Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0406

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
402

Die Bildhauer.

gleich Künstler war, oder ob er nur die Aufstellung einer Statue besorgte. Nach
SuxarjfiaQ aber zu interpungiren und 'AcpQoSiauoq als Künstlernamen zu corrigiren,
wie Franz vorschlägt, ist mindestens eine sehr gewagte Vermuthung.

Menestheus. Sein Name fand sich auf dem Gewandstücke einer früher
in Pesaro befindlichen Statue, von welcher nur der eine Fuss erhalten war:

MENEC0EYC
MENEC0EOJC
AOPO&ICIEYC
EnOIEI

G. I. Gr. n. 6167. Nach den Schriftzügen lässt sich der Künstler blos allgemein
in die Kaiserzeit setzen.

Atticianus (nicht Attilianus) ist bekannt durch die Inschrift einer Musen-
statue des florentiner Museums aus sehr später Zeit (nach Visconti op. var. I, 94
ausSaec. IVp. Gh.): OPUS ATTICIANI-s ArpOOlsItNI«» Mus. Flor. Stat. I, tav. 18.
Die Buchstabenformen sind nach einem Stanniolabdrucke revidirt. Ausserdem

findet sich der Name fragmentirt ATTICIAI____ auf dem Scrinium neben einer

Consularstatue desselben Museums: Mus. Flor. Stat. I, tav. 88, p. 88. —

Von kleinasiatischen Künstlern, welche in Rom arbeiteten, sind noch zu
nennen:

Eutyches. Sein Name findet sich auf dem Ehrendenkstein eines Athleten
im capitolinischen Museum neben der ganz gewöhnlich gearbeiteten Relieffiaur

ein» ^Xl'Z« C 1 *■ » ^

Q. Julius Miletus ist vielleicht ein Künstler, da in den auf ihn bezüg-
6 liehen Inschriften ol 7£/i>arai und ein Q. Julius Faentius Alumnus cum arte-
fieibus etwas weihen und er selbst dem Serapis /iap;i<jcpacHrji> rö ysvoij; empfiehlt.
Er war aus Tripolis in Asien und lebte zur Zeit des Septimius oder Alexander
Severus: C. I. Gr. n. 5921; vgl. Raoul-Rochette Lettre ä Mr. Schorn p. 385 sqq.

[Ghyrillos: ..in monte Caelio in Capsula inter rudera aedium proculi":
XYPIAAOZ • EY0>HMOY
KYZIKHNOE • EnOlOI
C. I. Gr. n. 6161. Die Inschrift stammt aus den Papieren des Pirro Ligorio und
ist als Machwerk dieses Fälschers schon an der häufig bei ihm und nur bei
ihm vorkommenden Form des Imperfcctums ettuioi erkennbar.

Metrodoros. Auf dem Stamme neben einer Statue, welche man nach
dem Stiche eher für einen Apostel Petrus, als für einen Philosophen hallen würde,
soll sich folgende Inschrift befunden haben: MHTPOAfiPOY TOY EOECIOY
Boissard IV, tab. 123; C. I. Gr. n. 6086. Abgesehen davon, ob wir es hier mit
einem Künstler zu thun haben, ist zu bemerken, dass bei Boissard manche
Inschriften ähnlicher Art falsch sind.]

Die wenigen ausserhalb Italiens arbeitenden kleinasiatischen Künstler stellen
wir am besten später mit dem Rest der griechischen Künstler zusammen.

Charakter der kleinasiatischen Kunst in dieser Periode.

In der Diadochenperiodo hatte die Kunst ihren Hauptsitz in Kleinasien;
und wenn in der Geschichte der Künstler auch nur Pergamos und Rhodos be-
 
Annotationen