26
Abb. n 2)Shkönigs1>urg. Linganqshcille im läauptschloß.
von werd, von Bergheim l2Z8,
Rathsamhausen 1267, Hohen
stein 1277, Gettingen bis 1Z 5 l (7),
Finstingen u.s.w. vonderMitte
des 1S-. Iahrhunderts ab treten
in den Urkunden Lothringen,
Mesterreich und das Bisrhum
Gtraßburg zu gleicher Zeit mit
lehnsherrlichenAnsprüchen auf,
was zu langen verwickelungen
Anlaß giebt, die noch schlimmer
werden nach der Zeit der fran-
zösischen und englischen Raub-
züge im Elsaß um 1^6 (durch
die Armagnaken, die Gchinder,
wie das Volk sagte), waren
doch damals alle Bande der
Grdnung im Elsaß gelost.
Gchmahlich hattedasReich
Elsaß -Lothringen, eines seiner
kostlichsten Rleinodien, irn Gtich gelafsen, und wenn sich auch die deutschen Gtadte, wie Metz und
Gtraßburg, für sich selbst heldenmüthig gewehrt hatten, so war doch im L^ande und in den einzelnen
Burgen Ieder für Lebensunterhalt und Gchutz seines Heinres auf Gewalt angewiesen. Rein
Wunder, daß die Bewohner der Hohkönigsburg des Gtraßenraubes geziehen wurden und l§5^ eine
Belagerung der Burg und deren Einnahme erfolgte. Diese Belagerung wurde beschlofsen auf einem
Tage zu Breisach und es nahinen Theil daran „mein Herr" von Gesterreich, „mein Herr" von Gtraß-
burg, „mein Herr" von Basel, ferner die Gtadte Straßburg und Basel und verschiedene Andere.
Als neue Namen sehen wir die der Besiizer Mesternach ls-55 und Thierstein ls-76, von welchen
Larl V. I5l4- die Burg kaufte; dann folgt eine Zeit, wo Gesterreich als alleiniger Lehnsherr nur
Hauptleme auf der Burg hielr (I52l bis l5Z0), bis wieder die Sickingen 15ZZ, dann 1666 ein Herr
von Bollweiler, dann defsen Gchwiegersohn Graf Fugger 1617 als Lehnstrager auftrecen. In des
letzteren Besitz war die Burg, als sie 16ZZ nach heldenmüthiger vertheidigung von den Schweden
zerstörc wurde. Gpater, unrer französischer Herrschafc, sind nach Procefsen inir den Lugger wieder die
Gickingen Besitzer, bis 1776 die Herrschaft Grschweiler mit dcr 2Zurg an den Prasidenten des hohen
Rathes in Lolmar de Boug verkauft wird und dann bei weiceren verkaufen nur als Anhangsel des
umliegenden Waldes von Hand zu Hand ging. Besitzer des letzteren waren der Reihe nach
Dreyfuß ^ Mannheimer, dann nach deren Bankrott l825 Salomon Aron Mannheimer, 1865
endlich kam die Burg bezw. der Mald, der Hagel genannt, an die Stadt Schlettstadt, die jetzt die
großartigen Baureste der Burg Seiner Majestat dem Raiser schenkte.
vieles ergiebt sich also für die Geschichce der Besitzer aus den vorhandenen Urkunden, aber
auch der Bau selbst kann noch reden für den, der seine Sprache versteht.
Mag der wilde Bergkamm schon in römischer oder früherer Zeit, wie der Gdilienberg nordost-
warts und der nachste südwestliche Bergrücken, befestigt gewesen sein, von dergleichen Anlagen fand
ich keine Gpur mehr. Gicher ist dagegen, daß in romanischer Zeit beide Enden des langen Rückens
mit bedeucenden, hohe baukünstlerische Gchulung verrachenden Burgbauten beseyt waren.
Es ist kaum anzunehmen,
daß diese ohne alle vor
bereitung dort oben
plötzlich errichtet
wurden,ich glaube
vielinehr,daß diese
beiden Burgen * r?«». ^
Abb. 2.
Ges^ml'gi'imcli'iss aei' ösNiilien 'Aui'Z.
