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Abb. 5. Rotenburg o. d. Tauber.
Es befindeir sich ari mehreren Mrren Röpfe der angedeuceten Arc, die der Verfasser mic derr
^leidsvmbolen in Verbindung und hier mic der Hoffnung zur Aenncniß bringc, von weiceren Auf
findungerr durch derr „Burgwarc", der seirre Gpalcen gewiß gern zur Verfügurrg stellc, zu vernehrnerr:
Rlein-Machrrow bei Berlin. An derrr Eirrgarrg zunr
Gucshof, der übrigerrs eirre alte Gunrpfburg urnschließt, befindet
sich eirr Schlußstein in der Gestalt eines Gorgorrenhauptes. Dar
über und ohne Zttsammerrhang rnic diesem steht die Büste einer
Mirrerva. Das Portal stamrnc anscheinerrd aus dem Anfarrg des
vorigerr Iahrhundercs.
Aocenburg o. d. Tauber besitzt an dern Berger- urrd dem innererr Gpicalthor zwei Ropfe,
die dcnr Mauerwerk hoch über dem Eirrgang und ohne weicere architektonische Beziehung eirrgefügt
sind. Eeider sind sie stark verwitterc und ohne Augenglas in ihren Einzel-
keiterr schwer erkennbar, doch laßt ihre hohe ^age, von der sie den Gegner
direcr anblicken, auf Neidköpfe schließerr. (Abb. 5.)
Aegensburg. Eine wunderliche, abschreckend haßliche Büste ist
über dem Eingang des Stadtthurmes angebracht, der die fast 7OO Iahre alte
Dorraubrücke nach der Stadtseite abschließt. Da sie mit geschlossenem, in derr
wirrkeln nach unten gezogenern Munde und mit auf der Brust ausgespreizten
Harrderr gebildet urrd außerdern rroch über derselben eirr Heiliger in ganzer
Figur angebrachc ist, so laßt die Darstellung vielleicht auch eine arrdere
Deutung zu, worüber örtliche Geschichtöforscher gewiß Auskurrft geberr
könnerr. (Abb. 6.)
Weiden,j nördlich von Regensburg, hac dagegen arr dem Neustadter
Thor eirrerr unverkennbarerr Neidkopf, der den consolartigen Schlußstein des
spitzbogigen Porcals zierc. Die abstehenderr Ghren und die herausgesteckte
Zurrge lafsen eine andere Anrrahme nicht zu. (Abb. 7.)
Zurrr Schluß seien noch zwei frühmittelalterliche Röpfe erwahnt, die mit fiachen LLnien in derr
Stein eirrgegraben sind urrd sich Ln Laderrburg bei Mannheim befinden. (Abb. 8.) Die Gkizzen sind rrach
den irn Gerrnanischerr ^7arional - Museurn irr ^7ürnberg vorhandenen Abgüssen gefertigt. Es ist nichr
ersichtlich, ob sie von Thorerr herrühren. Bestatigt es fich, daß fie an der
Rirche eingemauert find, so hatten wir eine inreressante ^)arallele zu schleswig
scherr Dorfkircherr, bei denen ahrrliche rornanische Röpfe Ln Eckform vor-
komrnerr. Vielleicht soll durch die Nahe der Rirche der alce Zauber unschadlich
gerrracht werden. Robeet Mielke.
Vtachschrift dee Redaction. weirere Leispiele ähnlicher Bildhauerarbeiten
an Äefestigungswerken theilt Bodo Ebhardt nrit („Denkmalpflege" Vtr. l4): An einem Geschüy-
rburine von Schloß Langenburg ist an der Angriffseire ein Mann ausgehauen, der mir
unanstandiger Geberde dem Ankommenden seine nackte Rückseite zukehrt. An Burg Breu-
berg im Odenwald beftndet ftch der bekannte „Breilecker", ein Ropf, der die Zunge herausstreckt, am äußersten Tbore;
am Zeughause der vorrrefflich modellirte Schüye, der auf den v^äherkommenden zielr. Bei Schloß Stetten am Rocher
ftnd über dem Thor in der Schildmauer ein Esel und ein Ropf ausgehauen; auf der Salzburg in Franken ftnden
sich an verschiedenen Dhorbogen und auch an einem Mauerbau die Spuren
von Geftchrern, leyrere entschieden romanisch. — An derselben Stelle erwähnt
Oi-. von Zahn eine Larve neben der pforte der Burgruine Grünberg
(Gronumbergo) in Frieul. — wir können noch hinzufügen, in der kleinen
Stadt Steinau a. d. Straße (Rreis Schlüchtern) befindet ftch über
einem Dhorbogen ein wunderschöner Ropf mit weit herausgestreckter Zunge,
die grellroth bemalt ist.
Abb. 6. Regensburg.
Abb. 7. weiden.
Abb. 8. Ladenburg.
