Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0384

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
:sso

Die Bildhauer.

(C. I. Gr. n. G137 verbessert nach einem Stanniolabdrucke), bekannt als der

544 Künstler einer in Herculanum gefundenen Bronzebüste eines jugendlichen
Mannes, welchen man ohne hinlänglichen Grund für Augustus erklärt hat:
Mus. Hercul. I, tab. 45, 46. Doch lehren die Formen der Buchstaben, dass der
Künstler etwa in dessen Zeit gelebt haben muss. Der Name

Apollonios ohne Angabe des Vaterlandes findet sich ausserdem noch
auf zwei Kunstwerken. Das eine in der Egremont'schen Sammlung zu Petworth
ist ein junger Satyr, der an dem zur Stütze dienenden Stamme die Inschrift
' Ano'k'kavioc, knotet, trägt, von vorzüglicher Schönheit: 0. Müller, Amalth. III,
S. 252. Ein Apollo mit derselben Namensunterschrift von geringerer Arbeit
ward in der Villa des Hadrian bei Tivoli gefunden: Visconti PCI. III, p. 246.
Wohin er gekommen sein mag, ist mir unbekannt, weshalb ich nicht zu ent-
scheiden vermag, ob doch nicht beide Statuen von einem und demselben
Künstler herrühren.

| Nicht beistimmen kann ich, wenn Franz G. I. Gr. n. 6139 aus der wahr-
scheinlich modernen Unterschrift einer kleinen Zeusstatue: ATTOAAilN, einen
Künstlernamen 'yfjioXÄcjvfiug etiuiel] machen will.]

Kleomenes.

Ueber die verschiedenen Künstler dieses Namens haben wir folgende Nach-
richten :

1) Unter den Monumenten im Besitze des Asinus Pollio befanden sich
Thespiaden aus Marmor von der Hand des Kleomenes: Plin. 36, 33.

2) Ein Künstler dieses Namens, Sohn des Apollodoros aus Athen, machte
die unter dem Namen der mediceischen bekannte Venus:

KAEOMENHE AnOAAOA.fiPOY
AQHNAIOE EFTOEEEN

G. I. Gr. n. 6157, wo über die Schreibung der Inschrift ausführlich gehandelt
ist; vgl. Raoul-Rochette Lettre ä Mr. Schorn p. 450.

3) Kleomenes, Sohn des Kleomenes aus Athen:

KAEOMENHC
KAEOMENOYC
AOHNAIOE E
nOIHCEN

C. I. Gr. n. 6157, machte die Statue eines früher mit Unrecht Germanicus ge-
nannten Römers, in Gestalt eines Hermes, wie eine in der Villa Ludovisi vor-

545 handene Statue dieses Gottes unwidersprechlich lehrt. Sie befand sich früher
in der Villa Montalto; und wenn daher Gudius (zu Phaedr. V, 1, 102) als eben
dort befindlich einen ..Augusti clypeus (busto)" mit der nemlicheh Inschrift
beschreibt. so haben wir dies wohl nur aus einer Verwechslung zu erklären;
vgl. Jahn Aich. Zeit. 1846, S. 388.

4) Auf einer runden Ära des Florentiner Museums mit der Darstellung
des Opfers der Iphigenia findet sich ohne Angahe des Vaters und des Vaterlandes:

KAEOMENHE EnOIEI
C. 1. Gr. n. 6159; Uhden Abhandl. der Berk Acad. 1812, S. 74 flgdd.

[Unberücksichtigt können vier andere dem Kleomenes beigelegte Werke
bleiben: eine Euterpe, eine Amazone, ein Satyr mit Panther und ein bogen-
 
Annotationen