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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 1.1899-1900

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Nr. 8
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Probst, Eugen: Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung in Freiburg i.U., [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31728#0063

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I. Iahrgang

Nr. 8

im Februar I9OO

Der Burgwart erscheint monatlich einmal. — Be?ngsxreis: 5 Mark jährlich.

Mitglieder der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen erhalten den Burgwart unentgeltlich frei ins Haus.

Von der mittelalterlichen Gtadtbefestigung in Freiburg i. U.

Von Eugen probst.

(Schluß)

rhr in der Mitte der Rmgmauer smd die Lonsole eines viertheiligen Gußerkers er-
:en. Am südlichen Ende stand ein 17Z7 durch Pulverepplosion zerstörter Thurm.

Der nordwestliche Zugang zur Uncerstadt auf der rechten Geite der Gaane wird durch
l schon erwahnte Bernchor vermittelt. Es Lsr ein rechteckiger, ursprünglich gegen
Gcadt offener Thorthurm mit Halbgaccer und zwei spitzbogigen Thoren. Bei einer
Breite von m mißt er 7 m Tiefe. Die Einfahrt wurde vertheidigt durch eine seitlich angebrachte
runde Gchießscharte (für slulvergeschütze) und ferner durch einen darüber liegenden Gußerker, dessen oberer
Theil mit einem zierlichen Renaissancedachlein abgeschlossen ist, und schließlich durch den zu oberst auf
der Mauer laufenden gedeckten Wehrgang, der ausnahmslos bei den Freiburger Gtadtthürmen, sofern er
überhaupt vorhanden war, eine permanence Lonstruction war. Höher auf dem Gchönenberg steht der
viereckige rothe Thurm, früher auch der Gchönenbergthurm genannt, ein machtiger rechteckiger Roloß
von 1S,8O bezw. 15FO m außerer Breite. Er Lst der größte und schönste von allen Gtadtthürmen
Freiburgs. Geine ihn früher umgebenden Dertheidigungsbauten sind an den noch vorhandenen Gpuren
deutlich zu erkennen und unschwer zu reconstruiren ^). Der 1577 ausgebranme Thurm hat sechs Stock-
werke und ist heuce durch starke Balkendecken und Treppen besteigbar. In halber Höhe der Ringmauer,
welche den rothen Thurm mit dem Bernthor verbindet, steht der viereckige Raizenthurm, I^ZI der
„mitleste Turn" genannt. Er tragt zu oberst einen jetzt von einem Zeltdache überspannten Wehrgang
und bietet nichcs Besonderes. Die Ringmauer, die theilweise noch den hölzernen Wehrgang hat, kann
nur von den genannten Thürmen aus, mit denen sie in Verbindung steht, betreten werden.

Auf der linken Geite der Gaane sind von der Lircumvallation nur noch Theile der dritten
Befestigung, die im Iahre 1Z9S begann, erhalten. Das Hauptthor war das am Ausgang der Remund-
straße gelegene Remundthor, das heute nicht mehr steht. Von da bis zum Murtenthor war die
Ringmauer mit fünf Thürmen bewehrt, von denen drei noch aufrecht sind. Der Heinrichsthurm
slour kiem'j, der hohe Thurm, Tirristhurm), ein halbrunder, gegen die Gtadt offener Thurm. Er
wurde 1^12 bis 1S1Z erbauc, ist 12 m breit und Z1,ZO m hoch. Seine Mauerdicke betragt 2 bis 2,5O m.

vergl. über diesen Thurm die prächtigen Lichtdrucke und Zeichnungen mit genaner Beschreibung im „?ribourg
arri8tique ä traver8 le8 äxe8 1894 ?Iancbe XVIIl et XIX".
 
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