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Castellan, Antoine L.; Langlès, Louis Mathieu
Sitten, Gebräuche und Trachten der Osmanen: nebst einem Abrisse der osmanischen Geschichte : mit Erläuterungen aus morgenländischen Schriften von Herrn Langlès . aus dem Französischen übersetzt (1. Theil) — Leipzig: bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1815

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https://doi.org/10.11588/diglit.61195#0173
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i55

man bloß eine Ocffnung ließ, um Nahrung hinein
zu stecken. Sogleich verbreiteten sich die öffentlichen
Ausrufer in Constantin opel und machten be-
kannt , Mahomed IV, der erst sieben Jahr alt
war, sei zum Swltan ernannt. Das Serail wic-
derhallte unterdessen von dem Geschrei des unglück-
lichen Monarchen, der den Himmel um Rache an-
flchete und diejenigen, die er mit Wohlthaten über-
haust hatte, um Beistand gegen seine Unterdrücker
aufsoderte. Der unversöhnliche Mufti fürchtete,
das Mitleid möchte gefährliche Folgen haben, und
beschloß das Geschrei zu ersticken, das die Dankbar-
keit rege machen und Gewissensbisse erwecken könn-
te; er befahl daher, den Sultan zu erdrosseln. So
starb also dieser Fürst den 2Z. July 1649 nach ei-
nem Alter von einunddreißig Jahren und nach neun
Jahren einer schmählichen Regierung, welche Be-
sorgnisse für den Verfall des othomanifchcn Reichs
erregte,

Mahomed IV.
1648 — 1687.
I?it Abscheu erfuhren die Truppen, daß man sie
zu Mitschuldigen eines Meuchelmordes gemacht
 
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