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Koninklijke Nederlandse Oudheidkundige Bond [Hrsg.]
Bulletin van den Nederlandschen Oudheidkundigen Bond — 2.Ser. 6.1913

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Nr. 6
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Dülberg, Franz: Die Utrechter Ausstellung Frühholländischer Kunst
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Boekbespreking
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https://doi.org/10.11588/diglit.19802#0259

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Art hineinzubugsiren. In seinen zahlreichen Zeichnungen kann er von römischen Ruinen
und Gottheiten nicht genug bekommen. Und doch hat etwa in seiner vom Delfter Rathaus
geliehenen Beweinung Christi die Energie, mit der er sich müht, die Sprache des Hugo
van der Goes mit der Michelangelos zusammenzuschweissen, etwas Imponirendes. Neben
ihm schrumpfen Provmzgrössen, wie die in Kampen arbeitende Mechteld toe Boecoop
und der ebendort tatige Ernst Maeler — man merkt an der Namensform die Nahe der
deutschen Grenze! — doch arg zusammen. Besonders der Dame verzeiht man aber ihr
michelangeleskes Sichauslebenwollen gern um des sinnigen Realismus willen, mit dem sie
eine auf dem Tische der Abendmahlsszene stehende, sicherlich sehr komplizirte süsse
Nachspeise dargestellt hat.

Nur das Wichtigste aus einer reichen Fülle der Gesichte konnte hier herausgegriffen
werden. Der vielen stimmungszarten und formreichen Holzskulpturen, die durch die
Gegenüberstellung mit Werken der Malerei für den Kenner wohl ein ganz neues Licht
erhalten mogen, sei hier nur in der letzten Rückwendung des Abschieds gedacht: eine
stark und innig aufgefasste Begegnung Joachims und Annas, eine sehr zarte Gruppe
musizirender Engel, eine Madonna, die mit überseligem Lacheln auf dem hochstirnigen
Gesicht, lassig vorwarts schreitend das Christkind wie eine Monstranz vor sich hertragt,
ein kostbares noch altbemaltes Beweinungsfragment mit machtigster Geharde der zusammen-
brechenden Mutter will ich als die starksten Eindrücke hervorheben.

Nochmals sei aber am Schlusse den Veranstaltern der schonen Ausstellung gedankt,
die zum erstenmal ein wenn auch noch unvollstandiges Gesamtbild des jungzarten Frühlings
der hollandischen Kunst bereiteten, den man im eigenen Lande bisher allzusehr über dem
prangenden Sommer des siebzehnten fahrhunderts zu vergessen geneigt war.

Berlin. FRANZ DÜLBERG.

BOEKBESPREKING.

JOEIANNA BRANTS. Antieke terra-cotta lampen uit het Rijksmuseum van Oudheden
te Leiden. (Leiden, 1913).

JOHANNA BRANTS. Catalogus van het Rijksmuseum van Oudheden te Leiden. Af-
deeling: Galerij van gipsafgietsels. (Leiden, 1913).
fi. VAN DER SMAGT. Katalogus der verzameling afgietsels van beeldhouwwerken van
de Rijks-academie van beeldende kunsten. (Met een voorrede van Prof. Dr. Jhr. J. Six).
Amsterdam, 1913.

De gelegenheid om een katalogus eener verzameling in Nederland te bespreken
is betrekkelijk zeldzaam, er is dus alle reden om niet met een enkel woord alleen het
verschijnen der hierboven vermelde werken aan te kondigen.

Het Leidsche Museum van Oudheden bezit een groote verzameling antieke lampjes
van gebakken aarde. Mep Brants heeft deze lampjes, voorzoover zij niet in Nederland

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