Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0405

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
VJ. Die griechische Kunst zur Zeit der römischen Herrschaft.

401

schwarzem Marmor, welche in der Villa des Hadrian bei Tivoli gefunden und
jetzt im capitolinischen Museum aufgestellt sind: Foggini Mus. cap. IV, t. 32—33.
Die Inschriften sind auf der Plinthe angebracht in einer Weise, dass wir sie
auch ohne den Beisatz von snoiovv auf Künstler beziehen dürfen, und lauten
übereinstimmend auf beiden: APICTEAO KAI •rTAniAC ADPOA6IC EIC C. I.
Gr. n. 6140. Die Schriftzüge und der Styl der Sculptur, von welchem weiter
unten zu sprechen ist, machen es gleich wahrscheinlich, dass die Künstler ihre
Werke für Hadrian selbst arbeiteten.

Zenon, Sohn des Attinas, ist zuerst bekannt durch eine sitzende männliche 574
Statue in der Villa Ludovisi, auf deren Gewand beim linken Knie der Name
des Künstlers zu lesen ist: ZHNftfO

ATTIN

A<l>POAE

E170IEI

G. I. Gr. n. G151. Die Anlage des ganzen Werkes (natürlich mit Ausnahme des
Kopfes) stimmt vollkommen mit der Statue des sog. Marcellus im Gapitol überein.
Ein zweites Werk des Zeno ist eine bis zur Hälfte bekleidete Herme ohne Kopf
mit einer metrischen Inschrift, in welcher er seine Kunst und die Werke rühmt,
mit welchen er das Grab für sich, sein Weib und seinen Sohn geschmückt:
C. I. Gr. n. G233. 0. K.

Jjfcnpig £/«n Zrp'civi- /(axaprccn; i'ar' 'slqiQodioiac,
no'KXa de uorea 7ua[rt!g| ipaloi Teyvaiat fiieAüuv
xal TevEai; Zijvoivi. veoj noore&viy/.ÖTi. naiSi
rvußov, xal arrß.r\v xal eixuvaQ (xvtoq iyXvtpa,
rcuaiv 'male, -na/Miiaioi ts/vaaacqisvog xXvtov ipj'ov,
tvüa epifa] d/.ö/jp K\v\iie]vij xal naidl (ji'koio[iv
r]iv^a rdcprV £f;ffag [6k £]tcöv x[el]iicu anrä/x dexa.
iv&ddf[vvv zf]/fi£ffd' d/ia <>i [i/w^ag o\KeaavrsQ,
x[al KXw/J8vij]äXo^og xal \iya rpirog ccv\t6q vuuq\-/iov.
Von seiner Thätigkeit in vielen Städten, deren die Inschrift erwähnt, haben
wir wenigstens einen Beweis in einer früher zu Syrakus befindlichen weib-
lichen Statue, welche mit einem unter der Brust gegürteten feingefältelten Ge-
wände und darüber einem ungegürteten Oberkleide angethan war. Auf ihrer
Basis las man: ZHNÜN

A4>POA€ICI
CYCEnOIEI

C. I. Gr. n. 5374. Nach den Schriftzügen, sowie nach dem Style der Sculptur,
hat man übereinstimmend angenommen, dass der Künstler wenigstens nicht vor
dem zweiten Jahrhundert nach Ch. G. gelebt habe.

Unentschieden muss ich lassen, in welchem Verhältnisse zu diesem Zeno der
PL Zeno in der Inschrift einer fragmentirten Statue zu denken ist, welche sich 575
einst in Rom befand: <J)A- ZHNHN APXIEPEYE

KAI AIAZHMOZ AtDPOAlElEYS

enoiEi

C. L Gr. n. 5899. Es ist sehr zu bezweifeln, dass diese Inschrift richtig copirt

ist, und ausserdem lässt es sich nicht ausmachen, ob der Überpriester auch zu-
Brunn, Geschiebte der griechischen Künstler. 2. Aufl. 26
 
Annotationen