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Curtius, Ernst
Gesammelte Abhandlungen (Band 2) — Berlin, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.33815#0014

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Vorwort.

Von Einzelheiten, die ich meinen Aufsätzen nachtrngen
möchte, hehe ich nur eine hervor.

Der Edeib der Todesgöttinnen auf dem Denkmal von Xanthos
(Bd. II S. 164) ist der Gegenstand mancherlei sich wider-
sprechender Deutungen geworden. Meine Auffassung, welche
von den Gelehrten des britischen Museums, namentlich Samuel
Birch und Sir Oharles Xewton, durchaus getheilt wurde, ist
ein Prohlem der Archäologie gebliehen, dessen Lösung wesent-
lich davon abhängig war, dafs analoge Bildungen nachgewiesen
wurden. Dies ist Herrn Dr. von Fritze gelungen, der unter
den ldeinen Alterthümern von Naukratis das Fragment einer
Alabasterschale auffand, worüber er der Berliner Archäologischen
Gesellschaft in der Februarsitzung Mittheilung gemacht hat.
Hier hndet sich im Edeinen dieselbe Figur, wie auf dem
„Harpyienmonument", eine Frau mit ausgespannten Flügeln, an
deren Busen sich ein Kind schmiegt und deren Rumpf voll-
kommene Eiform zeigt. Die Kinderhand ist auch hier lieb-
kosend nach oben ausgestreckt; es fehlt nur der Vogelschwanz,
welcher in Xanthos unter dem Eileibe angebracht ist. Die
beifolgende Skizze zeigt die volikommene Uebereinstimmung
beider Figuren, und durch die Herkunft des kleinen Fragments
gewinnt die unten S. 178 ausgesprochene Vermuthung, dafs diese
symbolische Todesßgur aus Aegypten stamme, eine Bestätigung.
 
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