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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 1.1899-1900

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Nr. 1
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Probst, Eugen: Ueber Burgen in der nordwestlichen Schweiz, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31728#0013

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wie die Bedachung ausgesehen hat, laßt sich nicht sageu; §b diese den ganzen Raum innerhalb
der beiden N7auern sannnc dern kleinen vorhof überspannt hat, oder aber, ob blos das j)alas im eigent-
lichen Ginne überdeckt gewesen, darüber kann man verschiedener Meinung sein, beide ^älle sind inöglicb,
der erstere aber wahrscheinlicber, denn im zweiten Lall inüßten doch auf der felsigen Rückwand des
palas irgend welche Gpuren von einer init der nordwestlichen parallelen N7auer oder eines Dachaufsatzes
vorhanden sein. Im Allgemeinen darf wohl die Wohnung des Burgherrn eine recht bescbeidene genannt
werden. Festigkeic und vollkommene Gicherheit scheinen auch hier die Hauptgrundsätze beim Bau gebildet
zu haben. (Fortschung fokzt.)

Nothrufe!

s wird eine der wichtigsten Aufgaben des Burgwartö sein, wenn Gefahr droht für die
kostbaren Reste mittelalterlicher Befestigungsbaukunst, welche uns in den Ruinen zahl-
reicber Vurgen erhalten sind, kraftig ins Horn zu stoßen. Ist die Gefahr nicht allzu
groß, oder laßt sich ihr Nmfang nicht gleich ermitteln, so erfolgt das Zeichen „Achtung!"
uncer „Gefahrdec" in der R.ubrik Burgenjchau. Falls aber die Gefahr groß und Hülfe
dringend nöthig erscheinc, laßt der Burgwart seinen „Nothruf" erschallen. Nur wer nicht weiß,
wie sehr es in mancher Beziehung mit der Pfiege unserer deutschen Burgruinen im Argen liegt,
wird sich wundern, wenn der Burgwart schon beim ersten Erscheinen seinen Vlochruf ertönen läßt.

Aeichenbach.

Im südlichen Theile des Rreises Witzenhausen, km südöstlich von ^essisch-Lichtenau,
erhebc sich auf einem Ausläufer des Riedforstes (515 m) ein mächriger Thurm als weithin sicht-
bares Wahrzeichen. Es ist der Bergfried des eingegangenen Schlofses Reichenbach. Wenige Burg-
stätten des ^efsenlandes können auf eine so alte Geschichte zurückblicken, wie diese. Spuren alt-
germanischcr Wälle, in diesem Lalle also Lhattischer, sind am Gchloßberge noch nachweisbar. Zur Zeit
der Einführung des
Lhristenthums saß hier
bereitö ein einheimi-
sches Edelgeschlecht,
dem Rönig Pipin die
Gbhuc über das ^and
zwischen Lulda und
Weißner anvertraut
haben soll. Im elften
Iahrhunderc erscbeinr
diese Familie urkund-
lich unrer dem Namen
der Grafen v. ^eichen-
bach. AusihremBesitz
kam die Deste im An-
fang des l Z.Iahrhun-
derrs durch Erbschaft
an die -Landgrafen von
Thüringen, das Dorf
gleichen Namens durch
Schenkung an den
Deursch - Riccerorden.

Infolge von Erb-
schaftsstreicigkeiten

Abb. z. Hohkönigsburg. (S. unter „Burgeuschan", S. 7.)
 
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