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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0021

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titeln geworden waren', aber um so mehr
für-das Herrschende dieser alten Vorstellun-
gen sprechen. Es war mithin des älteren
Griechen eigenste Gewohnheit, es war in
sein ganzes Denken verwebt, jene Heerfüh-
rer und Könige, wie ihre Kinder, in einem
religiösen Gefühl hoch über sich zustellen,
wegen der Fülle erkannter oder vorausge^
setzter Vorzüge. So blickte das Griechische
Volk schon bei Lebzeiten zu seinen Herrn
(ji'goä^.) hinauf. Was im Sinn des Volkes
lag 3 führten die Denker der Nation auf Be-
griffe zurück. Aristoteles , der aus Volks-
glaube und Sprache so manchen fruchtbaren
Gedanken zu gewinnen weifs, benutzt in sei-
ner Ethik (VII, l.) auch diese Vorstellun-
gen zu einer Eintheilung der Tugenden und
Laster, Auf der Linie der Menschennatur,
sagt er, stehen einerseits Tauglichkeit und
Enthaltsamkeit, andrerseits Untauglichkeit
und Unenthaltsamkeit. Unter derselben
stehet das thierische Wesen (^tör»« ); über
ihr diejenige Tugend, die wir die heroische
und göttliche nennen müssen (at>cTtjv v^oix-qv
tivä xai Seiav); so wie Homeros den Priamos
vom Hektor sagen lasse, er scheine keines
Renschen Sohn zu seyn, sondern eines Got-
tes- Jenes über und unter werde überall
selten unter den Menschen gefundenj eine
thierische Natur sey eben so selten, als ein
göttlicher Mann («ro« «!>>?§), wiedieLace-
dämonier einen solchen Bewundernswerthen
zu nennen pflegten» So weit Aristoteles.

Creuzers Symfa III.\Th,
 
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