode bis zur Zerstörung Korintlis

351

Eetion machte ein Bild des Asklepios aus Cedernholz für den berühmten
milesischen Arzt Nikias, auf welches wir ein Epigramm des Theokrit besitzen:
Anall. 1. p. 378, n. 7. Er ist deshalb in die Zeit zwischen Ol. 130—140 zu setzen.

Aegineta. „Erigonus, der Farbenreiber des Malers Nealkes, machte
selbst so grosse Fortschritte, dass er sogar einen berühmten Schüler, Pasias,
hinterliess, den Bruder des Bildhauers (flctoris) Aegineta": Plin. 35, 145. Nealkes
ist Zeitgenosse des Arat, und Aegineta, ein sonst unbekannter Künstler, musste
daher gegen Ol. 140 leben.

Mikon, Sohn des Nikeratos aus Syrakus, machte zwei Statuen, darunter
eine zu Pferde, des syrakusanischen Tyrannen Hieron II, Sohnes des Hierokles,
welche seine Söhne (ob vor oder nach seinem Ol. 141, 1 erfolgten Tode, ist
nicht gesagt) zu Olympia aufstellten: Paus. VI, 12, 4. Ausser diesen sah Pau-
sanias (VI, 15, 3) noch drei andere Statuen dieses Herrschers zu Olympia, zwei
davon auf Staatskosten, die dritte ebenfalls von seinen Söhnen aufgestellt. Ob
auch sie Werke des Mikon waren, verschweigt Pausanias. Die Worte des
Plinius (34, 88): Micon athletis spectatur, habe ich oben S. 274 auf den älteren
attischen Künstler bezogen.

Hier werden am besten einige nur aus Inschriften bekannte Künstler ihren
Platz finden, welche wenigstens nicht der römischen Epoche anzugehören scheinen.

Apollodor. Nach Lebas' Mittheilungen findet sich eine Statuenbasis
mit seinem Namen in den Ruinen von Erythrae:

AnOAAOAI2PO£ ZHNßNOE <M2KAIEY£ EflOIHEEM.
Raoul - Rochette Lettre ä Mr. Schorn, p. 433. Lebas rühmt die Reinheit der
Buchstabenformen und verspricht zu beweisen, dass dieser Apollodor mit dem
von Plinius erwähnten Künstler identisch sei. Dieser ist indessen wahrscheinlich
ein Athener, wie Silanion, welcher sein Portrait bildete.

Damokrates, bekannt durch die zu einer Statue gehörige Inschrift von
Hierapytna auf Kreta:

AAMOKPATH£(API£)API£TOMIAI£ (I. MHAEOE;
ITANIOZ EnOlKOE E[7iowjöf]
C. I. Gr. n. 2602. Sogenannte rhodische Becher von der Hand eines Damokrates
erwähnt Athenaeus NI, p. 500 B.

Makedon. Sein Name findet sich unter der fragmentirten Inschrift eines
Weihgeschenkes der Athene, auf den Bergen bei Halikarnass:

PAIHE EN MAKEAßN
AIONYEIOY HPAKAEftTHZ
G. 1. Gr. n. 2GG0: „titulus satis antiquus est.11

Machatas ist durch zwei bei Vonitza in Akarnanien gefundene In-
schriften bekannt: C. 1. Gr. n. 1794, a, b. In der einen steht der Name:

MAXATAE nOHEE
über einem Epigramme, durch welches Laphanes, des Lasthenes Sohn, in einem
Haine des Apollo ein Bild des Herakles weihet. Nach der zweiten (in welcher
EflOlEI geschrieben ist) machte er ein von demselben Laphanes und wohl an
derselben Stelle dem Asklepios geweihtes Werk.
 
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