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Castellan, Antoine L.; Langlès, Louis Mathieu
Sitten, Gebräuche und Trachten der Osmanen: nebst einem Abrisse der osmanischen Geschichte : mit Erläuterungen aus morgenländischen Schriften von Herrn Langlès . aus dem Französischen übersetzt (1. Theil) — Leipzig: bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1815

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https://doi.org/10.11588/diglit.61195#0079
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6i

M a h om e d II.
1451 — 1482.

Aer junge Mahomed erbte die Liebe, welche
die Völker gegen seinen Vater hatten, allein das
erste Jahr seiner Regierung brandmarkte er durch
eine grausame Handlung. Er ließ seinen Bruder
ermorden; ein Kind, das noch an seiner Mutter
Brust lag, und das Amu rat mit der Tochter
des Despoten von Sinope gezeugt hatte, und
zwang diese unglückliche Fürstin zu einer neuen
Heirath. Im Stillen traf er Anstalten zu den
Streichen, die er versehen wollte; er erneuerte das
Bündniß mit allen Zinspsiichtigen und bezwang
Caraman - Oghly, der sich empört hatte. Er
wußte sich eine furchtbare Artillerie zu verschaffen,
erbauete ein Schloß an der Meerenge der Darda-
nellen, demjenigen gegenüber, das sein Großva-
ter hatte anlegen lassen, und machte sich dadurch
zum uneingeschränkten Herrn dieses wichtigen Ue-
berganges, ob sich schon der Kaiser der Griechen,
Constantinus, mit Recht über diese Bund-
brüchigkeit beschwerte. Dieser Fürst, der sich in
der äußersten Noth befand, flehete den Pabst Ni-
co l a u s V. um Unterstützung an; allein das Volk
widersetzte sich der Vereinigung der beiden Kirchen,
welche her Pabst verlangte.
 
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