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kann, das ihm durch Ausschweifungen viele Uebel
Zuzog. Von grausamen Schmerzen gefoltert,
wollte er die Negierung zu Gunsten seines alte«
stcn Sohnes Achmet nicdcrlegcn, und ließ zwei
andere von seinen Kindern umbringen; allein
die Soldaten zogen Achmet den jüngsten unter
seinen Brüdern, Namens Selim, vor. Durch
diese öffentliche Gunstbczeugung kühn gemacht, hebt
dieser eine Armee aus, marschirt gegen seinen Va-
ter, wird zwar anfänglich geschlagen, aber die Ja-
nitscharen dringen in ihn, neue Anstrengungen zu
machen und versprechen, sich zu ihm zu schlagen.
An der Spitze der europäischen Truppen trifft Se-
lim vor Co nsta nt in op e l ein und Bajazet
erblickt auf einmal seinen Sohn, das Volk und die
Armee gegen sich. Der Letzte denkt an weiter nichts,
als an die Niederlegung des Zepters, der schon
lange Zeit seiner Trägheit zuwider war; er macht
sich auf den Weg und zieht sich nach Adriano-
p e l zurück. Selim begleitete ihn mit geheiligter
Ehrfurcht bis an den zurTrcnnung bestimmten Ort.
Hier wirft er sich seinem Vater zu Füßen und bittet
ihn um seinen Segen; kaum aber hat er ihn verlas-
sen, so ertheilt ec unter einem geringen Vorwande
Befehl, ihn zu vergiften. Die Vollziehung dieser
schrecklichen That wurde einem jüdischen Arzte an-
vertraut und litt weder Aufschub noch Widerspruch.
Erster Theil.
kann, das ihm durch Ausschweifungen viele Uebel
Zuzog. Von grausamen Schmerzen gefoltert,
wollte er die Negierung zu Gunsten seines alte«
stcn Sohnes Achmet nicdcrlegcn, und ließ zwei
andere von seinen Kindern umbringen; allein
die Soldaten zogen Achmet den jüngsten unter
seinen Brüdern, Namens Selim, vor. Durch
diese öffentliche Gunstbczeugung kühn gemacht, hebt
dieser eine Armee aus, marschirt gegen seinen Va-
ter, wird zwar anfänglich geschlagen, aber die Ja-
nitscharen dringen in ihn, neue Anstrengungen zu
machen und versprechen, sich zu ihm zu schlagen.
An der Spitze der europäischen Truppen trifft Se-
lim vor Co nsta nt in op e l ein und Bajazet
erblickt auf einmal seinen Sohn, das Volk und die
Armee gegen sich. Der Letzte denkt an weiter nichts,
als an die Niederlegung des Zepters, der schon
lange Zeit seiner Trägheit zuwider war; er macht
sich auf den Weg und zieht sich nach Adriano-
p e l zurück. Selim begleitete ihn mit geheiligter
Ehrfurcht bis an den zurTrcnnung bestimmten Ort.
Hier wirft er sich seinem Vater zu Füßen und bittet
ihn um seinen Segen; kaum aber hat er ihn verlas-
sen, so ertheilt ec unter einem geringen Vorwande
Befehl, ihn zu vergiften. Die Vollziehung dieser
schrecklichen That wurde einem jüdischen Arzte an-
vertraut und litt weder Aufschub noch Widerspruch.
Erster Theil.