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Volks nicht bis zum Throne gelangen konnte, auf
dem der Monarch cingcschlummcrt war, so verrieth
sich die Unzufriedenheit in den häufigen Feuersbrün-
sten, die über zwanzig Tage dauerten und denen
man nur langsam abhalf. Sie verzehrten einen
großen Theil der Stadt und veranlaßten eine Menge
Unordnungen. Endlich warf sich Mahmuds
Schwager, der beinahe achtzigjährige Großvezier,
ihm zu Füßen und stellte ihm vor, daß die Gei-
ßel, welche die Hauptstadt verheerte, bloß der
Ausbruch der öffentlichen Unzufriedenheit über den
Mißbrauch wäre, welchen der Kislar-agha
und seine Geschöpfe von seinem Vertrauen machten.
Der Sultan, den die Vorstellungen des alten Groß-
veziers rührten, und der den Mufti zu Rathe ge-
zogen hatte, welcher die nämliche Sprache führte,
besaß so viel Seelengröße, daß er seine Lieblinge
aufopferte. Der Kislar-agha und die andern
Beamten, über die man sich beschwerte, wurden
verhaftet und öffentlich hingcrichtet; ihr Vermögen
wurde confiscirt.
Diese zur Abschreckung dienende Strafe stellte
die Ruhe wieder her, welche bis ans Ende der Re-
gierung Mahmuds fortdauerte, der durch seinen
sanften Charakter dazu geschaffen war, das Volk
glücklich zu machen. Seit langer Zeit litt dieser
Fürst an einer Krankheit, die ihn bisweilen im
Volks nicht bis zum Throne gelangen konnte, auf
dem der Monarch cingcschlummcrt war, so verrieth
sich die Unzufriedenheit in den häufigen Feuersbrün-
sten, die über zwanzig Tage dauerten und denen
man nur langsam abhalf. Sie verzehrten einen
großen Theil der Stadt und veranlaßten eine Menge
Unordnungen. Endlich warf sich Mahmuds
Schwager, der beinahe achtzigjährige Großvezier,
ihm zu Füßen und stellte ihm vor, daß die Gei-
ßel, welche die Hauptstadt verheerte, bloß der
Ausbruch der öffentlichen Unzufriedenheit über den
Mißbrauch wäre, welchen der Kislar-agha
und seine Geschöpfe von seinem Vertrauen machten.
Der Sultan, den die Vorstellungen des alten Groß-
veziers rührten, und der den Mufti zu Rathe ge-
zogen hatte, welcher die nämliche Sprache führte,
besaß so viel Seelengröße, daß er seine Lieblinge
aufopferte. Der Kislar-agha und die andern
Beamten, über die man sich beschwerte, wurden
verhaftet und öffentlich hingcrichtet; ihr Vermögen
wurde confiscirt.
Diese zur Abschreckung dienende Strafe stellte
die Ruhe wieder her, welche bis ans Ende der Re-
gierung Mahmuds fortdauerte, der durch seinen
sanften Charakter dazu geschaffen war, das Volk
glücklich zu machen. Seit langer Zeit litt dieser
Fürst an einer Krankheit, die ihn bisweilen im