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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 1.1899-1900

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Nr. 8
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Krollmann, Christian: Beiträge zur Geschichte der Burg Steckelberg, [3]
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31728#0066

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Der gairze vorr dem Nlauerviereck eiirgeschlosserre Raunr hat eirre Flache vorr ca. 765 lllm.
Davorr korrrrrrerr ca. 2OO auf Rerrrerrate urrd Thorhaus, ca. l6O auf derr eberr erwahnterr Raurn, bleiberr
noch rurrd 5OO lüm freier Raunr, auf dern sich aber noch unrfangreiche Stallurrgerr urrd Gchupperr
befirrden nrußten, so daß Ulrich vorr Hutten der Iürrgere wohl rricht mit Urrrecht über die errgerr, larnr
erfüllterr urrd — übelriecherrderr Gelasse der vaterlicherr Burg geklagt hat.

Das Beispiel der Gteckelburg dürfte wohl schlagend beweiserr, daß die Urarrrrigfaltigkeit der
Baulichkeiten auf eirrer Burg nicht rnit eirrer ausgedehnterr Garrerbschaft zu begründen isr, wie das
versucht worderr ist; hier haberr wir vielmehr einerr sehr primitiven Zustand der Baulichkeiten Lrr großer
Errge trotz zahlreicher Ganerben. Trotzdern aber erfüllt die Äurg vollkornrnerr Lhren Zweck, wie die
guterr Dierrste, welche sie derr »Zutterr irr der Harrauer Lehde (1491—9Z) urrd dern Mangold von Eberstein,
einern der Ganerberr, Gheinr Ulrichs vorr Hutten des Iürrgererr, irr der berüchtigten Ebersteirrer Lehde
(l516—22) leistete, hinlanglich beweisen. Auch der Reformatiorrsheld selbst schatzte sie wegerr ihrer
Festigkeit, urrd dachte trotz der schlechterr Erfahrurrgerr Sickingenö 152Z errrstlich dararr, sich hier
festzusetzen, urn derr„s)fassenkrieg" von sicherenr Gchlupfwrnkel aus weiter zu betreiberr. U)elche Aücksichten
ihrr verarrlaßterr, vorr diesern Plarre abzusteherr, ist rricht bekarrrrt. Uebrigerrs Lst, soweit bekarrrrt, rriernals
ein ernstlicher Arrgriff auf die Gteckelburg gemacht worden.

»Züirerkoch giebt auf seinern ^)larre einerr Zwirrger D arr, der rrach Acterr vorr I66O sogar noch
durch eirr Thor verschließbar war. Die außere Zwingermauer lief Ln einenr Abstarrde vorr 4 m, der
südlicherr Burghofrnauer parallel, auf eirrerr Thurm vor der Güdostecke des Burgvierecks zu. Hünerkoch
rrerrrrt dieserr Dhurnr „das geweserre Aondel". Ebenso klagt Iohanrr Hartmarm von Hutten 1697 bei
denr Graferr zu Dollrnerz, daß die Bauern des Dorfes ihm die schörrsterr Steine aus dern verfallenerr
Aorrdel bracherr. Da indesserr die Furrdanrente dieses Bauwerks kreisrund sind urrd nur eirrerr Durch
nresser vorr 4,86 m haberr, bei 2,ZO lichter Weite, rrehnre ich an, daß es rrur eirr Wartthurnr geweserr
Lsr, der derr Aufgarrg zur Burg und derr Weg vorr der Burg zunr Brurrrrerr beherrschte. Irr sich selbsr
zusarnrnerrgestürzt, wird er spateren Geschlechtern rricht rnehr recht kerrntlich gewesen seirr. Dorr seinerr
fortgeschleppterr Trümmern ist u. a. die Gärtennrauer des Anrtshauses zu Ramholz erbaut, es sind zum
Theil rurrdbehauerre Gteirre, neberr derr Guadersteinen an der Ecke der Renrerrate wohl die einzigen bei
der Burg zur Derwerrdurrg gekommenerr ^austeirre. Von diesenr Eckthurme lauft die Zwirrgerrnauer,
wahrscheinlich arr einzelnen Gtellerr vorr steil über dem Burggraben (arr der Güdseice befirrdet sich keirr
solcher) arrsteherrderr Felserr unterbrochen, in gleichem Abstarrde garrz um das Burgviereck herunr bis zur
Höhe der Remerrate; hier sprirrgt ein starker Felsblock so weit vor, daß der Abstarrd verdoppelt werderr
muß; diese Errtferirurrg wird auch beibehalten arr der Westseite. In ^olge der steil abfallerrderr Böschurrg
ruht hier die Grurrdmauer auf der Graberrsohle. Hürrerkoch scheint sich irr diesenr Punkte zu irrerr,
da auf seirrem s)lane die außere Zwirrgerrnauer übcrall in demselberr Abstande vorr der irrrrererr lauft.
DLe garrze Zwingerarrlage ist irn Laufe der Iahre zerstört worderr, über die Grundmauer waren
GesteLncrümmer gefallerr, Raserr urrd Moos gewachsen, so daß z. B. -Larrdau vorr ihrern Dorharrdenseirr
keine Ahrrurrg hatte. Auf Grund des Hürrerkoch'schen s)lanes gelang es mir, den verlauf derselberr
durch zahlreiche Stichproberr gerrau festzustellen. Garrzlich urraufgeklart rrrußten irrdessen die Befestigurrgs
anlagerr am Eirrgange der Burg bleiberr, da es rrrir nicht nröglich war, Lrgerrd welche Gpuren derselben
festzustellerr. Auch schorr auf dern Hürrerkoch'scherr Plarre sirrd sie rricht nrehr verzeichnet, also wohl bereics
1696 vollstandig demolirt geweserr. ^ Rwllmann.

^8 Burgenschau. N-

Gesährdec.

dringender Gcfahr, verdorben zu werdcn. Es ist die
Anlage weirläustger Gastwirrhfchafrsräume im Innern
des Burgraumes geplanr. Die Mauern sollen dazu zum
Theil erhöht und in ihren Umrissen veränderr wcrden,
auch Fenster erhalren, dercn Form enrftellend wirken
würde. In die wand des einen großen Gemaches sollen
neue Ferrster cingcbrochen werden. Die Ringmauer soll
eine große Bresche erhalren und von dicser aus cinc

Lckartsburg.

wir harren schon Gelegenheir genommen, zu berichrcn,
daß Verhandlungen zwischen dem Fiscus und der Sradr
Eckarrsberga gingen, wonach leytere die Eckartsburg
crwerben und zu Wirthschafrszwecken ausbauen sollre
(s. i^tr. 6 und 7 des „Burgwarrs"). Zu dieser Angelegen-
heir schreibr man uns: „Die Eckartsburg befinder stch in
 
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