Castellan, Antoine L.; Langlès, Louis Mathieu: Sitten, Gebräuche und Trachten der Osmanen: nebst einem Abrisse der osmanischen Geschichte : mit Erläuterungen aus morgenländischen Schriften von Herrn Langlès . aus dem Französischen übersetzt (1. Theil) (Leipzig: bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1815)

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dcn Bostandschis und Jtschoghlans, und
bestieg als der älteste Prinz des othomanischcn
Hauses selbst dcn Thron. Ec ließ die Großbcam-
ten des Reichs zu sich kommen, nahm ihnen dcn
Eid ab, verlangte Nachricht von den im Schatze
befindlichen Geldsummen und erklärte, er werde
seine Armee selbst befehligen. Dieser Fürst war
drei und dreißig Jahr alt, und hatte eine ansehn-
liche Gestalt und einen gebictrischen Character. Er
umringte sich mit den Geschöpfen seines Vaters,
befreicte seine Mutter aus dem alten Serail, wo
sie eingesperrt lebte, setzte dcn Mufü und die an-
dern treulosen Minister ab, ließ dcn Großvezicr hin-
richten und nahm die Schätze dieser hohen Beam-
ten in Besitz. Er wußte sich sowohl bei dem Di-
van als bei der Armee in Furcht zu setzen, und
zeigte, daß er Ordnung liebe und daß er würdige
Manner zu wählen wisse. Er zog einen Seeräu-
ber von Tunis, einen gewissen Mezzomerto,
an sich, der sich erbot, dcn Venetianern die
Insel CH io wieder abzunchmen, wenn man ihm
etliche Schiffe geben wolle; der Sultan bewilligte
ihm sein Gesuch. Dieser kühne Mann schlug die
venetianische Flotte und eroberte wirklich CH io;
der Sultan ernannte ihn zur Belohnung zum Ca-
pudan Pascha.
Mustapha übernahm, wie er versprochen
hatte, den Oberbefehl über seine Truppen und