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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0163

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i4-9

erwogen werden, wenn wir die Ideen von
der Kuh der Ceres und Proserpina,
vom Dionysischen Stier, vom Ache-
lous, He b on - ß a c c h u s und Minotaurus
mit einiger Bestimmtheit denken wollen.

In Betreff des Letzteren (des Mino-
taurus) ist es nun höchst wahrscheinlich ,
dafs sein Begriff und Bild vom Ägypti-
schen Typh'on - Apopis entlehnt ist. Es
ist der Sonnen bru der, den die Monds-
frau mit dem Stier erzeugt hat, aber er ist
nicht wie jener, sondern er ist der versen-
gende böse Glüthwind, dem die Jünglinge

und Jungfrauen als Opfer fallen. - Nun

wollen wir ihn auch noch im Bilde sehen ,
und zu gröfserer Deutlichkeit (ob wir es
gleich schon oben in etwas andeuteten) mit
ihm zwei andere Stiermenschen vergleichen.

Achelous zuvörderst kann nach der
Hauptstelle des Sophocles (Trachin. vs. 9.
seqq.) mehrere Gestalten haben, denn dort
erscheint er bei der Dejanira einmal als
Wirklicher Stier, dann als bunte Schlan-
ge, endlich mit dem Stierkopf und zotti-
gen Bart (vevgl. Philostrati Iconn. p. BÖS-)-
Hier sind aber die Münzen von Akarnanien
entscheidend. Da sehen wir einen männli-
chen, unbärtigen Kopf mit Stierhörnern, der
sich in einen Stierhals endigt (Pellerin Ree.
T. I, p. 90 seqq. coli. Eckhei D. N. V. II,
P- 183 seq.). Es hat also hienach Achelous
einen Mannskopf und einen Stier-
 
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