mährischen Herrenstand auf. Wir sehen hier
das gleiche wie bei vielen anderen Herren-
geschlechtern der böhmischen Länder, wie bei
den berühmten Rosenbergen, den Warten-
bergen und Wäldfteinen und vielen anderen:
sie waren deutschen Ursprunges!
Vom alten, ursprünglichen Bestand der
Eulenburg ist freilich nicht mehr viel übrig.
Da ist eigentlich nur noch der runde Berg-
fried mit seinem polygonalen Unterbau und
der leider nur mehr in seinen unteren Teilen
erhaltene Rest der über 2 in dicken Ring-
mauer. Dort, wo diese heute vollständig
fehlt, ist ihr Verlaus dennoch ganz klar zu
erschließen: sie kann nur dem Steilabfall der
Felsenplatte gefolgt sein. Der Umriß war
also langgestreckt, ganz dem Gelände ange-
paßt. Die erste Burganlage hat sich sicher nur
auf die Verbauung der hochgelegenen Felsen-
platte beschränkt; der Palas muß dort ge-
standen haben, wo noch heute Keller und
Kellerreste festzustellen sind. Der einstige
Zugang lief fast um die ganze Burg herum, bevor er zum Tor kam, das wie bei anderen sudetendeutschen Burgen
(Hammerstein in Böhmen, Kaltenstein in Schlesien) durch Ubergreifen der
Ringmauer gebildet wurde. Die älteste Burg scheint nur aus dem Bergfried,
dem Palas und dem Torhaus bestanden zu haben; auf der Felsenplatte lassen
sich sonst keine Spuren von anderen Verbauungen finden, viel hätte ja auch
nicht mehr Platz gefunden. Unter diese hochgelegene alte Burg, die dann
später bis auf den Bergfried abgebrochen wurde — Wohl nach der großen
Belagerung der Burg durch Torstensohn im Dreißigjährigen Krieg —,
schoben sich im Lauf der Zeiten auf der tieferen Geländestufe große Wohn-
und Wirtschaftstrakte und auch feste Bastionen.
Heute sind davon fast nur mehr neuzeitliche Bauten aus der Renaissance-
und Barockzeit festzustellen, hie und da trifft man allerdings noch auf nicht
unbedeutende gotische Reste. Die äußeren Wehrbauten endlich entstammen
(Aufn. H. Hobinkn, Freudenthal.)
Abb. 82. Euleubmg. Inneres Burgtor, Rempter und Bergfried.
Abb. 84. Enlenburg. Festnngstvr.
(Ausn. St. Wals,,. FreudeiithlN.)
Abb. 83. Umfang der ältesten Anlage.
erst dem 17. Jahrhundert, sie wurden nach
der Beschießung der Burg durch die Schwe-
den vom Deutschen Ritterorden angelegt.
Dabei fällt uns auf, daß noch ganz einfache
Türme nach Art der schwächeren Bergfriede
errichtet wurden, die doch damals kaum noch
eine sonderliche Bedeutung gehabt haben
können. An einen dieser Türme aus der Zeit
des Dreißigjährigen Krieges ist die neue
Kirche des Städtleins Eulenberg angebaut
worden, der achteckige Turm selbst ist dabei
nur getüncht und mit einem neuen Dach ver-
sehen, aber sonst kaum verändert worden.
Auch bei der Eulenburg, bei der wir doch
Reste von Wehrbauten aus so vielen Jahr-
hunderten finden, ist kein Anhaltspunkt da-
für vorhanden, daß hier einst runde Geschütz-
türme lnit Maulscharten vorhanden waren.
Die Eulenburg wäre einer eingehenden
Untersuchung würdig, dabei würde zweifels-
ohne auch Klarheit über ihren allmählichen
Alisbau entstehen.
das gleiche wie bei vielen anderen Herren-
geschlechtern der böhmischen Länder, wie bei
den berühmten Rosenbergen, den Warten-
bergen und Wäldfteinen und vielen anderen:
sie waren deutschen Ursprunges!
Vom alten, ursprünglichen Bestand der
Eulenburg ist freilich nicht mehr viel übrig.
Da ist eigentlich nur noch der runde Berg-
fried mit seinem polygonalen Unterbau und
der leider nur mehr in seinen unteren Teilen
erhaltene Rest der über 2 in dicken Ring-
mauer. Dort, wo diese heute vollständig
fehlt, ist ihr Verlaus dennoch ganz klar zu
erschließen: sie kann nur dem Steilabfall der
Felsenplatte gefolgt sein. Der Umriß war
also langgestreckt, ganz dem Gelände ange-
paßt. Die erste Burganlage hat sich sicher nur
auf die Verbauung der hochgelegenen Felsen-
platte beschränkt; der Palas muß dort ge-
standen haben, wo noch heute Keller und
Kellerreste festzustellen sind. Der einstige
Zugang lief fast um die ganze Burg herum, bevor er zum Tor kam, das wie bei anderen sudetendeutschen Burgen
(Hammerstein in Böhmen, Kaltenstein in Schlesien) durch Ubergreifen der
Ringmauer gebildet wurde. Die älteste Burg scheint nur aus dem Bergfried,
dem Palas und dem Torhaus bestanden zu haben; auf der Felsenplatte lassen
sich sonst keine Spuren von anderen Verbauungen finden, viel hätte ja auch
nicht mehr Platz gefunden. Unter diese hochgelegene alte Burg, die dann
später bis auf den Bergfried abgebrochen wurde — Wohl nach der großen
Belagerung der Burg durch Torstensohn im Dreißigjährigen Krieg —,
schoben sich im Lauf der Zeiten auf der tieferen Geländestufe große Wohn-
und Wirtschaftstrakte und auch feste Bastionen.
Heute sind davon fast nur mehr neuzeitliche Bauten aus der Renaissance-
und Barockzeit festzustellen, hie und da trifft man allerdings noch auf nicht
unbedeutende gotische Reste. Die äußeren Wehrbauten endlich entstammen
(Aufn. H. Hobinkn, Freudenthal.)
Abb. 82. Euleubmg. Inneres Burgtor, Rempter und Bergfried.
Abb. 84. Enlenburg. Festnngstvr.
(Ausn. St. Wals,,. FreudeiithlN.)
Abb. 83. Umfang der ältesten Anlage.
erst dem 17. Jahrhundert, sie wurden nach
der Beschießung der Burg durch die Schwe-
den vom Deutschen Ritterorden angelegt.
Dabei fällt uns auf, daß noch ganz einfache
Türme nach Art der schwächeren Bergfriede
errichtet wurden, die doch damals kaum noch
eine sonderliche Bedeutung gehabt haben
können. An einen dieser Türme aus der Zeit
des Dreißigjährigen Krieges ist die neue
Kirche des Städtleins Eulenberg angebaut
worden, der achteckige Turm selbst ist dabei
nur getüncht und mit einem neuen Dach ver-
sehen, aber sonst kaum verändert worden.
Auch bei der Eulenburg, bei der wir doch
Reste von Wehrbauten aus so vielen Jahr-
hunderten finden, ist kein Anhaltspunkt da-
für vorhanden, daß hier einst runde Geschütz-
türme lnit Maulscharten vorhanden waren.
Die Eulenburg wäre einer eingehenden
Untersuchung würdig, dabei würde zweifels-
ohne auch Klarheit über ihren allmählichen
Alisbau entstehen.