Castellan, Antoine L.; Langlès, Louis Mathieu: Sitten, Gebräuche und Trachten der Osmanen: nebst einem Abrisse der osmanischen Geschichte : mit Erläuterungen aus morgenländischen Schriften von Herrn Langlès . aus dem Französischen übersetzt (1. Theil) (Leipzig: bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1815)

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Achmet. (Ahhmed I.)
i6oz — 1617.

Dieser Fürst war erst fünfzehn Jahr alt, als ec
1603 zur Regierung kam; er war zwar nicht so
grausam, aber eben so uneingeschränkt als seine
Vorgänger. Achmet hatte einen Bruder, den er
nicht ermorden ließ; er begnügte sich damit, daß
<r ihn in ein Gcfängniß einsperrte und sich der
Reichthümcr der Valydeh, seiner Großmutter,
bemächtigte, die er ins alte Serail schickte: von
diesem Gelbe thcilte er unter die Truppen Geschenke
aus.
Einige Paschas glaubten, der Sultan wäre
noch ein Knabe, und wollten das Joch abschüttcln.
Der Capudan Pascha wurde gegen die Aufrührer
geschickt, deren Verwegenheit durch eine mächtige
Verstärkung der Perser unterstützt wurde. Nach-
dem Einer von diesen Paschas, Ca lend er, sich
Antiochiens, Damasks und Tripolis in
Syrien bemustert hatte, ließ er sich Despot die-
ser Provinz nennen. Der Capudan Pascha, dem
cs zu Lande an Erfahrung fehlte, wurde geschlagen,
und eine kleine Flotte der Aufrührer bemächtigte
sich eines Convois, das die Einkünfte Aegyp-
tens nach Constantinopel brachte. Dec
othomanische Admiral wurde vorgefordert, um von