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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0368

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3G4

Die Bildhauer.

brauch der Siegerstatuen zuerst geschmälert zu haben; später, zur Zeit der
Blüthe des achaeischen Bundes, kommt er noch einmal wieder etwas mehr in
Aufnahme, bis er mit dem Verluste der Selbständigkeit Griechenlands gänz-
lich verschwindet. Einzelne Ausnahmen, sofern sie sich etwa noch auffinden
lassen sollten, würden dieses Resultat im Wesentlichen nicht umstossen. In
demselben aber liegt für uns die Berechtigung, die Künstler olympischer Sieger-
statuen aus unbekannter Zeit für älter zu erklären, als die Zerstörung Korinths.
Einige derselben haben wir früher bereits je nach ihrem Vaterlande angeführt, so:

Kratinos unter Sparta, S. 83.

Serambos unter Aegina, S. 69.

Pyrilampes unter Messene, S. 205.

Theron unter Boeotien, S. 208.

Olympos unter Sikyon, S. 293.

Andreas unter Argos, S. 294.

Asterion unter Sikyon (vgl. Kanachos II.), S. 194.
Hiernach bleiben noch übrig:
D i o n y s i k 1 e s aus Milet, welcher die Statuen des Ringers Damokrates
aus Tenedos macht: Paus. VI, 17. 1:

Lysos aus Makedonien, erwähnt wegen der Statue des Siegers im Waffen-
laufe Kriannios aus Elis: Paus. 1. 1.;

Somis, der Künstler der Statue des Prokies, Sohnes des Lykastides,
eines Ringerknaben aus Andros: Paus. VI, 14, 13.
2 Theomnestos aus Sardes machte die Statue des Ageles aus Ghios,

welcher im Faustkampfe der Knaben siegte: Paus. VI, 15, 2. Plinius (34, 91)
nennt einen Theomnestos unter den Erzbildnern, welche Athleten, Bewaffnete,
Jäger und Opfernde darstellten. Auch kennen wir einen Maler dieses Namens
als Zeitgenossen des Apelles: Plin. 35, 107. Endlich theilt Muratori (II, p. 1014,11)
aus seinen Scheden eine Inschrift mit, welche aber offenbar in zwei verschiedene
zu trennen ist. Die zweite längere Hälfte enthält nemlich eine Grabschrift aus
der römischen Kaiserzeit. Die erste lautet vollkommen abgeschlossen für sich:

GEOMNHETOZ GEOTIMOY KAI AIONYZIOZ AZTIOY
EnOIHEAN

C. I. Gr. n. 2241. Sie stammt von der Insel Ghios; und da der Sardianer
Theomnestos, wie wir sahen, für einen Chier Ageles arbeitete, so nehme ich
keinen Anstand, den Theomnestos der Inschrift für denselben Künstler zu halten.

Dionysios, sein Genosse, ist nicht weiter bekannt.

Hermogenes von Kythera. Zu Korinth sah Pausanias ein ehernes Bild
des Apollo Klarios und ein Bild der Aphrodite von der Hand dieses Künstlers:
II, 2, 8. Da Pausanias kurz vorher (§ 5) bemerkt, es seien in Korinth noch
mancherlei Sehenswürdigkeiten aus der älteren Zeit (vor der Zerstörung durch
Mummius) vorhanden, und er überhaupt aus der späteren Epoche sehr wenige,
aus der Kaiserzeit fast keinen einzigen Künstler nennt, so dürfen wir auch wohl
Hermogenes in die ältere Zeit setzen.

Musos machte einen Zeus auf eherner Basis, welchen der korinthische
Demos in Olympia geweiht hatte: Paus. V, 24, 1.

Thylakos und Onaethos und deren Söhne arbeiteten ein Zeusbild,
 
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