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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 1.1899-1900

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Nr. 6
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Ebhardt, Bodo: Hauptversammlung der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen am 15. November 1899 im Saale des Cultusministeriums
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https://doi.org/10.11588/diglit.31728#0049

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§2

Siyungen wurden die Satzungen laut dein gedruckr vorliegenden Entwurf nach langen Lerathungen aufgestellt,
Lorrespondenzen vorgetragen und über die bereits begonncne praktische Thätigkeit der Vereinigung Beschluß gefaßt.

Diese Thätigkeit har bestanden:

1. in der 2lgitation zur Vverbung neuer Mitglieder; die Agitation hat sich in der ersten 3eit haupr-
sächlich auf die persönlichen Lreise der Ausschußmitglieder beschränkr;

2. ist ein Aufruf in 2SM Exemplaren verschickt worden, um die 2lgitation wirksamer zu machen und zugleich
den vielen Rräfren, welche ihr Interejse an der Sache kundgegeben hatten, Gelegenheit zu geben, sich zu berhätigen;

3. haben wir cine eigene Zeitung ins Leben gerufen, für deren Losten solange, bis die Vereinigung in
der Lage ist, dieselbcn zu tragen, die 2lusschuß-Nlitglieder die persönliche Haftung übernoininen haben. Von
dieser Zeitung sind jeyt fünf Numincrn erschienen. Iede Numiner ist in Epemplarcn an Interessentenkreise
verschickt worden, außerdein hat jedcs Mitglied ein oder inehrere Exemplare erhalten. Die leyrc Vtummer ist an
sämmtlichc Geschichts- und Altertbumsvereinc Deutschlands gegangcn, außerdein an mehrere hunderr Zeirungen;
sie ist von einer großen 2lnzahl der leyteren auch besprochen worden.

Außer dem Zeirungsunternehmcn hat sich dic vercinigung auch praktisch zu bethätigen versucht, so sind ver-
schiedene Gutachren abgegeben.

An die 2cegicrung ist in Sachcn der Lewohnbarmachung der Lurg Saaleck eine Eingabe gemacht worden,
welche leider ihren Zweck, die Verderbung dieser Ruine zu verhindern, nicht mehr erreichen konnte, da die Arbeiten
bereits zu weit vorgeschrittcn waren, jedoch ist ein Dankschreiben Sr. Excellenz des Herrn Ministers eingegangen und
für die Zukunft eine strengere Beaufsichtigung der cinschlägigen Bauten in Aussicht gestellt wordcn.

Ferner wird noch erwähnt die Einrichtung von Vorträgen, von welchen in jedcm Monat mindestens einer
stattfinden soll, und zwar mit Lichtbildcrn, im Museum für völkcrkunde in dcr Löniggrätzerstraße in Berlin. Bei fort-
schreitender Entwickclung sollen auf wunsch auswärtiger Mitglieder, falls dieselben einen Dbeil der Rosten übcr-
nehmen, auch auswärts Dorträge veranstaltet werden.

Eine besondere Gelegenheir, sich praktisch zu bethätigen, bot sich der Vereinigung, indem es derselben möglich
wurde, die Marksburg am 2chcin vom Fiscus zu erwerben. Die Burg ist noch vollständig bewohnbar, und die
Dhätigkeit der Vereinigung wird sich also im wesentlichen darauf zu richten haben, die Bauten in Dach und Fach zu
halten und die durch Lenuyung als Rasernc und Staarsgefängniß viclfach verwüsteten Räume des Innern würdig
wiederherzurichten, wodurch diese Burg cin Haupranziehungspunkt am Rhein werden dürfte und Gelegenheit bieren
wird, die Ziele dcr vereinigung in den weiresten Rreisen bekannt zu machen. In der Burg soll zugleich eine Sammlung
von in das Fach der Vcreinigung schlagenden Urkunden, waffcn, Gebrauchsgegenständen u. s. w. wie aller 2lbbildungen
u. s. w. deutscher Lurgen angelegr werden. Zu dieser Sammlung werden alle Freunde und Mitgliedcr dcr Sache
gebeten, nach ihrem Theil beizurragen, ebenso wie für die Arbeiten an der Marksburg uns Bciträge zugehen zu laffen
und Freunde und Bekannte unter Benuyung der hier ausliegenden 2lnschreiben um Zahlung von Beiträgen zu birren.

Unsere Stellung zu dcn Behörden ist überall eine ausgezeichnete. Mit mehreren der Herren provinzial-
conservatoren sind wir in Beziehungeff gerreten und haben einen Ausrausch unserer Drucksachen über unsere rcgcl-
mäßigen Mittheilungen sowohl wie auch über bestimmte vorkommniffe verabredet.

punkr 2 der Tagesordnung: Acrssenbericht.

In Abwesettheir des Herrn Gchatzmeisters erklart der Herr Dorsitzettde, daß em etttgültiger
Rafseiibericht tticht gegebett werden kötttte. Die Vereiiiiguiig habe ihre Arbeiten auf Grund von
Schenkungen im Betrage von 10OO Mark begonnen, die von drei Freunden gespendet seien. Außerdem
seien die Mitgliederbeitrage m Höhe von jahrlich erwa 2000 Mark verfügbar, wovon die Rosten der
Drucksachen und der Geschaftsführung beftritten werden. Der Herr Vorsitzende schlagt vor, einen
Entlaftungs-Ausschuß von drei Herren zu wahlelt, der die Rechnungelt prüft, nach Richtigbefund die
Entlaftung ercheilt und der vereinigung Bericht erftattet.

Der vorschlag wird angenommen. Gewahlt werdeit die Herren:

Geh. 2legierungsrath prof. Or. 2c. von Raufmann, Bcrlin; L. von Ruhlmann, Lharlottenburg;
prof. Or. E. von Oettingen, Erster ständiger Secretär der Rönigl. Akademie der Rünste, Berlin.

Die Herren nehinen die Wahl an.

punkt Z der Tagesordnung: wahl des Arbeits-Ausschusses und des Vor-
standes.

Herr Or. Schroeder-Poggelow schlagt vor, den Ausschuß wiederzuwahlen.

vorsitzender: Der Entwurf der Satzungen giebt auf, zuerft den Vorftand zu wahlen und
dann den Ausschuß. Diesmal könne davon wohl abgewichen und zunächft der Arbeits-?lusschuß gewahlt
werden. Die Anwesenden erklaren sich mit beiden vorschlagen einverftanden. In den Arbeits Ausschuß
werden die oben geitanitteit Herren wiedergewahlt. Gie nehmen mit Dank an. Herr Or. Schroeder-
poggelow weift darauf hin, daß der Arbeits - Ausschuß auf drei Iahre gewahlt sei.
 
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