Abb. n 2)Shkönigs1>urg. Linganqshcille im läauptschloß.
von werd, von Bergheim l2Z8,
Rathsamhausen 1267, Hohen
stein 1277, Gettingen bis 1Z 5 l (7),
Finstingen u.s.w. vonderMitte
des 1S-. Iahrhunderts ab treten
in den Urkunden Lothringen,
Mesterreich und das Bisrhum
Gtraßburg zu gleicher Zeit mit
lehnsherrlichenAnsprüchen auf,
was zu langen verwickelungen
Anlaß giebt, die noch schlimmer
werden nach der Zeit der fran-
zösischen und englischen Raub-
züge im Elsaß um 1^6 (durch
die Armagnaken, die Gchinder,
wie das Volk sagte), waren
doch damals alle Bande der
Grdnung im Elsaß gelost.
Gchmahlich hattedasReich
Elsaß -Lothringen, eines seiner
kostlichsten Rleinodien, irn Gtich gelafsen, und wenn sich auch die deutschen Gtadte, wie Metz und
Gtraßburg, für sich selbst heldenmüthig gewehrt hatten, so war doch im L^ande und in den einzelnen
Burgen Ieder für Lebensunterhalt und Gchutz seines Heinres auf Gewalt angewiesen. Rein
Wunder, daß die Bewohner der Hohkönigsburg des Gtraßenraubes geziehen wurden und l§5^ eine
Belagerung der Burg und deren Einnahme erfolgte. Diese Belagerung wurde beschlofsen auf einem
Tage zu Breisach und es nahinen Theil daran „mein Herr" von Gesterreich, „mein Herr" von Gtraß-
burg, „mein Herr" von Basel, ferner die Gtadte Straßburg und Basel und verschiedene Andere.
Als neue Namen sehen wir die der Besiizer Mesternach ls-55 und Thierstein ls-76, von welchen
Larl V. I5l4- die Burg kaufte; dann folgt eine Zeit, wo Gesterreich als alleiniger Lehnsherr nur
Hauptleme auf der Burg hielr (I52l bis l5Z0), bis wieder die Sickingen 15ZZ, dann 1666 ein Herr
von Bollweiler, dann defsen Gchwiegersohn Graf Fugger 1617 als Lehnstrager auftrecen. In des
letzteren Besitz war die Burg, als sie 16ZZ nach heldenmüthiger vertheidigung von den Schweden
zerstörc wurde. Gpater, unrer französischer Herrschafc, sind nach Procefsen inir den Lugger wieder die
Gickingen Besitzer, bis 1776 die Herrschaft Grschweiler mit dcr 2Zurg an den Prasidenten des hohen
Rathes in Lolmar de Boug verkauft wird und dann bei weiceren verkaufen nur als Anhangsel des
umliegenden Waldes von Hand zu Hand ging. Besitzer des letzteren waren der Reihe nach
Dreyfuß ^ Mannheimer, dann nach deren Bankrott l825 Salomon Aron Mannheimer, 1865
endlich kam die Burg bezw. der Mald, der Hagel genannt, an die Stadt Schlettstadt, die jetzt die
großartigen Baureste der Burg Seiner Majestat dem Raiser schenkte.
vieles ergiebt sich also für die Geschichce der Besitzer aus den vorhandenen Urkunden, aber
auch der Bau selbst kann noch reden für den, der seine Sprache versteht.
Mag der wilde Bergkamm schon in römischer oder früherer Zeit, wie der Gdilienberg nordost-
warts und der nachste südwestliche Bergrücken, befestigt gewesen sein, von dergleichen Anlagen fand
ich keine Gpur mehr. Gicher ist dagegen, daß in romanischer Zeit beide Enden des langen Rückens
mit bedeucenden, hohe baukünstlerische Gchulung verrachenden Burgbauten beseyt waren.
Es ist kaum anzunehmen,
daß diese ohne alle vor
bereitung dort oben
plötzlich errichtet
wurden,ich glaube
vielinehr,daß diese
beiden Burgen * r?«». ^
Abb. 2.
Ges^ml'gi'imcli'iss aei' ösNiilien 'Aui'Z.