XY.
Die Diebelgruppen des Zenstempels in Olympia
und die rothfigurigen Vasen.
(Hierzu Tafel YH.)
Es ist erfreulich, dafs von mehreren Seiten ernsthaftere
Versuche gemacht werden, den Giebelwerken des Zeustempels
ihre Stelle in der Kunstgeschichte zu geben, und je verschie-
dener die Wege sind, die man einschlägt, um so mehr ist zu
hotfen, dafs aHmählich eine Lösung des Problems erfolge, von
der niemand mehr zweifelt, dafs sie für die Kunstgeschichte
des fünften Jahrhunderts von durchgreifender Bedeutung sei.
Meine Aufgabe war es, das Material für eine wissenschaft-
liche Behandlung vorzubereiten; denn Werke, die bestimmt
waren als ein grofses Ganze zu wirken, können nur im Zu-
sammenhang beurtheilt werden. Nachdem ich also den Ost-
giebel in der nach meiner Ueberzeugung richtigen Weise ver-
öffentlicht und für Vervielfältigung der Giebelmodelle Sorge
getragen hatte, versuchte ich die während der mehrjährigen
Wiederherstellungsarbeit gemachten Beobachtungen zusammen-
zustellen, um der kunstgeschichtlichen Würdigung eine festere
Basis zu schaffen (Sitzungsbericht der k. Akademie der
Wissensch. 1883 8. 115).
Vier Punkte waren es, welche einer besonderen Beachtung
würdig erschienen. Erstens das Gresetz der Responsion, wie es
hier an Werken der klassischen Zeit genauer als bisher
beobachtet werden konnte, und zwar sowohl das Gesetz strenger
Entsprechung, welches in beiden Giebelfeldern herrscht, als
auch die Lockerung des Princips durch ein Streben nach Frei-
heit, welche das starre Gesetz durchbricht, ohne es aufzuheben.
Die Diebelgruppen des Zenstempels in Olympia
und die rothfigurigen Vasen.
(Hierzu Tafel YH.)
Es ist erfreulich, dafs von mehreren Seiten ernsthaftere
Versuche gemacht werden, den Giebelwerken des Zeustempels
ihre Stelle in der Kunstgeschichte zu geben, und je verschie-
dener die Wege sind, die man einschlägt, um so mehr ist zu
hotfen, dafs aHmählich eine Lösung des Problems erfolge, von
der niemand mehr zweifelt, dafs sie für die Kunstgeschichte
des fünften Jahrhunderts von durchgreifender Bedeutung sei.
Meine Aufgabe war es, das Material für eine wissenschaft-
liche Behandlung vorzubereiten; denn Werke, die bestimmt
waren als ein grofses Ganze zu wirken, können nur im Zu-
sammenhang beurtheilt werden. Nachdem ich also den Ost-
giebel in der nach meiner Ueberzeugung richtigen Weise ver-
öffentlicht und für Vervielfältigung der Giebelmodelle Sorge
getragen hatte, versuchte ich die während der mehrjährigen
Wiederherstellungsarbeit gemachten Beobachtungen zusammen-
zustellen, um der kunstgeschichtlichen Würdigung eine festere
Basis zu schaffen (Sitzungsbericht der k. Akademie der
Wissensch. 1883 8. 115).
Vier Punkte waren es, welche einer besonderen Beachtung
würdig erschienen. Erstens das Gresetz der Responsion, wie es
hier an Werken der klassischen Zeit genauer als bisher
beobachtet werden konnte, und zwar sowohl das Gesetz strenger
Entsprechung, welches in beiden Giebelfeldern herrscht, als
auch die Lockerung des Princips durch ein Streben nach Frei-
heit, welche das starre Gesetz durchbricht, ohne es aufzuheben.