Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0042

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
38

§• 5.

Doch elie wi* davon sprechen, müssen
wir nach Griechischen Begriffen jene Stei-
gerung verfolgen, wodurch der Heros zum
Halbgott oder auch zum Gotte wird. Hier-
bei mufs uns die Grundansicht gegenwärtig
seyn, wovon der Grieche bei allem religiö-
sen Denken ausging. Sein Standort dabei wa.t
immer die Erde; und die Menschen weit lie-
ferte ihm seine göttlichen Wesen. Die gro-
fsen Gestalten, wie sie ihm in der Stammsa-
ge erschienen, die ausserordentlichen Bestre-
bungen ungemeiner Naturen geben ihm den
Maafsstaab dessen, was er göttlich nannte.
Jene klare und scharfe Beobachtung des acht
Menschlichen in Charakteren und Handlun-
gen leitete ihn zum Göttlichen hinauf. Was
von menschlichen Gesinnungen und Bestrebun-
gen in seiner Art das edelste war, und was
in diesem Sinne von Stammhelden die Über-
lieferung zu melden hatte, das war hero-
isch und dem Göttlichen verwandt. Es lag
mithin im Geist hellenischen Volksglaubens ,
von tinten auf, aus der umgebenden Mitwelt,
den Blick aufwärts zu erheben, und mit wach-
sender Zeitferne das gesteigerte Menschliche
immer höher und höher zu stellen, bis in dm
Olymp selber hinauf. Das ist der Sinn und
Ton des ganzen griechischen Stammmythus
und der Herogonie. Die Genealogien der
Regentenhäuser knüpfen sich durch Götter-
söhne an die höchsten Wesen nationaler Re-
ligion selbst an- Man wird sagen, dafs wir
 
Annotationen