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Ueber einem Reller und fünf Stockwerken
bauc sich der gedeckte Wehrgang auf ).
Die l'our cl'aiZre, welche beim Bau des
Pensionates 1826 zur ^alfte abgetragen
wurde, soll jetzt noch in den Fundamenten
eines Hauses erkennbar sein^). Von da
bis zuin großen Bollwerk sind die Ring-
inauern vor Rurzein bis auf Fundainent
höhe geschleift worden, uin Rauin für
eine Hauserreihe zu gewinnen. Das große
Bollwerk, das jüngste der Lestungs-
werke, wurde 144^ und ls-^5 erbaut; es
besteht aus einein niedrigen, viereckigen
Thurin init einein tiefen, halbrunden 1?or-
werk^^ °). von da bis zuin Murtenthor
ist der Zug der Ringmauer sainint dein
Wehrgang erhalten. (Abb. l). Der da-
zwischen liegende Dierpfünderthurin,
auch Sinvelenthurin genannt, ist ein halb-
runder, nach der Stadt geöffneter Bau
niit Wehrgang und Ranonenscharten. Als
letztes Dertheidigungswerk betrachten wir
das Murtenthor, ein rechteckiger Bau
von Z4- m Höhe und 2,50 bis Z,25 m
kNauerdicke. Ein viereckiges k2orwerk Lst 1888 abgebrochen und der spitzbogige Thoreingang durch
einen flachbogigen ersetzt worden. Auch dieser Thurin war früher gegen die Stadt offens). Die
Werke, die sich von hier nach Msten bis zuin Gaane-Ufer erstrecken, scheinen
iin 17. Iahrhunderc erneuert worden zu sein. Ein zierliches Erkerchen an der
rechtwinkligen BLegung der Mauer tragt die Zahl 1ö§7 (Abb. 2).
Fafsen wir die Werke in ihrer Gesaininterscheinung ins Auge, so finden
wir überall einen Zug ins Große — der Eindruck, den Freiburg init seinen
inachtigen Thürinen dein Beschauer inacht, hac etwas Großartiges, trutzig Wehr-
haftes an sich, das zuin roinantischen Lharakter der Landschaft prachtig stiinmt.
Das wifsen die Freiburger sehr wohl, und es inuß zu ihrein berechtigten Lobe
gesagt werden, daß sie die alten Denkinaler vergangener Iahrhunderte treu und
in guter Gbhut behalten und nicht dein heute vielfach gebrauchlichen Zerstörungs
sinn opfern. Wir möchten die Behörden und die Bevölkerung von Freiburg
bitten, auf dein eininal eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und ohne wirkliche
^Aoth keinen Stein voin anderen zu nehinen. Gie werden sich dadurch für die
Wissenschaft ein großes Derdienft, für Lremde und Einheimische aber den Ausdruck
aufrichtiger Dankbarkeit bleibend sichern. Gleich wie in Rothenburg a. d. T. koinnit der Frenide nichr
wegen des Vleuen nach Freiburg i. d. U., sondern wegen des Alten,. uni sich an den lieblichen und
nialerischen Stadtbildern zu erfreuen und zu ergötzen.
Abb. Murrenthou llnd Ringinauer von dev Innenseire dev Sradr.
Abb. 2. Evker an der
Stadtmauee.
Vergl. ?rlbourg Lrti8tique 1895.
**) Rahn, Anz. Zy
^^*) ?ribourZ artistique 1899.
f) Ebenda I897.
Ueber einem Reller und fünf Stockwerken
bauc sich der gedeckte Wehrgang auf ).
Die l'our cl'aiZre, welche beim Bau des
Pensionates 1826 zur ^alfte abgetragen
wurde, soll jetzt noch in den Fundamenten
eines Hauses erkennbar sein^). Von da
bis zuin großen Bollwerk sind die Ring-
inauern vor Rurzein bis auf Fundainent
höhe geschleift worden, uin Rauin für
eine Hauserreihe zu gewinnen. Das große
Bollwerk, das jüngste der Lestungs-
werke, wurde 144^ und ls-^5 erbaut; es
besteht aus einein niedrigen, viereckigen
Thurin init einein tiefen, halbrunden 1?or-
werk^^ °). von da bis zuin Murtenthor
ist der Zug der Ringmauer sainint dein
Wehrgang erhalten. (Abb. l). Der da-
zwischen liegende Dierpfünderthurin,
auch Sinvelenthurin genannt, ist ein halb-
runder, nach der Stadt geöffneter Bau
niit Wehrgang und Ranonenscharten. Als
letztes Dertheidigungswerk betrachten wir
das Murtenthor, ein rechteckiger Bau
von Z4- m Höhe und 2,50 bis Z,25 m
kNauerdicke. Ein viereckiges k2orwerk Lst 1888 abgebrochen und der spitzbogige Thoreingang durch
einen flachbogigen ersetzt worden. Auch dieser Thurin war früher gegen die Stadt offens). Die
Werke, die sich von hier nach Msten bis zuin Gaane-Ufer erstrecken, scheinen
iin 17. Iahrhunderc erneuert worden zu sein. Ein zierliches Erkerchen an der
rechtwinkligen BLegung der Mauer tragt die Zahl 1ö§7 (Abb. 2).
Fafsen wir die Werke in ihrer Gesaininterscheinung ins Auge, so finden
wir überall einen Zug ins Große — der Eindruck, den Freiburg init seinen
inachtigen Thürinen dein Beschauer inacht, hac etwas Großartiges, trutzig Wehr-
haftes an sich, das zuin roinantischen Lharakter der Landschaft prachtig stiinmt.
Das wifsen die Freiburger sehr wohl, und es inuß zu ihrein berechtigten Lobe
gesagt werden, daß sie die alten Denkinaler vergangener Iahrhunderte treu und
in guter Gbhut behalten und nicht dein heute vielfach gebrauchlichen Zerstörungs
sinn opfern. Wir möchten die Behörden und die Bevölkerung von Freiburg
bitten, auf dein eininal eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und ohne wirkliche
^Aoth keinen Stein voin anderen zu nehinen. Gie werden sich dadurch für die
Wissenschaft ein großes Derdienft, für Lremde und Einheimische aber den Ausdruck
aufrichtiger Dankbarkeit bleibend sichern. Gleich wie in Rothenburg a. d. T. koinnit der Frenide nichr
wegen des Vleuen nach Freiburg i. d. U., sondern wegen des Alten,. uni sich an den lieblichen und
nialerischen Stadtbildern zu erfreuen und zu ergötzen.
Abb. Murrenthou llnd Ringinauer von dev Innenseire dev Sradr.
Abb. 2. Evker an der
Stadtmauee.
Vergl. ?rlbourg Lrti8tique 1895.
**) Rahn, Anz. Zy
^^*) ?ribourZ artistique 1899.
f) Ebenda I897.