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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Editor]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0168

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rer Insel einen Tempel des Apollon Erythi-
bios, weil sie den Getraidebra.nd ^^'fe nann-
ten (Strabo. XIII, p. 4oß T/.sch. ).

Also mit dem Erysichthon - Aethon ist
Ceres im Streit. Ceres ist hier die obere
Erde, wie sie denn oft ausdrücklich die
Erde heifst (Scholiast. ad Euriprd. Phoenifs.
vs. '). Dieser Streit ist nichts anders ,
als das Leiden der Erde unter derGluth der
Sonne. Es. verbinden sich damit die Begrif-
fe von dem Monde, der nächtlich die Hi-
|ze kühlt durch Thau und Feuchtigkeit. Da-
her hat auch in dem gemäfsiglen Altika ein
Gluthmann Erysichlhon die Herse (den
Thau) und die Pandrosos (die nächtlich
sich verbreitende. Feuchtigkeit) zu Schwe-
stern. Die Herse zeugt auch mit dein Her-
mes den Tilhoniis-, der die Aurora, die Mor-
genrötlie, heurathet. Er wird in die vom
Thau lebende Cicade verwandelt, nachdem
er, mit der Aurora den Phaethon ,. den Licht-
bringer. gezeugt hat (Apollodor. III, 24, o-
Scholiast. Iliad. X, 1.). Das waren Attische
Sagen aus der Priesterlehre von Samothracien
her, wo Skopas die Bildsäule eines Phae-
thon hatte fertigen müssen (oben II, 7>oo-)
und die goldene Cicade im Haar der älteren
Athener war ein altes Sinnbild des vaterlän-
dischen Bodens , und der 'mysteriösen Leh-
ren, die mit seinem Anbau verbunden wor-
den waren. Aber auch nach Äthiopien ge-
hört Tithonus mit seiner Aurora und mit sei-
nem andern Sohne Memnon ( Hesiod. Theog.
<)83 seq.).
 
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