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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0430

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426 • Die Bildhauer.

der Darstellung der praxitelischen, indem sie mit der Rechten die Brust deckt,
während sie mit der Linken das Gewand von einer niedrigen Basis zur Verhül-
lung der Scham emporzieht. Die Buchstaljen der Inschrift deuten auf die Kaiserzeit
Phidias und Ammonios machten einen Affen in ägyptisirender Auf-
fassung, jetzt in dem ägyptischen Museum des Vatican aufgestellt:

01AIACKAI AMMilNIOC AM$OT£POJ
<J>IAIOYEnOIOYN

C. I. Gr. n. (il74. Nach Mitteilungen G. B. de Rossi's aus einer handschrift-
lichen Inschriftensammlung der vaticanischen Bihliothek befand er sich im An-
fange des XVten Jahrhunderts bei S. Stefano del Cacco, wo in der Kaiserzeit ein

611 Tempel ägyptischer Gottheiten stand. Wahrscheinlich in diesem ward er einer
auf dem Werke befindlichen Inschrift zufolge im J. 159 n. Ch. G. aulgestellt.

Philumenos. Auf einer Statue, deren Styl etwa auf Hadrians Zeit
deuten soll, las man: <J)|AOYMENOZ EI"10IEI

C. I. Gr. n. 6175. Sie bildete das Seitenstück zu einer ganz gleichen, die mit
ihr zusammen entdeckt ward; und nach Zoega stellten sie zwei mit aufge-
schürzter Tunica bekleidete Männer vor, welche mit einem Knie auf den Boden
gestützt sich anstrengen: Welcker im Rh. M. N. F. VI, S. 403. In der Villa
Albani, wo sie früher standen, habe ich sie nicht wieder auflinden können.

Zenas, der Künstler zweier Büsten, welche sich jetzt im capitolinischen
Museum befinden. Die eine für Clodius Albinus oder auch für Macrinus aus-
gegeben, trägt die Inschrift: ZhNAZ BETTOIEI

die andere, das Porträt eines Unbekannten, keinesfalls aber des Phokion, wie
man früher angab: ZJ-NAZAAEZANAPOY-ETTOIE1

C. I. Gr. n. 6149 u. 50. Trotz der verschiedenen Fassung der Inschriften ist
es unzweifelhaft, dass beide Büsten von einer und derselben Hand herrühren.
Denn die Arbeit stimmt nicht nur im Styl, sondern auch in Aeusserlichkeiten
überein, wie in der Form des Fusses und einer Palmettc zu dessen Verzierung.
Sie ist im Ganzen regelrecht und correct, aber etwas trocken. Vielleicht gehört
der Künstler der Schule von Aphrodisias an, wo sich nicht nur der Name Zenon
sehr häufig findet, sondern auch daneben die Form Z?jväg vorkommt (C. I. Gr.
n. 2768).__

In dem folgenden Abschnitte stelle ich eine Reihe von Namen zusammen,
die von mehreren Gelehrten der Aufnahme in den Katalog der alten Küilstler
würdig erachtet worden sind, von denen es aber nicht mit voller Sicherheit
auszumachen ist, ob sie wirklich in denselben gehören:

Ghrestos und Gauros werden in der Unterschrift eines mithrischen
Reliefs im Vatican genannt: XPHCTOC I1ATHP KAI TAYPOC CnOlHCAN

612 C. I. Gr. n. 6176. IlarijQ ist im Mithrascult ein priesterlicher Titel, weshalb
inoirjiyav wahrscheinlich durch die lateinische Formel faciundum curaverunt zu
übersetzen ist.

Phaedimos. Sein Name ^AIAT (g0^ fjnt]et sjcn auf dem Stamme,

welcher einer gewöhnlich Ganymed genannten Figur aus Ostia zur Stütze dient:
('.. I. Gr. n. 6173; Mus. Chiaram. 1, tav. 11. Ueber die Bezeichnung als Lutro-
 
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