Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]: Designtheoretisches Kolloquium (14.1990)

risch fürdie industrielle Durchsetzung kulturel-
ler Typisierung.

In mechanischer Massenproduktion war das
genormte, das immergleiche Teil Vorausset-
zung für das Prinzip der Montage. Damit wur-
den um die Jahrhundertwende auch die Ge-
stalter konfrontiert. Die Auseinandersetzung
über, wie es damals hieß, die ,Type‘ hätte den
Deutschen Werkbund während der berühmten
Tagung 1914 in Köln fast gespalten, wenn
nicht damals, noch während der Tagung der
erste Weltkrieg begonnen hätte. Muthesius
war der Verfechter der Type, sein Gegenspie-
ler Van de Velde.

Norm, Type und das Prinzip der Montage
waren zentrale Themen der gestalterischen
Moderne in den ersten beiden Dritteln dieses
Jahrhunderts.

Heute haben wir es mehr und mehr mit Tech-
niken zu tun, in denen Massenproduktion nicht
mehr zwangsiäufig an Uniformität gebunden
ist. Unter den Bedingungen der mechanischen
Industrie verbanden sich mit Type und Uni-
formität auf gesellschaftlicher Ebene Begriffe
wie Gleichheit und Vergesellschaftung. Mit
der Mikroprozessualisierung bilden sich die
technologischen Voraussetzungen heraus, die


r

Abb. 10 und 11

Heliowatt Projekt. Darstellung unterschiedli-
cher Nutzungsmischungen.

Abb. 8

Heliowatt Projekt in Berlin von Kissler +
Partner 1988. Raumstruktur für multifunktio-
nales Stadtleben

Abb. 9

Heliowatt Projekt, Darstellung der
Funktionsmischung.

Oben: Wohnungen; Forschung; Entwick-
lung; Verwaltung; Praxen; Kantine usf.
Mitte: Ausstellung; Geschäfte; Werkstätten;
Produktionsstätten; Räume für kulturelle
Aktivitäten usf.

Unten: Personen- und Güter-U-Bahn-
stationen; Parken; Lager usf.

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