DOI Heft:
Nr. 1
DOI Artikel:Notrufe
DOI Artikel:Burgenschau
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.31728#0014
ö
wurde die Burg Xeickeubach zweimal, 1229 durch ^andgraf Ludwig von Thurjngen, 1259 durch
Gophie vou Bravaut belagert uud erobert. Geit der Zeit blieb sie mit kurzen Unterbrechungen in
hessischem Besitz. 19on Heinrich I. an haben zahlreiche Hessenfürsteu die Burg als festeu Waffeuplatz
iu ihren Fehden benutzt. Ludwig II. starb hier, eben iin Begriff gegeu Fulda zu Lelde zu ziehen, 1571.
Geitdem faud die Vurg namentlich als Iagdschloß Verwendung. Zur Zeit Philipps des Großmüthigen
scheint der Verfall der Burg begouuen zu habeu. 15Z2 fiuden sich noch Ausgaben für Aeparaturen
an der Brücke uud ain Rornhaus verbucht, daun verschwindet der Bau aus den )lkten. vielleicht
haben die kaiserlicken Rommissare, welche wahrend Philipps Gefangenschafr alle festen Playe Hessens
sckleifren, auch hier die Werke zerstöreu lassen. In Philipps Testamente ist die Burg nicht mehr
erwahnt. Dilich (1607) erzahlt, sie sei schon lange „in Abgang gekommeu", uach Merian war sie
1656 fchon völlig verwüstet. Die Ruine wurde dann von den Bewohuern der Umgegend als ergie-
biger Gteinbruch ausgenutzt, so daß uur sparliche Reste der Ringmauer und die beideu Bergfriede bis
auf unser Iahrhundert gekommen siud. Der kleinere stürzte am 20. Dezember 182O mic weithiu
gehörtem Getöfe zusammeu. Auch der größere, laugst seiuer iuuereu uud außereu Hausteiubekleiduug
beraubt, droht über kurz oder laug dies Schicksal zu theilen.
^lachdem die Ruiue jahrelaug iu Besitz vou Privatpersouen, zuletzt der Herreu von Gcheuk
zu Schweiusberg geweseu, hat sich jetzt herausgestellt, daß der Fiscus Eigeuthumsausprüche darauf
hat. vielleicht tragt dieser Umstand dazu bei, die Austreuguugeu, welche vou den Eiuwohueru der
Umgegend zur Rettuug des Thurmes gemacht werdeu, mit Erfolg zu kröuen. In Lichteuau hat sick
eiu Ausschuß gebildet zur Aufbriuguug der uöthigeu Mittel. Die Baueru der benachbarreu Dörfer
habeu sich opferwillig zu uueutgelclicheu Haud- uud Spanudieusteu bereit erklart. Zahlreiche 19ereiue
uud ^)rivatpersoueu, darunter viele iu der Ferue lebeude Hessen habeu Beitrage zugesagc. Auck vom
Rreisausschuß des Rreises Witzeuhauseu ist eiue Summe bewilligt wordeu. Weitere Beihilfeu har
der Lichtenauer Ausschuß durch Bittfchrifreu au die mit der Geschichte des Schlosses verknüpfren
fürstlickeu Lamilieu erlaugt. Es habeu infolgedessen bereics beigesteuert Ge. Röuigl. Hoheit der Groß-
herzog vou Hesseu uud bei Rhein, Se. Röuigl. Hoheit der Laudgraf vou Hesseu, Ihre Röuigl. Hoheic
die Laudgrafiu Mutter, Ihre Hoheit die Erbpriuzessiu vou Anhalt, Ihre Großherzogl. Hoheit die
Priuzefsiu vikcoria von Battenberg, Se. Durchlaucht Lürst Wilhelm von Hauau, Se. Durchlaucht
s)riuz s)hilipp vou Hauau, feruer Se. Raiserl. uud Röuigl. Hoheit der Erzherzog Eugeu von
Gesterreich als Hoch- uud Deutschmeister uud Se. Durchlauckt der Lürst vou Hatzfeld. So^ ist jctzt
immerhiu die Halfce der uöthigeu 2Zausumme (vou sachverstaudiger Seite auf 5666 Mark veran-
schlagt) zusammeugebracht. Die Bemühuugeu werdeu eifrig fortgesetzt, uameutlick auch vom 1?ereiue
für hessiscke Geschichte uud Landeskuude nach Rraften uuterstützt'). Es isr driugeud zu wüuschen,
daß der Erfolg uicht ausbleibt, daß der Lickceuauer Gegeud ihr Wahrzeicheu uud dem Hesseulaude eius
seiuer altesteu und erinueruugsreichsteu Äaudeukmaler mittelalterlicker Befestiguugskuust erhalteu bleibe!
^ Burgenschau.
der beiden Baupläne — ob Villen- odeu Burgstil —, Ruine aus dem Besitz des barrischen in den dcs preußi-
sowic von dcr Genehmigung des Vleubaucs scirens dcr schen Forstfiscus soll nichrs durchgreifendes mebr für sic
kgl. Staatsregicrung ist in hiesigen Rreifen noch nichrs gcfchehcn scin. — Einzustürzen droht auch der Thurm
bckannt". Der Vteubau ist auf42ööö !Nk. geschäyt. So- der Ruine Reichenbach bci Hess.-Lichrcnau (Sichc oben
lange man in Bambcrg zwcifelhaft iss ob „Vülen- sder G. 5). — Arg gefährder crscheint nach Zcirungsnachrichren
') Schatzmeister des Ortsausschusses sür die Lrbaltuug des Reicheubacher Thurmes ist herr Apotbeker Nickell zu Lichteuau.
wurde die Burg Xeickeubach zweimal, 1229 durch ^andgraf Ludwig von Thurjngen, 1259 durch
Gophie vou Bravaut belagert uud erobert. Geit der Zeit blieb sie mit kurzen Unterbrechungen in
hessischem Besitz. 19on Heinrich I. an haben zahlreiche Hessenfürsteu die Burg als festeu Waffeuplatz
iu ihren Fehden benutzt. Ludwig II. starb hier, eben iin Begriff gegeu Fulda zu Lelde zu ziehen, 1571.
