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Castellan, Antoine L.; Langlès, Louis Mathieu
Sitten, Gebräuche und Trachten der Osmanen: nebst einem Abrisse der osmanischen Geschichte : mit Erläuterungen aus morgenländischen Schriften von Herrn Langlès . aus dem Französischen übersetzt (1. Theil) — Leipzig: bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1815

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https://doi.org/10.11588/diglit.61195#0205
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so traf Kiuperlin den 19. August 1691 eine
Kugel in dcn Schlaf und warf ihn vom Pferde;
so viel Mühe man auch an ihm verwendete, so
gab er doch kein Lebenszeichen wieder von sich.
Dieser Unfall verbreitete Bestürzung und Schrecken
unter den Türken; sie liefen auseinander und die
Niederlage war vollständig. Sie ließen Zo,QQO
Mann von den Ihrigen auf dem Schlachtfelde und
sammelten sich erst unter Belgrad wieder, wo
man ein verschanztes Lager anlegte.
Man vcrmuthete einen allgemeinen Frieden.
Mauro-Cordato, den Frankreich gewon-
nen hatte, behauptete, cs fehle Oesterreich
durchaus an Truppen und Geld, cs wäre nicht im
Stande, den Krieg lange auszuhaltcn, und man
könne erwarten, daß es um einen nachtheiligcn
Frieden würde bitten müssen.
Der folgende Feldzug war wenig lebhaft. Die
Vcnetianer strengten sich vergeblich an, die In-
sel Candia wieder zu erobern. Man ernannte
nach und nach mehrere Großvcziere, die aber auch
wieder abgescht wurden. Die Pforte hatte den
Muth verlohren, als ein an sich wenig bedeutender
Umstand, der sich aber zum erstenmal im othoma-
nischen Hause ereignete, als eine Vorbedeutung eines
großen Siegs angesehen wurde. Eine Sultanin
kam mit zwei Prinzen nieder; der Tod Ma ho-
 
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