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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 1.1899-1900

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Nr. 12
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[Anmerkung der Schriftleitung]
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Harburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31728#0097

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Aiimerknng der Gchrifrleitung: vorstehender Meinungsäußerung aus unserem N7itglLeds
kreise geben wir gern Raum; in der That würde oft das Geld, das für AussichtSthürme, künstliche
Ruinen und dergleichen ausgegeben wird, mit viel größerem künstlerischen Erfolg für einen, wenn
auch lrur theilweisen Aufbau einer unserer zahlreichen Ruinen verwendet. Voraussetzurig würde freilich
sters bleiben, daß für jeden etwaigen ELngriff in das Bestehende „unanfechtbare Beweise" des alteren
Äcstandes für den Gachkenner vorliegen, — daß thatsachlich Altes wiederhergesteUt und nicht„Wjllkürttches"
geschaffen würde. Solcher Beweise dürfte es aber in vielen Lallen zur Genüge geben; allerdings erfordert deren
Aufsuchung gründliche Gtudien, sowohl historische wie orcliche, und nach etwa vorhandenen alten Ab-
bttdungen. Bei der weitgehendstcn Dorsicht kann dann Erfolgreiches geleistet werden. Nranche Ruine
konnre auch scbon allein durch geschickte Ausholzung unvergleichlich verschönerr werden. ^Aur nicht
zlerliche Wege und Gartenanlagen durch moderne Zurhacen in alten Trümmern, die gerade durch das
zufallig gewordene, durch Wildheic und Größe der Erscheinung so reizvoll sind.

'üarburg.

Le wLr bereLcs in ^Ar. 8 meldecen, Lst das alte Schloß zu Harburg in privacbesitz
übergegangen. Vlach neueren Meldungen bleibr das Hauptgebaude stehen und wird zu
kleinen Wohnungell eingerichcet, welche derr außerst dicken Mauern, wie uns der Besitzer
miccheilt, angepaßt werden sollen. Unter den abgerissenen ^Aebengebättden hat man starke
Gewolbe gefunden, die von der Lm Beginn des 19. Iahrhunderrs zerstörcen Gchloß-
kirche herrühren dürften und in der theilweise am Gchloß stehen gebliebenen ehe,naligcn GLebelwand
die verlnauerc gewesene Altarcreppe. Bei den Terrainbeweguilgen wurden noch verschiedene Lundamente
bloßgelegt, Skelerre, Rugeln und Sprengstücke von Bomben gefunden. DLe vielfachen Gchicksale und
Wandlungen, welche die aus
der Rarolinger - Zeit herstanr-
rnende Veste durchgemacht hat,
können wir nicht besser dar
stellen, als durch die Ln unsere
heutige Nummer aufgenomme-
nen Abbildungen. Abb. 1 zeigt
den Grundriß der Wasserburg,

„wie sie bevor war", das heißt
bis zum dreißigjahrigen Rriege,
mit doppelcen Wassergraben
und schweren Nlauern, Abb.2
den Grundriß der Lin dreLßig-
jahrigen Rriege durch Bastionen
verstarkcen Befestigungen, Ab-
bilduilg Z dLe Ansicht ,nit dem
hochragenden Schlosse dersel-
ben. Alle drei Abbildungen
aus Merians Topographie des
Herzogthums -Braunschweig
!65Z. In diesem Zustande
verblieb die Festung wahrschein-
lich bis in die erste ^älfte des
18. Iahrhundertö, denn Ab-

bildungen aus dieser Zeit er- Abb. 2.
 
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