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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 10.1908-1909(1909)

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Nr. 3
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Burgenschau
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Volkstümlicbe Ipiunisgus Lckwaben. Im
Auftrag dcr Rgl. württemb. Zcntralstcllc für Gc
werbe und Handel herausgegcbcn von Dircktorpaul
Schmohl unter Mitwlrkung von professor Dr.
Eugen Gradmann. Folio, mit 5ll Abbildungen.
Eßlingen lSstS, Verlag von paul Neff (Max Schrci-
ber). Elegant gcbunden 25 Mark.

Direktor paul Schmohl hat unter Mitwirkung
dcs württembcrger Ronseevators prof. Dr. Grad-
mann einen stattlichcn Band erschcinen lassen, dessen
Inhalt jedem Freund der malerischen württem-
bergischen Landc ans Hcrz greifen wied. Auf über
1M Seiten stnd photographische Aufnahmen aus
allen Teilen dcs Landes, aus Burg, Stadt und Dorf
zusammcngcstcllt, dic uns bcwciscn, wclckc ungcahntc
Füllc dcr hcrrlichstcn Runstwcrkc in dicscm klcincn
Teil unseres deutschen Vaterlandcs aufgespeichert
stnd, obwohl ste troy ihrer großen Anzahl nur^einen

Teil der uncndlichen Schäye dieses alten Rultur-
landcs gebcn können. Ich hätte mit beinahe ebenso
vicl Rccht sagcn konncn. verborgcn stnd, denn
währcnd ein jeder, „der dazu gehört", seine Aeise
nach Italien und dcn geoßen Hauptstädten Eueopas
absolvicrt, ist das uns sovicl näher liegende lVürttem-
bergcr Land der größten Mehrzahl unserer Reisenden
so gut wie unbekannt. wer kommt in die kleinen
alten Städtc wie Rottweil, Urach, Eßlingcn,
Schwäbisch Hall, wer lenkt seine Schritte in die
malerischcn Däler der Iagst und Rocher, in das an
Runstschäyen überreiche Hohenlohesche Land, wer
kennt alle die vielen perlen des mittelalterlichen
Städtebaues am Ufee des Uleckar, wo er württem-
bcrgisches Gebiet durchfließt? Selbst Grtc wic Ulm
und die Hauptstadt des Landcs Stuttgart liegen
dem großen Fremdenstrom außer der Rchr. Um so
wertvsller muß cine Veröffentlichung sein wie dic
von Schmobl und Gradmann, welchc Gclcgen-
hcit gibt, für cinen verhaltnismäßig geringen
prcis, übcr 5M Bilder aus diesem Schaye zu
besiyen. Ucbcrraschl werden auch die Renncr
des Landes, zu denen ich mich bis jeyt zählte,
sehcn, welche Fülle von unbekannten Schätzen
hier noch des Studiums harren. Unzählige
altc bergige Städte mit ihren Giebelhäusern
und traulickcn Straßcn, mit ihrcn Rirchtürmcn
und wirtshausschildern lockcn den wanderee.
Zahlreichc Schlösser und Burgcn, wie Tübingen,
Gchringen, Rirchbeeg, Uleuenstein, erheben stch
noch auf den Bergen und im Tale in un-
vcrfalschtcr Eigcnart; trotzigc Stcinbrückcn
stnd noch vorhanden, die uns die ganze Scheuß-
lichkeit unserer modernen Eiscnbrücken doppelt
empfinden lassen, und köstliche alte Holzbrückcn
beweisen, welche lange Haltbarkeit und Sicher-
kcit dicscm Baustoff inncwohnt. Und nun
erst die platschernden Brunnen in Doef,
Schloß und Stadt, mit den reizenden Beunnen-
säulen, von denen eine die andere an künst-
lerisch schöner Ausstattung überbietet.

Ein knappee Dext von Professor Grad-
mann dient „zur Einführung", aus dem unsere
Leser besonders die Bemerkungcn über die
mittelaltcrlichcn wehebauten Scite XI intcr-
cssicrcn wcrdcn.

Im ganzen wird von dem Buch viel gutes
crwartet werden dürfcn, und deshalb ist ihm
wcitestc Vcrbreitung auch außcrhalb württem-
bergs zu wünschcn. E.

Abb. Zj. Gmünd. Fünfknöpfigee Durm.

(2luS: DolkStümliche 'Runft aus Schwaden (S. K4).
 
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