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Ibrahim.
1640 —1648.
Dieser Fürst, der von einer schwachen Leibes-
beschaffenheit und schüchternen Gcmüthsart war,
war noch furchtsamer geworden, seit dem Amu rat
seinen Bruder Bafazet hatte ermorden lassen.
Als man ihn holte, um ihn auf den Thron zu se-
tzen, glaubte er, seine letzte Stunde habe geschla-
gen und er hielt Freudcnsbezeugungen für Mord-
geschrei. Bei den Feierlichkeiten seiner Krönung
zeigte er so wenig Anmuth und Festigkeit, daß das
Volk eine üble Vorbedeutung daraus schöpfte. Aus
einer harten Gefangenschaft versank dieser Fürst in
Weichlichkeit und Ausschweifungen. Die Sorge für
die Regierung überließ er seinem Großvezier und der
Sultanin Valydch, die den Verhandlungen des
Divans beiwohnte, ohne daß man sie sehen konnte.
Das Uebermaaß von Vergnügungen, deren Ibra-
him so lange beraubt gewesen war, stürzte ihn in
eine Schwache, die an eine völlige Erstarrung
grenzte; man besorgte, das Geschlecht der Os Ma-
nen möchte mit ihm ausstcrbcn, als eine Odaliske
mit einem Prinzen nicderkam. Die öffentliche
Freude wurde noch durch die Nachricht von der
Besitznahme Asofs erhöhet, das die Kosaken
verließen, nachdem sie zuvor die Festungswerke zer-
frört hatten.
Ibrahim.
1640 —1648.
Dieser Fürst, der von einer schwachen Leibes-
beschaffenheit und schüchternen Gcmüthsart war,
war noch furchtsamer geworden, seit dem Amu rat
seinen Bruder Bafazet hatte ermorden lassen.
Als man ihn holte, um ihn auf den Thron zu se-
tzen, glaubte er, seine letzte Stunde habe geschla-
gen und er hielt Freudcnsbezeugungen für Mord-
geschrei. Bei den Feierlichkeiten seiner Krönung
zeigte er so wenig Anmuth und Festigkeit, daß das
Volk eine üble Vorbedeutung daraus schöpfte. Aus
einer harten Gefangenschaft versank dieser Fürst in
Weichlichkeit und Ausschweifungen. Die Sorge für
die Regierung überließ er seinem Großvezier und der
Sultanin Valydch, die den Verhandlungen des
Divans beiwohnte, ohne daß man sie sehen konnte.
Das Uebermaaß von Vergnügungen, deren Ibra-
him so lange beraubt gewesen war, stürzte ihn in
eine Schwache, die an eine völlige Erstarrung
grenzte; man besorgte, das Geschlecht der Os Ma-
nen möchte mit ihm ausstcrbcn, als eine Odaliske
mit einem Prinzen nicderkam. Die öffentliche
Freude wurde noch durch die Nachricht von der
Besitznahme Asofs erhöhet, das die Kosaken
verließen, nachdem sie zuvor die Festungswerke zer-
frört hatten.