Geitdem faud die Vurg namentlich als Iagdschloß Verwendung. Zur Zeit Philipps des Großmüthigen
scheint der Verfall der Burg begouuen zu habeu. 15Z2 fiuden sich noch Ausgaben für Aeparaturen
an der Brücke uud ain Rornhaus verbucht, daun verschwindet der Bau aus den )lkten. vielleicht
haben die kaiserlicken Rommissare, welche wahrend Philipps Gefangenschafr alle festen Playe Hessens
sckleifren, auch hier die Werke zerstöreu lassen. In Philipps Testamente ist die Burg nicht mehr
erwahnt. Dilich (1607) erzahlt, sie sei schon lange „in Abgang gekommeu", uach Merian war sie
1656 fchon völlig verwüstet. Die Ruine wurde dann von den Bewohuern der Umgegend als ergie-
biger Gteinbruch ausgenutzt, so daß uur sparliche Reste der Ringmauer und die beideu Bergfriede bis
auf unser Iahrhundert gekommen siud. Der kleinere stürzte am 20. Dezember 182O mic weithiu
gehörtem Getöfe zusammeu. Auch der größere, laugst seiuer iuuereu uud außereu Hausteiubekleiduug
beraubt, droht über kurz oder laug dies Schicksal zu theilen.
^lachdem die Ruiue jahrelaug iu Besitz vou Privatpersouen, zuletzt der Herreu von Gcheuk
zu Schweiusberg geweseu, hat sich jetzt herausgestellt, daß der Fiscus Eigeuthumsausprüche darauf
hat. vielleicht tragt dieser Umstand dazu bei, die Austreuguugeu, welche vou den Eiuwohueru der
Umgegend zur Rettuug des Thurmes gemacht werdeu, mit Erfolg zu kröuen. In Lichteuau hat sick
eiu Ausschuß gebildet zur Aufbriuguug der uöthigeu Mittel. Die Baueru der benachbarreu Dörfer
habeu sich opferwillig zu uueutgelclicheu Haud- uud Spanudieusteu bereit erklart. Zahlreiche 19ereiue
uud ^)rivatpersoueu, darunter viele iu der Ferue lebeude Hessen habeu Beitrage zugesagc. Auck vom
Rreisausschuß des Rreises Witzeuhauseu ist eiue Summe bewilligt wordeu. Weitere Beihilfeu har
der Lichtenauer Ausschuß durch Bittfchrifreu au die mit der Geschichte des Schlosses verknüpfren
fürstlickeu Lamilieu erlaugt. Es habeu infolgedessen bereics beigesteuert Ge. Röuigl. Hoheit der Groß-
herzog vou Hesseu uud bei Rhein, Se. Röuigl. Hoheit der Laudgraf vou Hesseu, Ihre Röuigl. Hoheic
die Laudgrafiu Mutter, Ihre Hoheit die Erbpriuzessiu vou Anhalt, Ihre Großherzogl. Hoheit die
Priuzefsiu vikcoria von Battenberg, Se. Durchlaucht Lürst Wilhelm von Hauau, Se. Durchlaucht
s)riuz s)hilipp vou Hauau, feruer Se. Raiserl. uud Röuigl. Hoheit der Erzherzog Eugeu von
Gesterreich als Hoch- uud Deutschmeister uud Se. Durchlauckt der Lürst vou Hatzfeld. So^ ist jctzt
immerhiu die Halfce der uöthigeu 2Zausumme (vou sachverstaudiger Seite auf 5666 Mark veran-
schlagt) zusammeugebracht. Die Bemühuugeu werdeu eifrig fortgesetzt, uameutlick auch vom 1?ereiue
für hessiscke Geschichte uud Landeskuude nach Rraften uuterstützt'). Es isr driugeud zu wüuschen,
daß der Erfolg uicht ausbleibt, daß der Lickceuauer Gegeud ihr Wahrzeicheu uud dem Hesseulaude eius
seiuer altesteu und erinueruugsreichsteu Äaudeukmaler mittelalterlicker Befestiguugskuust erhalteu bleibe!
^ Burgenschau.
der beiden Baupläne — ob Villen- odeu Burgstil —, Ruine aus dem Besitz des barrischen in den dcs preußi-
sowic von dcr Genehmigung des Vleubaucs scirens dcr schen Forstfiscus soll nichrs durchgreifendes mebr für sic
kgl. Staatsregicrung ist in hiesigen Rreifen noch nichrs gcfchehcn scin. — Einzustürzen droht auch der Thurm
bckannt". Der Vteubau ist auf42ööö !Nk. geschäyt. So- der Ruine Reichenbach bci Hess.-Lichrcnau (Sichc oben
lange man in Bambcrg zwcifelhaft iss ob „Vülen- sder G. 5). — Arg gefährder crscheint nach Zcirungsnachrichren
') Schatzmeister des Ortsausschusses sür die Lrbaltuug des Reicheubacher Thurmes ist herr Apotbeker Nickell zu Lichteuau.