Abb. 5. Rotenburg o. d. Tauber.
Es befindeir sich ari mehreren Mrren Röpfe der angedeuceten Arc, die der Verfasser mic derr
^leidsvmbolen in Verbindung und hier mic der Hoffnung zur Aenncniß bringc, von weiceren Auf
findungerr durch derr „Burgwarc", der seirre Gpalcen gewiß gern zur Verfügurrg stellc, zu vernehrnerr:
Rlein-Machrrow bei Berlin. An derrr Eirrgarrg zunr
Gucshof, der übrigerrs eirre alte Gunrpfburg urnschließt, befindet
sich eirr Schlußstein in der Gestalt eines Gorgorrenhauptes. Dar
über und ohne Zttsammerrhang rnic diesem steht die Büste einer
Mirrerva. Das Portal stamrnc anscheinerrd aus dem Anfarrg des
vorigerr Iahrhundercs.
Aocenburg o. d. Tauber besitzt an dern Berger- urrd dem innererr Gpicalthor zwei Ropfe,
die dcnr Mauerwerk hoch über dem Eirrgang und ohne weicere architektonische Beziehung eirrgefügt
sind. Eeider sind sie stark verwitterc und ohne Augenglas in ihren Einzel-
keiterr schwer erkennbar, doch laßt ihre hohe ^age, von der sie den Gegner
direcr anblicken, auf Neidköpfe schließerr. (Abb. 5.)
Aegensburg. Eine wunderliche, abschreckend haßliche Büste ist
über dem Eingang des Stadtthurmes angebracht, der die fast 7OO Iahre alte
Dorraubrücke nach der Stadtseite abschließt. Da sie mit geschlossenem, in derr
wirrkeln nach unten gezogenern Munde und mit auf der Brust ausgespreizten
Harrderr gebildet urrd außerdern rroch über derselben eirr Heiliger in ganzer
Figur angebrachc ist, so laßt die Darstellung vielleicht auch eine arrdere
Deutung zu, worüber örtliche Geschichtöforscher gewiß Auskurrft geberr
könnerr. (Abb. 6.)
Weiden,j nördlich von Regensburg, hac dagegen arr dem Neustadter
Thor eirrerr unverkennbarerr Neidkopf, der den consolartigen Schlußstein des
spitzbogigen Porcals zierc. Die abstehenderr Ghren und die herausgesteckte
Zurrge lafsen eine andere Anrrahme nicht zu. (Abb. 7.)
Zurrr Schluß seien noch zwei frühmittelalterliche Röpfe erwahnt, die mit fiachen LLnien in derr
Stein eirrgegraben sind urrd sich Ln Laderrburg bei Mannheim befinden. (Abb. 8.) Die Gkizzen sind rrach
den irn Gerrnanischerr ^7arional - Museurn irr ^7ürnberg vorhandenen Abgüssen gefertigt. Es ist nichr
ersichtlich, ob sie von Thorerr herrühren. Bestatigt es fich, daß fie an der
Rirche eingemauert find, so hatten wir eine inreressante ^)arallele zu schleswig
scherr Dorfkircherr, bei denen ahrrliche rornanische Röpfe Ln Eckform vor-
komrnerr. Vielleicht soll durch die Nahe der Rirche der alce Zauber unschadlich
gerrracht werden. Robeet Mielke.
Vtachschrift dee Redaction. weirere Leispiele ähnlicher Bildhauerarbeiten
an Äefestigungswerken theilt Bodo Ebhardt nrit („Denkmalpflege" Vtr. l4): An einem Geschüy-
rburine von Schloß Langenburg ist an der Angriffseire ein Mann ausgehauen, der mir
unanstandiger Geberde dem Ankommenden seine nackte Rückseite zukehrt. An Burg Breu-
berg im Odenwald beftndet ftch der bekannte „Breilecker", ein Ropf, der die Zunge herausstreckt, am äußersten Tbore;
am Zeughause der vorrrefflich modellirte Schüye, der auf den v^äherkommenden zielr. Bei Schloß Stetten am Rocher
ftnd über dem Thor in der Schildmauer ein Esel und ein Ropf ausgehauen; auf der Salzburg in Franken ftnden
sich an verschiedenen Dhorbogen und auch an einem Mauerbau die Spuren
von Geftchrern, leyrere entschieden romanisch. — An derselben Stelle erwähnt
Oi-. von Zahn eine Larve neben der pforte der Burgruine Grünberg
(Gronumbergo) in Frieul. — wir können noch hinzufügen, in der kleinen
Stadt Steinau a. d. Straße (Rreis Schlüchtern) befindet ftch über
einem Dhorbogen ein wunderschöner Ropf mit weit herausgestreckter Zunge,
die grellroth bemalt ist.
Abb. 6. Regensburg.
Abb. 7. weiden.
Abb. 8. Ladenburg.