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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0020

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tete jenes ünverkümmerte Gedeihen kräftiger
IMaturen. Hienach bestimmte sich dann auch
ihr Antheil an öffentlichen Handlungen in der
Versammlung der Gemeine und in der Schlacht.
Wie dorten das Wort der Edlen entschied,
so hier der Kampf, oft Zweikampf, unter
ihnen.

Es ist unnöthig dieses Bild der Homert
sehen Welt weiter auszumahlen, da jetzt,
unter uns Deutschen zumal , die Kenntnifs
derselben allgemein vorausgesetzt werden
kann. Das religiöse Denken von den He-
roen und ihrem öffentlichen Dienst wollten
wir kürzlich überblicken. Beides erwuchs
aus jenem Zustand des heroischen Alters^
Das Volk wufste nicht anders, als dafs jene
Adelichen seine Vorstreiter und Vertreter
wären. Auf ihren Schultern ruhte die Last
des Kriegs, auf ihren Geist stützte sich das
gemeine Wesen. Und jene Heerführer und
Könige an ihrer Spitze, sie waren und hie-
fsen ava-^ci, Besorger, Verweser, wie die
Götter selber. Was Zeus unter den Göttern
war, war Agamemnon unter den Menschen.
Die Herrschaft der Könige kommt von Zeus*
dem obersten König, und so auch das Ver-
mögen zu herrschen , Leibeskraft und Leibes-
gröfse, Muth, Entschlufs und Weisheit. Da-
her denn ein solcher Heerführer nicht nur
Götterähnlich Scoek^, icöSeo^ , sondern in je-
ner Beziehung besonders Siof.ivvs':, SioTe^vi,
ein Sohn des Zeus, genannt ward:. Benen*
nungen, die freilich zu allgemeinen Königs-
 
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