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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0393

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VI. Die griechische Kunst zur Zeit der römischen Herrschaft.

•js«i

X e n o p h a n t o s. Die Thasier errichteten dem Hadrian eine Statue in Athen :
AlAnPEZBEYTOYKAI
TEXNEITOY ZENCWANTOY

TOY XAPHTOS:
EHI lEPEftZ KA-ATTIKOY
G. I. Gr. n. 336. Xenophantos war also wohl Thasier.

Attikos. In der Inschrift einer Ehrenstatue, welche der heilige Rath
von Eleusis einem seiner Vorsteher zur Zeit des Commodus, dem M. Aurelius
Prosdectus, errichtete und der Demeter und Kore weihete, lautet die letzte Zeile:
ATTIKOS EYAOZOY Z<J>HTTIOZ EIIOIHZE: C. I. Gr. n. 399. Bedenken
wir indessen, dass die beiden vorhergehenden Künstler in verwandten Inschriftten
noch besonders als solche bezeichnet wurden, so muss es zweifelhaft erscheinen,
ob wegen des enoLrjoe. allein Attikos für einen Bildhauer zu halten ist; und diese
Zweifel gewinnen noch grössere Bedeutung, wenn wir aus einer anderen In-
schrift (n. 400) ersehen, dass der Rath des Areopag einen

ZEKÖYNAON AT \xixov] EYAO [f] OY Dt>HTTfjov],
welcher von dem Attikos der ersten Inschrift schwerlich verschieden ist, mit
einer Statue ehrt.

|Phaedros. Sein Name findet sich auf einer marmornen Sonnenuhr,
welche aus Athen in das brittische Museum gebracht worden ist:

<W\IAPOC-ZtolAOY

TTAiANieYC-enoie

Visconti setzt ihn in die Zeit der Antonine; Böckh hält ihn für noch jünger:
G. 1. Gr. n. 522. Er verdient indessen wegen seines Werkes kaum den Platz
unter den Bildhauern, welchen ihm Raoul-Rochette angewiesen hat.]

Der Kaiserzeit gehört eine athenische Basis mit der folgenden fragmen-
tirten Inschrift an:

_nuȀPEftZ APOAAO<t>ANOY
_ &N 0EOZENOY TOY AHMHTPIOY
. \AnNIOY EP^NYMOYAETHE
. TO KOINON TUN ÄXÄPNEfiNÄNTI
. XÄPIETHPION ÄPEI KAI ZEBAZTn
ZAIOPNHTOY AXAPNEYZ EPOEI

Stephani Rh. Mus. N. F. IV, S. 39; Schöll Mitth. S. 129.

Nicht zu bestimmen ist die Zeit des Eutychides: EYTYXIAHZ
ZftlAOY MIAHZIO£. Er wird zwar Milesier genannt, gehört aber nach
Böckh's Vermuthung Attika an: G. I. Gr. n. 710; vgl. 692. Auf seinem Grab-
steine, welcher uns erhalten ist, sehen wir ihn als Jüngling stehend abgebildet;
über dem Relief befindet sich der Name, unter demselben ein Epigramm, welches
auch aus der Anthologie bekannt ist (Anall. III, p. 307, n. 719). Obwohl er
nur sechszehn Jahr alt wurde, scheut sich der Dichter doch nicht, ihn mit
Praxiteles zu vergleichen.

Ein fragmentirter Künstlername, AIHZ EnOIMZEN, findet sich auf
der Basis einer Statue, welche die Athener einem Krieger auf der Akropolis
errichteten: G. I. Gr. n. 412. Raoul-Rochette (Quest. de l'hist. de l'art. p. 137),
welcher (VJEIAIHZ ergänzen will, glaubt den Künstler gegen das Ende der
 
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